Nach dem gestrigen Krafttraining hat Coach Jeff heute wieder einen Lauf in meinen Trainingsplan geschrieben. Heute ist ja mein erster Samstag in der Woche und ich kann mir den Tag frei einteilen. Der Zeugwart steht früh auf, weil er schon um 7h einen Termin hat, und ich frühstücke mit ihm zusammen. Das gibt mir wirklich unheimlich viel Zeit zu verdauen, ehe es warm wird. Ich will den Lauf nämlich vor der angekündigten Hitze machen. Für heute wurden nämlich unmenschlich heiße Sommertemperaturen vorausgesagt. Ich habe nichts gegen den Sommer, aber wenn ich kann, dann laufe ich auch im Sommer lieber, wenn es noch etwas kühler ist. Abseits von sportlichen Aktivitäten kann es dann gerne heiß sein.
Wenn ich irgendwann mal ein Ironman werde, dann werde ich auch trainieren, wenn es heiß ist. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit. Zumindest fühlt es sich so an. Und deshalb laufe ich heute lieber, während es noch kühl ist. Wobei kühl in diesem Fall relativ ist. Wir haben knappe 20°C, das ist ehrlicherweise ja auch noch recht weit von kühl entfernt. Im Vergleich zu den angesagten über 30°C ist es aber merklich kühler.
Meine Strecke heute wähle ich zusätzlich mit Bedacht. Im Plan von Coach Jeff steht, ich soll 4km laufen. Wenn möglich am Stück, aber ich darf auch seine Laufen und Gehen im Wechsel Methode anwenden. Da lach ich doch. Erstens, weil ich natürlich 4km am Stück laufen kann und zweitens, dass hinter „RunWalkRun“ tatsächlich ein Trademark Symbol abgebildet ist. Schon vor Jahren hat mir mein guter Freund, die Green Machine, zu genau dieser Methode geraten. Und ganz sicher hat America’s Coach dadrauf keine Alleinherrschaft. Aber so ein Trademark Symbol im Trainingsplan macht schon etwas her, das muß ich zugeben.
Ich such mir über Komoot eine Strecke aus, die ich schon mal gelaufen bin. Ab und zu. Da in meinem Trainingsplan 10 Minuten einlaufen und auch wieder 10 Minuten auslaufen drin stehen, muß die Strecke auf jeden Fall deutlich länger sein, als die eigentlichen 4km. In 10 Minuten bin ich nämlich mittlerweile nicht nur einen Kilometer weiter, sondern mehr. Also suche ich mir eine Strecke, die knappe 6km lang ist. Und damit ich nicht die übliche Feldrunde immer hin und her laufen muß. Außerdem ist die ausgesuchte Strecke schattiger gelegen.
Fertig umgezogen und schon praktisch auf dem Weg, muß ich noch mal umdrehen. Statt meiner Tasche habe ich heute eine Hose mit viel Stauraum an. Aber mein Spray habe ich vergessen. Und das ist ja wohl gerade bei der anstehenden Trainingseinheit und dem heutigen Klima ziemlich ungeschickt. Ich gehe es noch flott holen. Erstaunlich, dass es nach so langer Zeit immer noch nicht zu meiner Grundausstattung gehört. Nun ja, vielleicht hab ich mich ja irgendwann dran gewöhnt? Ich laufe also los.
Nach guten 5 Minuten strammen spazierens, wechsle ich ins Laufen und bin so schnell in der Natur. Wir wohnen für solche Laufeinheiten wirklich perfekt. Ich trabe immer noch, als die Uhr mir per Vibrationsalarm mitteilt, dass ich jetzt laufen soll. Wenn man eine Strecke nicht ganz so oft läuft, dann hat man wirklich viel Abwechslung. Vor allem ich, wo ich mir ja wirklich kaum etwas merke. Die 4km absolviere ich trabend und irgendwie wie im Flug. Durch die Natur geht mir der Lauf gut von der Hand. Zurück im Dorf ist es gleich deutlich wärmer und mir fallen die Schritte auch gleich schwerer.
Jeder Outdoor Sportler sollte automatisch ein Naturschützer sein. Nicht auszudenken, wenn die vielen Schatten-spendenden Bäume heute nicht auf meinem Weg gestanden hätten. Wahrscheinlich wäre mir der lange Lauf nicht so leicht von den Beinen gegangen? America’s Coach Jeff Galloway hat meinen nächstes Training auf Sonntag gelegt. Da steht wieder eine Einheit mit Lauf ABC auf dem Plan. Für heute bin ich vor der Hitze mit dem Training durch und total zufrieden. Ich bin 4,8km am Stück getrabt. Einfach klasse.