Das beleuchtete Laufen ist sicherlich auch mal ganz schön, aber die Regel möchte ich es nicht werden lassen. Ich bin eher ein Tag- als ein Nachtmensch, was sicherlich nicht in der Familie liegt, und mag Licht. Und zwar nicht so funselig beleuchtet. Ich mag richtig Licht. Eine Kerze zusätzlich ist ganz schön, aber so richtig Hell ist mir wirklich am liebsten. Deshalb habe ich kein Thema mit Dämmerung oder Dunkelheit, aber wenn ich schon draußen bin, dann will ich auch etwas sehen, von der Welt. Heute nutze ich deshalb die Dämmerung und laufe in den Sonnenaufgang hinein, der den Himmel in den schönsten Farben färbt. Tobi, der Morgenmoderator von HR3, nennt es, einen Popcornhimmel und ich bin mir unsicher, was er damit meint, aber er wird sich da schon etwas bei gedacht haben. Ganz bestimmt.

Bei fast frühlingshaften 9°C überlege ich kurz, ob ich unter der Laufjacke überhaupt noch etwas anziehen muß. Das ist nämlich ziemlich warm zum laufen. Aber ohne Jacke ist es ganz sicher noch zu frisch. Also ziehe ich nur ein Unterhemd unter die Jacke und schon bin ich draußen. Der Himmel sieht wunderbar aus. Wie gemalt. So ein Sonnenaufgang ist schon etwas herrliches. Es ist auch bereits richtig hell, so dass ich keinerlei Lampe brauche. So trabe ich also auf das Feld hinaus, spare mir die immer noch in ausreichendem Masse vorhandenen Pfützen und freue mich diebisch über mein heutiges Timing. Im Grunde könnte ich wirklich alle paar Meter anhalten und ein Foto schießen, so hübsch ist dieser Teil des Sonnenaufgangs.

Das Traben geht mir heute früh auch gut von den Beinen weg. Erstaunlich, nach so vielen Tagen des Laufens, sind meine Beine nicht schwer oder müde. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass die Bewegung gut tut. Natürlich laufe ich auch keine besonders langen Läufe, das ist noch nicht drin. Allerdings ist kurz oder lang ja auch immer eine Sichtweisenentscheidung.

Was für den einen Lang, ist für den anderen Kurz und umgekehrt.

Ich trabe in den Sonnenaufgang hinein und zwar die ganze Zeit. Während ich auf die Sonne zulaufe denke ich darüber nach, ob ich mich morgen wohl bei den Asics Frontrunnern bewerben soll, was mein Report, den ich daheim noch angestoßen habe, wohl macht und ob ich die Straße wohl gleich ohne Anhalten überqueren kann, oder ob gerade wieder irgendwo eine Tür aufgemacht wurde. Dann nämlich, muß man immer auf die beste Lücke an meiner Straße warten. Aber gut.

Heute klappt es ganz hervorragend mit der Straße und so trabe ich meine Runde zügig und sehr zufrieden. Auf dem Rückweg ist der Sonnenaufgang nicht mehr ganz so hübsch, weil sich die tolle Wolkenfärbung verzogen hat. Umso leichter fällt es mir natürlich zu meinem Report zurück zu traben und den 14. Lauf des #rwjanuarstreak somit ins Trainingstagebuch zu verfrachten. Hübsch war es.