Als Triathlet gilt es ja einige Sportarten unter einen Hut zu bringen. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass früher oder später an einem Tag mehrere Trainingseinheiten zu absolvieren sind. Ganz bekannt ist dabei ja das Koppeltraining. Da fährt man erst Rad und hängt im Anschluss ein Lauftraining an. Heute bringt der Coach auch zwei Trainings in meinem Tag unter. Und das an einem normalen Arbeitstag. An dem ich zusätzlich auch noch ins Büro fahre. Klar ist, dass so ein Training für einen IRONMAN 70.3 von mir ganz schön viel Organisation erfordert. Planung und Vorbereitung sind da wirklich alles. 

Heute früh schaffe ich das Lauftraining nicht. Im Rhein-Main-Gebiet muss man früh auf den Autobahnen unterwegs sein, weil man sonst mehr steht als fährt. Ich fahre also zeitig ins Büro und bin tatsächlich wirklich früh dort. Zwar sehe ich einen schweren Unfall, aber das ist auf unseren Autobahnen auch leider fast normal. Schrecklich, wie viele Situationen und schlechte Nachrichten heutzutage einfach normal sind. Da ist man ganz schön abgestumpft. Der Arbeitstag ist anstrengend, aber das ist beim Jahresabschluss und den nachfolgenden Prüfungen ja nicht anders zu erwarten. 

Um mein Lauftraining unter zu bringen mache ich heute mal äußerst pünktlich um 17h Feierabend und ziehe mich um. Draußen scheint die Sonne und ganz sicher ist es im Schatten empfindlich kühl und in der Sonne richtig toll. Ich trabe los und richte mich perfekt nach den Pulsvorgaben aus dem Trainingsplan. Meine Schuhe saue ich mir schon nach den ersten paar Metern auf unserem Feldweg ein. Hier ist es viel schlammiger als gedacht. Ich hätte mir meine wasserdichten Schuhe anziehen sollen. Aber so weit habe ich nicht gedacht. Ich trabe also mit richtig dreckigen Schuhen weiter. 

Bei den Schuhen ist später auf jeden Fall mal wieder Wartung und Pflege notwendig. Wenn der Schlamm angetrocknet ist, dann kann ich den bestimmt mit einer Bürste wegmachen. Das wird aber garantiert nicht mehr heute der Fall sein. Ich trabe locker durch den Sonnenuntergang und habe tatsächlich richtig Glück, dass ich noch ordentlich Sonnenstrahlen abbekomme. In der Sonne ist es einfach herrlich heute. Mir begegnen verhältnismäßig viele Menschen, die einfach den gleichen Gedanken hatten, wie ich. Wenn die Sonne schon mal da ist, dann sollte man sie auch ausnutzen. 

Schließlich ist sie in letzter Zeit wirklich selten zu Gast. Die Sonne schafft bei den Menschen auch gleich ganz gute Laune und so wird mein Gruß regelmäßig erwidert und die Menschen, die den ganzen Weg blockieren, drehen sich um, und gehen auch proaktiv zur Seite. Das passiert sonst so gut wie nie. Weil Spaziergänger oder Hundeführer eben oft in sich selbst versunken sind und ihre Umgebung kaum wahr nehmen. Meine ausgewählte Strecke passt heute hervorragend zur Trainingsvorgabe und so bin ich perfekt im Zeitfenster wieder zu Hause um meine Schwimmtasche zu packen und mich für das Schwimmtraining umzuziehen.