Heute steht ein Lauf in meinem Trainingsplan, obwohl ich mittwochs für gewöhnlich schwimmen gehe. Dafür ist heute aber vielleicht keine Zeit. Ich bin nämlich heute auf der Arbeit bis ziemlich spät verplant. Ob ich es noch zu einer passenden Zeit ins Schwimmbad schaffe, ist nicht sicher. Vor allem muss sich ja die Umzieherei auch lohnen. Dazu hatte ich ja letztens erst ein paar Gedanken. Ab wann sich die Fahrt zum Schwimmbecken und die Schwimmerei eben lohnt. Der Coach hat mir das Schwimmen für heute erst gar nicht in den Trainingsplan geschrieben, sondern nur den Lauf. Und den mache ich auf jeden Fall gleich mal heute früh. In der Morgendämmerung. 

Gerade die Morgendämmerung liegt mir ja besonders. Ich bin gerne früh unterwegs. Das ist nicht nur so, weil ich dann das Training schon gut hinter mir habe, es ist auch immer toll, weil kaum jemand so früh auf den Beinen ist. Für Hundeausführer ist das noch keine Uhrzeit und so viele andere Frühsportler sind hier bei uns anscheinend nicht unterwegs. Oder wir wählen unterschiedliche Routen, das kann auch gut sein und ist hier auch nicht besonders schwer. Immerhin gibt’s den Main und ein Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nähe. Und ziemlich viele Felder und Wälder ebenso. Da kann man sich schon mal ganz gut aus dem Weg gehen. 

Obwohl ich manchmal immer den gleichen Läufern begegne. Die haben anscheinend Phasen. Ich weiß manchmal nicht, wo ich als Nächstes abbiege, wohingegen einige Läufer hier in der Umgebung immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort anzutreffen sind. Das nenne ich eine sehr ausgeprägte Routine. Allerdings sagt der Coach oft, dass Abwechslung Gold wert ist. Im Training und in der Streckenwahl. Manchmal bringt es schon etwas, die sonst übliche Laufrunde mal andersherum zu laufen. Mir zumindest. Wenn ich eine meiner Laufrunden, die in meinem Kopf eine festgelegte Richtung hat, andersherum ablaufe, bin ich oft ganz verwirrt. Die Eindrücke sind dann eben ganz andere. 

Heute nutze ich die Morgendämmerung für einen langsamen Lauf und biege mal ganz spontan ab. Hier führt der Jakobsweg entlang. Das wusste ich nicht. Interessant. Ich erkenne den Weg auch nur an der Sonnenstrahl – Muschel, auf dem Schild. Zumindest glaube ich, dass das der Jakobsweg ist. Aber von hier läuft man wohl kaum nach Portugal, oder? Also ich zumindest nicht. Und schon gar nicht heute. Die Morgendämmerung hält ja auch gar nicht so lange an. Die Idee abzubiegen war aber ziemlich gut, auch, wenn der Jakobsweg natürlich nicht komplett abgelaufen wird heute. Hier kommt die Sonne sehr schön über dem Wald hervor und ich habe eine tolle Farbstimmung. 

Wegweiser an einem Geländer

Die Laufrunde heute ist nicht übermäßig lang. Da ich die LaufMaus nutze und es früh morgens weiterhin ziemlich frisch ist, bin ich sehr froh, dass ich mein Laufoutfit wieder mit Handschuhen ergänzt habe. Daran denke ich nicht unbedingt, heute war der Griff zu den Handschuhen aber super. Die LaufMaus liegt so ganz gut in der Hand und die Hände frieren mir nicht ein. Da ich sie in der recht starren Haltung habe, werden sie aber natürlich trotzdem kühl. Normalerweise bewege ich die Hände sicherlich irgendwie, denn beim Laufen habe ich eigentlich nie kalte Hände. Schon gar nicht, wenn ich Handschuhe anhabe.  

Linke Hand im Handschuh mit LaufMaus

Nach meinem Lauf dehne ich natürlich noch, weil der Coach mir das in den Plan schreibt und ich weiß, dass es mir guttut. Dann dusche ich und fahre ins Büro. Noch nicht mit dem Fahrrad. Denn der Termin am späten Nachmittag heute sorgt dafür, dass es dunkel ist, bis ich Feierabend machen kann. Und das erste Mal wieder Radpendler sein und dann gleich im Dunklen heim fahren, das finde ich nicht ganz so eine gute Idee. Zusätzlich wäre ich heute auch nicht mit Gepäckträger unterwegs, sondern mit Rucksack. Und Arbeitsklamotten, Laptop, Mittagessen, Nachmittagssnack und Schwimmsachen zu transportieren, das schafft mein Rucksack nicht, obwohl er richtig toll ist. 

Morgen fahre ich aber ein Fahrrad Probe, sodass wir der Radpendlerei schon wieder ein Stückchen näher kommen werden. Heute stelle ich mich aber erst mal wieder in den Stau. Wie nervig das ist und was für eine schreckliche Verschwendung von Lebenszeit.