Beim IRONMAN Frankfurt NightRun sind wir eigentlich regelmäßig am Start und so ist es für mich heute komisch und passend zugleich, dass ich mir die Fahrt nach Frankfurt spare. Auf meinem Trainingsplan steht ein 5 km Lauf drauf, aber meine üblichen Staffelpartner sind erkrankt und so laufe ich daheim. Das passt sicherlich eh viel besser zu meinem Trainingsplan, als wenn ich in Frankfurt laufe. Es ist heiß heute, die Laufstrecke liegt weitgehend in der Sonne und das Klientel, abseits der Athleten, ist nicht gerade mein Favorit. Mittlerweile bin ich nicht mehr wirklich massenkompatibel. 

Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unbedingt an den Coronajahren liegt, sondern dass ich „im Alter“ einfach andere Ansprüche an die Menschen habe. Oder dass mein Toleranzlevel nachgelassen hat. Ich finde pöbelnde Jugendliche, die Bier trinkend im Gras sitzen, einfach extrem nervig und unangebracht. Das stört mich auch schon, wenn ich durch Frankfurt auf dem Rad fahre, oder einkaufen gehe. Und da habe ich einfach keine Lust drauf. So einfach ist das. Gerade nach Feierabend bin ich auch mal wirklich froh, wenn ich meine Ruhe habe. 

Im Wald kann ich die Ruhe finden, die vor dem IRONMAN Frankfurt Wochenende für mich angebracht ist. Ich suche mir ein NightRun Shirt der vergangenen Läufe raus und dann geht’s auch schon los. 5 km sind heute angesagt und ich trabe los. Passend zu meiner wahrscheinlichen Lauftageszeit in Duisburg absolviere ich meinen Lauf nach Feierabend. Es ist heiß, drückend und stickig. Der Wald verspricht einen etwas kühleren Lauf, allerdings sind hier natürlich viele Mücken unterwegs. Routinemäßig sprühe ich mich vor dem Lauftraining im Sommer immer mit Mücken- und Zeckenschutz ein. Ich komme deshalb erfreulicherweise bisher ohne Stiche oder Zecken heim. 

Die 5 km Runde im Wald läuft ganz gut. Ich bin nicht übermäßig euphorisch, immerhin folge ich einer Pulsvorgabe und die bremst mich wirklich ordentlich aus. Gefühlt könnte ich viel schneller laufen und wäre kaum aus der Puste. Aber ich halte mich genau an die Vorgaben und muss deshalb teilweise fast gehen. In der NightRun Sonnenstrecke in Frankfurt bin ich auch schon öfter mal spaziert, statt gerannt, das passt also perfekt ins Frankfurter Wettkampfszenario. Die Strecke, die wir immer regelmäßig als kurze Runde laufen, ist nicht ganz 5 km lang, also hänge ich noch eine Runde dran und trabe durchs Dorf. 

Und dann, als ich wieder daheim angekommen bin, laden uns die Nachbarn noch in ihren Pool und zum Abendessen ein. Was ein glücklicher Zufall. Eine Bestzeit ist das heute nicht geworden, darum ging es aber auch gar nicht. Ich habe die Pulsvorgaben richtig eingehalten und die Poolabkühlung im Anschluß war super. Manchmal kommt es eben auch auf die richtig Kombination an.