Nachdem ich nun gestern für die Garmin Funktion meinen Einstufungslauf vorgenommen habe, hat mein virtueller Coach Amy gleich mal ein Lauftraining in meine Uhr geschoben. Das soll genau meinem Niveau entsprechen. Da ist ja garantiert ein Algorythmus hinterlegt und der gibt eben alles, um mich gleich mal ordentlich zu beschäftigen. So eine Uhr will ja auch richtig genutzt werden. Der Einstufungslauf hat diesbezüglich gestern ja schon wunderbar geklappt und so ziehe ich mich heute früh, wegen der Nachmittags- und Abendplanung, die kein Lauftraining gestattet, um und lege los. Es ist ziemlich frisch heute früh, und dass, obwohl es knapp 30°C warm werden soll. Derzeit gibt’s aber höchstens 16°C vermutet meine Gänsehaut, die ich praktisch sofort aufsetze, als ich die Straße betrete.

Ich starte das Training und damit die Uhr und schon geht’s los. Ich walke 5 Minuten, wie es die Uhr vorschreibt. Perfektes Niveau. Walken klappt ja immer ganz gut. Die Morgenluft ist herrlich und auch der Kühle kann ich etwas abgewinnen.Die Sonne drängt sich langsam hinter dem Wald hervor und die Tautropfen auf der Wiese schillern wunderbar. Es ist ein bischen neblig und ich habe fast den Eindruck, dass sich der Herbst ganz langsam ankündigen will. Eigentlich ist das wirklich die schönste Zeit des Sommers, wenn es so mit kleinen Schritten kaum merklich auf den Herbst zugeht. Warme Tage, kühle Morgende.

Als es dann kurz an meinem Arm vibriert, werde ich fast ein bischen aus dem Tritt gerissen. Die Uhr kündigt an, dass es nun gleich zum nächsten Programmpunkt meines Trainings geht und zählt sogar mit einem Countdown runter. Den könnte ich wahrscheinlich auch abschalten, aber will ich gar nicht. Die fünf Piepser stören meine Morgenidylle nicht, passt also alles. Ich bekomme nun sogar noch angezeigt, was jetzt dran ist, nämlich rennen. Eine Minute lang. Mit Rennen hab ich mit der Bandage ja nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht, aber eine Minute wird schon passen, denke ich. Und so ist es dann auch. Die Minute vergeht wie im Flug, aber wirklich weit gekommen bin ich in der kurzen Zeit natürlich auch nicht. Aber das Knie hat richtig gut mitgemacht. Es gibt keine Beschwerden. Weder muskulär drumrum, noch vom Gelenk an sich.

Wieder zählt die Uhr runter und das sanfte Vibrieren am Handgelenk kündigt den Wechsel zurück zum walken an. Es ist nicht so, als wäre ich einem Zusammenbruch nahe, aber ich könnte nun auch nicht ewig so weiterlaufen. Die Minute Laufbelastung hat der Garmin Coach ganz gut gewählt. Na gut, ist ja auch nicht schwierig, immerhin kennt das System ja alle Daten von mir. Nicht, dass ich das dann auch könnte, aber es ist doch nicht ganz so ein Hexenwerk, wie erst gedacht. Ich glaube, um überhaupt einen Start zu haben und nach einer Taktik vorzugehen, ist das so gar nicht verkehrt. Und es nimmt mir jegliche Belastung selbst auf die Uhr sehen zu müssen um die Zeitvorgaben einzuhalten.

Ich laufe oder walke einfach, bis die Uhr runterzählt und dann vibriert. Was ich dann machen soll, wird eingeblendet. Genau mein Niveau am frühen Morgen. Die Uhr, bzw. der darin enthaltene Trainingsplan, lässt mich heute insgesamt dreimal eine Minute rennen und ansonsten zügigst marschieren. Ich laufe in den Morgen hinein, genieße die Natur und das laute Gesumme von zahlreichen Insekten auf unzählbaren Blüten und im Gebüsch. Als wären sie alle heute raus gekommen, weil das Summen eben an einem kühlen Morgen wesentlich mehr Spaß macht, als an heißen Tagen.

Das Training war anstrengend, aber nicht überfordernd und ich habe keinerlei Schmerzen im Anschluß oder währendessen gehabt, was ja eigentlich die Hauptsache ist. Auf dem Weg zum fit werden gilt es ja nicht nur mentale Hürden zu überwinden, sondern eben auch konditionelle und natürlich will ich vor allem haben, dass mein Knie in seine normale Funktionalität zurück findet. Das Knie soll ohne Bandage belastbar sein. Ich weiß, dass es schon viel schneller geht, als vom Spezialisten angenommen und dass eine Bandage nicht zaubern kann, aber wie immer geht es einfach nicht schnell genug.