Nachdem der Trainingslauf gestern ganz gut geklappt hat und ich heute Abend wieder kaum Zeit für Sport finden werde, drücke ich einfach auf die Wiederholungstaste. Wiederholung ist ja eh das A und O, wenn es um Training geht. Inwiefern es sinnvoll ist, immer das Gleiche zu machen, darüber kann man streiten. Und auch eine stetige Wiederholung der Strecke ist zermürbend. Wahrscheinlich ist es auch bei Wiederholungen so, wie bei allem… die Dosis macht das Gift. Extremismus ist nie sinnvoll. Zumindest fällt mir gerade keiner ein, der keine Makel hätte. 

Als Wiederholung sehe ich mein heutiges Training nicht an, also nicht 1:1 zumindest. Klar, will ich wieder versuchen, den Pulsbereich gut zu treffen, aber ich will heute auf jeden Fall eine andere Strecke laufen und ein paar anderen Untergründe ausprobieren. Und andere Schuhe will ich auch nutzen. Es ist also eine Wiederholung ohne wirklich perfekt eine zu sein. Heute früh ist es ähnlich warm, wie gestern, als ich gelaufen bin. Das macht mir nichts aus, es ist schließlich vorprogrammiert, dass ich nicht sonderlich schnell sein werde. 

Plötzlich Sommer

Anstrengend wird es zwar trotzdem, da bin ich sicher, aber so heiß ist es ja dann doch nicht. Erstaunlich, wie schnell das jetzt ging mit der Wärme. Auch nachts wird es gar nicht mehr wirklich kühl im Moment. Und Regen gab es auch schon ein paar Tage nicht mehr. Obwohl im Wald noch Pfützen stehen. Hat der Waldboden wirklich schon genügend Wasser aufgetankt? Das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Mein heutiger Weg führt nur kurz durch den Wald und schon geht’s auf dem Feld weiter. Ich probiere heute Veränderungen mit meiner Schrittfrequenz aus. Wiederholung isst ja schön und gut, aber es muss ja einen Weg geben, doch nicht ganz das Gleiche zu machen. 

Erfreulicherweise geht mein Plan auf. Wie wir es bei der Nachbesprechung der Leistungsdiagnostik festgestellt haben: Ich kenne meinen Körper am besten. Und ich bin offensichtlich kreativ genug auch mal an was anderes zu denken, als einfach nur an die gleiche Wiederholung, wie immer. Ich arbeite heute also ganz intensiv mit meiner Schrittfrequenz und halte damit meinen Puls über einen deutlich längeren Zeitraum im passenden Bereich für diese Trainingseinheit. Natürlich heißt das dann auch, dass ich mal schneller und mal langsamer vorankomme. Die Schrittfrequenz ist schließlich vor allem auch von der Schrittweite abhängig.  

Schritt für Schritt

Und die ist natürlich bei mir nicht besonders weit, wenn ich viele kleine Schritte mache. Sagt ja schon der Begriff „kleine“ Schritte. Aber gut. Dass Abwechslung im Training sinnvoll ist, sagt Dir sicherlich jeder Coach. Stetige Wiederholung höhlt zwar den Stein, aber der Bewegungsapparat verträgt auch Abwechslung mal ganz gut. Wenn es allerdings nicht genau so auf dem Trainingsplan drauf steht, dann komm ich eben auf sowas erst nach ein paar Wochen. Es gibt ja im Moment keinen Trainer gesteuerten Trainingsplan. 

So viele Schritte habe ich wahrscheinlich selten auf so eine kurze Entfernung gemacht. Als ich daheim bin, lobt meine Uhr mich auch gleich, dass das Tagesschritteziel erreicht sei. Na, darauf kommt es mir ja erfreulicherweise nicht an. Ich bin ganz schön fertig, weil das kontinuierliche Training im passenden Pulsbereich eben anstrengend ist. Und so soll es sein, also alles richtig gemacht.