Heute fühle ich mich nach Laufen. Ganz klar. Ich ziehe mich deshalb kältetauglich an und gehe raus. Die Luft ist nach diesem Silvester viel klarer und frischer, als in all den Laufjahren davor. Das Böller- und Raketenverbot, was zumindest in unserer Nachbarschaft weitgehend eingehalten wurde, hat für die Natur und die Luft offenbar Wirkung gezeigt. Erstaunlich, dass wir so etwas erst umsetzen, weil wir das Gesundheitssystem mit Verletzten sonst an den Rand seiner Möglichkeiten treiben.
Der Umwelt zuliebe tun wir so etwas nicht. Das sagt auch irgendwie genug über die Gesellschaft aus, in der wir leben, oder?
Die Wege sind heute gut durchgeweicht im Wald. Vielleicht regnet es ja in diesem Winter wirklich mal genügend so dass uns ein trockener Sommer nicht so stört? Das ist wahrscheinlich nur eine müde Hoffnung. So viel regen gab es nun auch nicht. Heute ist es auch himmelwärts ganz trocken, aber immerhin ordentlich bewölkt. Und der Matsch auf den Wegen zeugt davon, wie viel es hier in den letzten Tagen geregnet haben muß. Oder, wie unbefestigt die Wege tatsächlich sind. Wie auch immer. Meine Laufschuhe sind halt eh total eingesaut, da kommt es jetzt auch nicht auf einmal mehr Schlamm an. Und nasse Füße bin ich mittlerweile ja auch gewöhnt.
Was allerdings immer noch auf meiner Liste steht sind ja die leidigen wasserdichten Schuhe. Anscheinend bin ich, was die Laufwege angeht, besonders. Nur so kann ich es mir erklären, dass es praktisch keine wasserdichten Laufschuhe gibt. Oben ist ein typisches Bild meiner Laufwege. Klar. Ab und zu ist auch mal Asphalt dabei. Allerdings überwiegen die schlammigen Passagen. Zumindest im Herbst und Winter. Und auf so einem Weg ist es doch irgendwie vorprogrammiert dass die Füße in normalen Laufschuhen nass werden. Oder etwa nicht? Es ist nämlich leider nicht so, dass ich über den Weg hinweg schwebe.
Einfach schön
Aber gut. Jetzt, während des Lockdowns, ist diesem Problem eben auch nicht Herr zu werden. Ich vermute, das richtige Schuhwerk wird ein Trailschuh sein, die es eben auch wasserdicht gibt. Aber ich will mir jetzt nicht einfach mal 4 paar Schuhe bestellen um die Post zu beschäftigen. Irgendwie hätte ich ein besseres Gefühl, wenn ich da beim Profi vorspreche. Aber gut. Das wird wohl noch ein bisschen dauern. Es ist ja durchaus absehbar, dass der Lockdown nicht das gebracht hat, was wir uns alle erhofft hatten. Auf den Intensivstationen und bei den Infiziertenzahlen ist weiterhin die Hölle los.
Ich trabe heute mal wieder eine andere Runde durch das Naturschutzgebiet. Hier gibt’s einen Parkplatz auf dem zahlreiche Autos stehen. Die Leute kommen von überall her um hier spazieren zu gehen. Interessant. Ich glaube, die Natur lockt die Menschen einfach. Mittlerweile sind ja auch alle Schneegebiete im erreichbaren Umkreis gesperrt, weil sie heillos überlastet sind. So schlimm ist es mit unserem Naturschutzgebiet nicht, aber ich bin trotzdem über die vielen Autos überrascht. Hier ist auch ein reger Verkehr. Wenigstens kann ich mir sicher sein, dass die alle im Anschluß ihre Autos waschen müssen. Einmal hier durchgefahren und die sind wirklich total eingesaut.
Aber Waschstraßen wollen ja auch leben.
Ob die systemrelevant sind, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht muß da auch mal per Hand gewaschen werden? Na ja. Ich laufe auf jeden Fall heute ganz toll durch den Wald und genieße die frische Luft. Dabei saue ich mich mal wieder richtig prima ein und beschließe, dass ich wirklich auf dem besten Weg zum Halbmarathon bin. Wie es da mit dem Training weitergeht habe ich übrigens noch immer nicht entschieden. Mal sehen. Der Garmin Trainingsplan läuft jetzt mal mit, damit ich mich nach etwas richten kann. Das ist schon mal keine schlechte Sache, denke ich.