Wir haben viel zu tun, aber wir bearbeiten alles zu humanen Zeiten. Herrlich. So kann ich heute früh in Klagenfurt am Wörthersee lang nach Sonnenaufgang laufen gehen und brauche meine mitgebrachte Kopflampe gar nicht. Perfekt eigentlich. Draußen sind es nur 2°C, aber durch die strahlende Sonne fühlt es sich nicht so kalt an. Ich lasse also Mütze und Handschuhe ebenfalls im Hotelzimmer und laufe mit Kappe und einstecklöchern im Shirt los.

Klagenfurt ist keine riesen Stadt und blitzschnell bin ich am Lindwurm vorbei

Lindwurm

und auf dem Weg zum Lendkanal. Hier führt ganz offenbar auch die Strecke vom Ironman Austria vorbei, denn zahlreiche Anfeuerungssprüche und Symbole sind auf die Straße gemalt. Besonders ein Wolfi lag seinen Freunden und Weggefährten scheinbar besonders am Herzen, denn sein Name prangt, zusammen mit einem M-Dot Symbol, wirklich zahlreich auf dem Weg. Ich finde auch dieses Vereinssymbol ziemlich cool, weil der Klagenfurter Lindwurm enthalten ist, ich das aber erst nach 6 mal an einem dieser Gemälde vorbei rennend erkannt habe. Dafür kann ja keiner was.

Ironman

Immerhin habe ich es überhaupt erkannt. Das ist auf jeden Fall schon mal viel wert. Hier am Kanal sind alle Leute unheimlich dick angezogen. Scheinbar waren die Klagenfurter bereits wärmeres Wetter gewöhnt, so dass die 2°C und der leichte Schneefall, der während meines Laufes eingesetzt hat, nicht als romantisch, sondern als extrem ätzend und belastend aufgenommen wird. Alle vorbei fahrenden Radler, die sich unterhalten, erwähnen das blöde Wetter. Ich genieße die Flocken. An Schnee kann ich mich in diesem Winter gar nicht erinnern. Ich stimme aber zu, dass es jetzt dafür auch zu spät ist. Bald ist Ostern, die Sommerreifen wollen aufgezogen und so ein T-Shirt ohne Jacke will schließlich auch mal ausgeführt werden. Heute stören mich die Flocken allerdings nicht.

Der Kanal ist wirklich schön zu laufen und ich stelle mir vor, wie hier im Sommer, beim Ironman zahlreiche Zuschauer ihre Athleten anfeuern. Weit weg von allen Flocken und mit frisch dekorierter Strasse. Als Athlet will man kaum mehr.

Klagenfurt

Trotzdem bin ich stark dafür, dass der Frühling bald kommt und den Winter vertreibt. Gerade auch für die Radausfahrten wären ein paar wärmende Sonnenstrahlen die nächsten Woche nicht verkehrt. Dann können wir vor dem Trainingslager noch ein paar Kilometer sammeln.

Umtanzt von weißen Flocken bin ich nach 30Minuten wieder im Hotel und freue mich auf die warme Dusche. So kann ein Arbeitstag wirklich gut beginnen. Und von den Kolleginnen erfahre ich, dass noch mehr in diesem Jahr große Ziele vor Augen haben, der 70.3 Switzerland und der 70.3 Budapest steht hier im Büro auf der Angreiferliste. Wir werden die Strecken rocken, soviel ist schon mal sicher.