So viele Newsletter, wie ich bekomme, weil ich mich immer mal wieder für einen anmelde und mich nur ganz selten austrage, das ist wirklich heftig. Klar ist dabei auch, dass ich Newsletter praktisch immer nur überfliege. Auf dem Weg zum Auto, im Wartezimmer einer Arztpraxis oder an der Supermarktkasse. Nur wenige Newsletter lese ich ausgiebig. Der von iQ athletik gehört da allerdings immer dazu. Und wie schön, dass ich den letzten Newsletter von diesem Absender auch mal wieder ordentlich durchgelesen, statt nur überflogen, habe. Darin wurde nämlich ein Laufworkshop beworben, der im Rahmen der Vorbereitung auf die Frankfurter Runden, einem Laufformat am Frankfurter Mainufer, stattfindet. Im Einladungstext war von einfachen und effektiven Lauf ABC Übungen die Rede und das hat mich wirklich neugierig gemacht. 

Gutes Bauchgefühl

Es ist nicht so, dass ich ein wirklicher Laufanfänger bin und natürlich kenne ich den Begriff Lauf ABC und habe gefühlt schon Hunderte dieser Einheiten absolviert. Einfach ist mir davon keine gefallen und genervt war ich meistens auch. Deshalb bin ich immer für Input dankbar. Von iQ athletik bin ich Qualität gewöhnt. Ich bin mir sicher, das Institut zur Trainingsoptimierung lobt keinen Laufworkshop aus und serviert dann ein lockeres Läufertreffen mit dreimal Hopsalauf, den ich schon kenne. Klar, ich weiß, dass mein Anspruch hoch ist, denn ich laufe seit über 10 Jahren, habe viel gelesen, schon einige Workshops und Lauftrainings mitgemacht und glaube auch, dass ich mich da schon ganz gut auskenne. Trotzdem verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl. Bei iQ athletik wurde ich bisher noch nie enttäuscht.  Also melde ich mich noch am Tag des Newsletterempfangs über den Anmeldebutton auf der Website an. 

Als es dann heute so weit ist, dass ich in die Sportanlage am Rebstock aufbreche, macht mir eigentlich nur die Anreise Sorgen. Der Laufworkshop ist für Läufer aller Leistungsklassen. Ich trage meine Laufklamotten und habe meinen Laufrucksack und etwas zu trinken dabei. Und natürlich gute Laune. Nachdem ich mein Auto auf mehr oder weniger gesetzlosem Raum abgestellt habe, laufe ich in die Sportanlage und finde mich im Kreise vieler Läufer wieder. Die Gruppe ist gute 20 Teilnehmer stark. Torben Müller, der Lauftrainer, ist auch schon vor Ort und sieht extrem fit aus. Ich frage mich allerdings zu keiner Sekunde, ob die Teilnahme eine gute Idee gewesen ist. Schon immer war es bei iQ athletik so, dass jede Leistung zählt. Es dürfte Torben also letzten Endes absolut egal sein, ob ich langsam, oder schnell laufe. 

Anfänger und Fortgeschrittene

Andi, einer der Gründer von iQ athletik, will heute auch an seinem Laufstil arbeiten. Darüber freue ich mich, denn Andi kenne ich auch schon viele Jahre. Er verkörpert für mich Fitness und Lebensfreude und hat seine Leidenschaft wirklich zum Beruf gemacht. Damit wirkt er, als würde er nie arbeiten und das finde ich beeindruckend und nachahmenswert. Nach einer kurzen Begrüßung an der Hochsprungmatte ordne ich mich klar bei den Laufanfängern ein, als danach gefragt wird. Meiner Vermutung nach geht es hier auch nicht um eine Gruppeneinteilung, sondern eher um eine Einschätzung, wie die Gruppe sich so zusammensetzt. Natürlich sind auch einige fortgeschrittene Läufer am Start heute. Jeder setzt, wenn so eine Frage kommt, seine eigenen Maßstäbe entsprechend an. 

Nach der Vorstellung und der Begrüßung gibt es einen kurzen Ausblick, was uns heute so erwartet. Torben kommt sympathisch rüber und kann gut erklären. Das sind zwei erfolgversprechende Eigenschaften! Wir beginnen mit dem warm laufen, ehe wir die Lauf ABC Übungen durchführen und uns an den gesunden Laufstil rantasten. 10 – 15 Minuten Bahnen ziehen auf dem Sportplatz. Wann habe ich das zum letzten Mal gemacht? In Bruchköbel war das, wenn ich mich richtig entsinne. Bahnen auf dem Sportplatz laufe ich so gut, wie nie. Einfach deshalb, weil wir in unserer Nähe keinen Sportplatz haben, der für den allgemeinen Gebrauch geöffnet ist. Die Läufergruppe setzt sich in Bewegung. In einem ordentlichen Tempo. Ich nehme mein Spray und laufe auch los. Eine Läuferin läuft ungefähr mein Tempo und wir unterhalten uns kurz, ehe sie sich auf die Toilette verabschiedet. 

Lauf ABC mit Leichtigkeit

Das ist mir zugegebenermaßen ganz recht, weil ich mit ihr doch ein bisschen zu schnell unterwegs gewesen bin. Nach meiner ersten Runde habe ich eine ganz gute Geschwindigkeit gefunden. Und weil es ja ein Laufworkshop ist, achte ich auf meinen Fußaufsatz. Ich bin ja garantiert ein Fersenläufer, wie eben die Mehrheit aller Läufer einer ist. Anfühlen tut es sich aber gerade in diesem Augenblick so, als wäre ich ein Mittelfußläufer. Kann ich mir den Laufworkshop etwa sparen? Höchstwahrscheinlich nicht. Das dürfte klar sein. Andi läuft auf mich auf, weil er, wie praktisch jeder andere Läufer auf dieser Bahn, einfach deutlich schneller unterwegs ist, als ich. Wir unterhalten uns kurz und das klappt für mich auch ganz gut. Dann kommt von Torben die Info, dass das Einlaufen rum ist und wir zurück zur Hochsprungmatte kommen sollen. 

Für mich kein Ding, ich bin ja quasi schon hier. 

So warm gelaufen stellen wir uns auf und beginnen mit den Übungen zum Lauf ABC. Torben macht sie vor und dann machen wir sie einfach nach. So ist zumindest der Plan. Ich glaube von mir, dass ich eine ganz passable Bein-Fuß-Arm-Körperkoordination habe und mir auch ein paar Abfolgen gut merken kann. Zumindest habe ich das bisher geglaubt. Beim Lauf ABC komme ich heute aber doch immer mal wieder an meine Grenzen. Vielleicht liegt es an der Uhrzeit, denn wir haben frühen Abend und natürlich bin ich morgens deutlich fitter? Oder es ist die Komplexität. Und die habe ich hier wirklich im Verdacht. Klar schaut man anfangs auf den Boden oder auf die Beine und nimmt dann erst die Arme, möglichst im Läuferdreieck, dazu. Allerdings sind manche Übungen wirklich in ihrer Abfolge so komplex, dass ich froh bin, dass andere Teilnehmer auch ihren Schaff damit haben. 

Offensichtlich fliegt die Leichtigkeit, mit der Torben uns die Übungen vormacht, kaum jemandem einfach so zu. Und selbst als wir die einzelnen Übungen ganz langsam und ohne Sprung ausführen, bin ich erstaunt, dass es bei mir erst auf den letzten zwei Metern überhaupt ansatzweise klappt. Torben ermutigt uns, es noch mal zu probieren. Dabei stellt er niemals jemanden bloß oder sagt, wer es richtig macht, oder wer von uns noch nachbessern muss. Er schafft es aber, dass sich genau derjenige in der Gruppe von seinen neutralen Hinweisen, worauf geachtet werden muss, angesprochen fühlt, den es betrifft. Das ist eine pädagogische Meisterleistung, die ich so selten erlebt habe. Es scheint mir ganz so, als wird auch Torben niemals zur Arbeit gehen müssen. Wenn er auch nur halb so viel Spaß an der Sache hat, wie er rüberbringt und uns zeigt, dann hat er bei seiner Berufswahl wohl auch alles richtig gemacht. 

Das Lauf ABC beenden wir mit Steigerungsläufen. Also Läufen, die langsam starten und in einem absoluten Topsprint enden. So beende ich mein Lauf ABC daheim auch immer. Allerdings habe ich, bisher, natürlich eine deutlich geringere Übungsauswahl. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich mein übliches Lauf ABC jetzt durch den Workshop erweitern oder umstellen kann. Mir zumindest reicht nicht ein Workshop, um mir die Übungen zu merken. Zumal einige davon, mit Zwischensprüngen, wirklich schwierig in ihrer Abfolge waren. Wenn der Muskelkater, den ich von diesem Workshop garantiert haben werde, sich verzogen hat, dann versuche ich die Übungen einfach mal aus der Erinnerung zu reaktivieren. Wir werden sehen, wie erfolgreich ich damit dann bin. 

Den Abschluss des Workshops bildet noch eine Fragerunde, ehe sich die Teilnehmergruppe ausdünnt und sich jeder auf den Heimweg macht. Danke für diesen kostenlosen Laufworkshop, liebes iQ athletik Team, lieber Torben! Du hast es geschafft, dass sich jeder Teilnehmer gut aufgehoben gefühlt hat. Ich habe sicherlich viel mitnehmen können, auch wenn ich jetzt das Gefühl habe, dass mein Gedächtnis einiges vergessen hat. Besonders schön finde ich es auch immer, dass für Euch bei iQ athletik jedes Ziel gleichwertig zählt. Ihr bringt das gut rüber!