Da wir das gemeinsame Athletiktraining per Videoschalte bisher ganz unbeirrt von Lockerungen und „Zurück zur Normalität“ -Versuchen beibehalten, plane ich meinen heutigen Lauf davor ein. Nach den ganzen Stabiübungen und dem anschließenden Dehnprogramm noch mal raus zum Laufen zu gehen, bewährt sich in meinem Kopf nicht. Obwohl ich es noch nie versucht habe. Da gehe ich lieber am frühen Samstag Vormittag und kontrolliere, ob die Bürgersteige im Dorf auch ordentlich gefegt wurden und ob alles zusammen passt. Nichts ist nämlich für eine Dorfgemeinschaft schlimmer, als wenn am Samstag früh die Bürgersteige nicht sauber gemacht werden.

Eine eiserne Regel, an der es auch im Jahre 2020 nichts zu rütteln gibt.

Auf dem Plan, der ja eigentlich gestern dran gewesen wäre, steht eine Meile Laufen drauf. Das ist stark überschaubar. Trotzdem ist es natürlich nicht zu unterschätzen, denn ich kenne mein Gemüt und weiß, dass ich die Meile, weil sie ja eben so schön überschaubar ist, in einem entsprechenden Tempo angehen werde. Und dann lasse ich nicht nach. Einfach deshalb, weil mein Kopf mittlerweile auf das Durchhalten trainiert ist. Ich ziehe die angefangene Geschwindigkeit durch, wenn es nur irgendwie geht. Und eine Meile bringt einen auch im Spurt nicht um. So schnell bin ich ja dann auch nicht unterwegs!

Gehen oder Laufen

Die Meilenstrecke für mich hat sich in der letzten Woche schon als feste Runde herauskristallisiert. Ich durchquere das Dorf einmal auf wenig befahrenen und begangenen Strecken. Hin und zurück habe ich dann die Meile auf der Uhr und das Ein- und Auslaufen mit seinen 2 Minuten kann ich ja langsam gehen, einmal um unseren Häuserblock. Wie weit ich dabei komme ist für den Garmin Coach Amy total irrelevant. Sie bietet mir zwar die Option Gehen oder Laufen, aber ich entscheide mich bisher immer für das Gehen. So kommt mein Puls rasant wieder auf ein normales Level und schließlich würde sie die Gehen Option ja nicht anbieten, wenn ich sie nicht wählen soll.

Mein Bürgersteige – Zustand Kontrolllauf erfüllt heute jeden Anspruch, den man sich nur vorstellen kann. Bei den 2 Minuten gehen rücke ich meine Fronttasche noch etwas zurecht, weil die Gurte sich irgendwie verdreht habe. Und dann geht es auch schon los. Die Uhr piepst den Countdown und das Vibrationssignal zeigt an, dass ich nun die Meile am Stück laufen soll. Und wie ich es mir ja schon zu Anfang gedacht habe, ich laufe wirklich flott los. Durch die ganzen Nachbarn, die ihre Bürgersteige heute tatsächlich fegen, laufe ich auch noch einen schönen Slalom. Aber das ist kein Problem.

Wie bereits gedacht, die Meile ist gut überschaubar und so halte ich die Geschwindigkeit über die komplette Strecke. Allerdings bin ich deshalb auch sehr froh, als der Countdown das Ende der Meile und den Beginn des Auslaufens anzeigt. In 2 Minuten bin ich erfreulicherweise auch wieder gut erholt. Das Training nach dem Garmin Algorithmus scheint etwas zu bringen, was ja ganz schön ist. Ich bin zwar erst in Woche 5 von 12, aber vielleicht klappt es ja wirklich mit den 5km nach diesem Plan in Woche 12. Bald ist Halbzeit und morgen soll ich schon eine Strecke von 3,22km am Stück unterwegs sein.

Wieder zurück daheim ruhe ich mich kurz aus, ehe es dann an das gemeinsame Stabitraining geht.