Donnerstags findet vor dem IRONMAN Frankfurt traditionell der NightRun statt. Normalerweise, also abseits der Pandemie, ist das ein Staffellauf für drei, bei dem jeder 5 km läuft. 2019 bin ich mit tollen Kollegen gegangen, weil wir alle drei keine Läufer waren. Im Prinzip war ich jährlich beim NightRun am Start. Warum also sollte es in diesem Jahr anders sein? Diese Corona-Pandemie macht so viel kaputt und dadurch, dass die Menschen hauptsächlich an sich selbst denken, werden wir ganz sicher auch noch eine Weile damit zu tun haben. Ähnlich wie mit den Wetterphänomenen durch den Klimawandel. Damit werden wir auch noch eine Weile zu tun haben, keine Frage. 

Wahrscheinlich hört das niemals auf. Zumindest nicht in meiner Lebenszeit. Die Lawine ist ins Rollen gekommen. Ewig wird die Menschheit nicht auf der Erde sein. Aber gut. Was ist schon für die Ewigkeit? Außer Plastik wahrscheinlich. Der NightRun startet immer Abends, zum Feierabend quasi. In den letzten Jahren gab es auch immer richtig heißes Wetter und meistens war auch noch ein Gewitter am Start. Heute ist es zwar warm, weil auch das kommende Wochenende heiß werden soll, aber für mein Gefühl ist es noch ok. 

Ich ziehe mir mein NightRun Shirt vom letzten Lauf am Mainufer an und trabe los. Es fühlt sich nicht super leicht an, aber auch nicht total schwer. Meine Hüfte und damit mein Läuferknie meldet sich allerdings. Ich denke, da muss ich später und auch morgen noch mal ordentlich Yoga und Dehnübungen absolvieren. Für den Moment laufe ich aber erst mal und lasse meinen NightRun Gedanken freien Lauf. Sicherlich ist die Geschwindigkeit nicht die Beste um meinen Leistungsdiagnostik-Daten gerecht zu werden, aber nach Gefühl ist auch mal ok. 

Vor allem, wenn es um so etwas Emotionales wie den IRONMAN NightRun geht. Ich bin mir auch gar nicht sicher, warum ich den heute überhaupt laufe, wo er doch eigentlich gar nicht stattfindet. Aber es gehört für mich einfach zur IRONMAN Woche dazu. Was den IRONMAN Frankfurt angeht, da bin ich sowieso etwas speziell, so scheint es mir. Oder geht mir das bei allen IRONMAN Veranstaltungen so? Da hängt immer auch super viel Emotionalität mit drin. Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass ich selbst so gerne durch dieses Ziel laufen würde. 

Große Träume von noch größeren Tagen also.

Die Hitze, von der ich bisher wenig beeindruckt war, kommt mir nach ein paar Kilometern NightRun Strecke nun doch viel heißer vor, als anfangs gedacht. Gut, dass der NightRun nur 5 km lang ist. Für eine längere Strecke hätte ich definitiv etwas zu trinken gebraucht. In Frankfurt gibt’s auch immer eine Verpflegungsstelle. Zumindest erinnere ich mich dunkel daran. Für mich ist heute auf jeden Fall entscheidend, dass ich nach dem NightRun auch noch mal richtig dehne. Mein Läuferknie bzw. die Auswirkungen desselben an meiner Hüfte merke ich nämlich jetzt schon wieder recht deutlich. Bis zum IRONMAN 70.3 Duisburg wird es ein sehr langer Trainingsweg, das ist mal klar.