Vor einem IRONMAN gibt’s immer die sogenannte Taperingphase. Das ist eine festgelegte Zeit im Trainingsplan, kurz vor dem Wettkampf, in der die Athleten ihre Anspannung für den bevorstehenden Wettkampf aufbauen. Das wird vor allem durch eine Reduzierung der Umfänge bei gleichbleibender -zum Wettkampf hin abnehmender-Intensität der Einheiten, gute Erholungsphasen und eine ordentliche Ernährung erreicht. Es ist die Mischung, die die Taperingphase, und damit auch den Wettkampf, erfolgreich macht. Näheres zum Tapering gibt’s bei den Bloggerkollegen von Tri-it-fit.de hier. Für Walter Mitty endet seine Taperingphase heute mit einem lockeren Lauf. Eine letzte Aktivierung der Muskulatur vor dem IRONMAN morgen.
Da Walter Mitty heute natürlich auch noch an den See muss, um sein Fahrrad einzuchecken, läuft er sicherlich irgendwann um die Mittagszeit. Als IRONMAN Anwärter hat man ja eh jede Menge vorzubereiten. Es bleibt ja heute nicht beim Fahrrad Check-in. Sein Laufbeutel muss ebenfalls abgegeben werden und dann werden sicherlich auch noch die letzten Vorbereitungen für die Wettkampfernährung getroffen. Es ist also nicht nur die Zeit, die der Athlet morgen auf der Rennstrecke verbringt, sondern vor allem auch die ganze Vorbereitungszeit, die ihn endgültig zu einem IRONMAN machen.
Walken statt Laufen
Da wir heute noch Besuch von Lovis und ihrem Räuberhauptmann bekommen, die extra anreisen, um Walter Mitty morgen auf der Strecke anzufeuern, plane ich meinen Lauf heute auch um die Mittagszeit ein. Mein Läuferknie – Hüft- Thema lässt mich allerdings nicht wirklich laufen. Mir ist schon beim Umziehen klar, dass ich heute stramm walken werde. Und im Anschluss werde ich dann noch ausgiebig dehnen. Die Aktivierung der Muskulatur vor dem Dehnen hat mir die Physiotherapeutin empfohlen und die ist schließlich die verbriefte Fachfrau. Oftmals treffen die Diagnosen von Physiotherapeuten ja deutlich besser zu, als die der Orthopäden, das kann man ruhig so niederschreiben.
Ich will heute eine etwas größere Runde durch den Wald laufen. Meine Motivation ist nicht nur die virtuelle Gesellschaft von Walter Mitty. Mit dem könnte ich sowieso niemals mithalten. Ich höre gerade ein neues Hörbuch und das finde ich einfach sehr spannend. Ein Hörbuch lenkt mich im Takt auch nicht ab. Das ist für mich also ein ganz anderes Laufgefühl, als mit Musik. Irgendwie habe ich nämlich das Gefühl, dass ich mit Musik oftmals automatisch meinen Takt anpasse. Unbewusst passiert das dann einfach.
Das Wetter ist richtig super heute und so ziehe ich mich um und spaziere los. Richtig stramm wird es nach ein paar hundert Metern, weil ich mich gefühlt erst mal einlaufe. Lustig, dass ich das Gefühl habe, denn beim Walken habe ich ehrlich gesagt noch nie davon gehört, dass man sich einläuft. Aber gut. Ich starte einfach und stelle fest, dass meine Geschwindigkeit nach den ersten paar hundert Metern zunimmt und dann konstant auf dem schnelleren Level bleibt. Das ist doch irgendwie einlaufen. Kann man ja aber nennen, wie man will, der Effekt ist auf jeden Fall ähnlich.
Dehnen mit Yoga
Nach vielen interessanten Kapiteln in meinem Hörbuch schließe ich die Aktivierung meiner Muskulatur für heute ab und entledige mich aller Bandagen. Mittlerweile starte ich mein Training ja gefühlt nur, wenn ich eine Rüstung aus Bandagen anhabe. Aber wenn sie helfen mich schmerzfrei zu bewegen, dann tue ich das natürlich gerne. Für meine abschließende Yoga-Einheit um zu dehnen, nehme ich die allerdings ab bzw. ziehe sie aus. Ich kann mich dann einfach freier „verbiegen“, auch wenn gut trainierte Yogis an meinen Ausführungen sicherlich gar keine Biegung erkennen können.
Das recht aktuelle Ganzkörper Dehnprogramm von Mady habe ich mittlerweile schon ein paar mal gemacht und es tut mir wirklich jedes Mal gut. Die Zeit auf meiner Matte* ist angenehm und schmerzstillend, was mich die Sache einfach besser durchhalten lässt. Wenn eine Einheit so direkt einen Erfolg bringt, dann macht man sie einfach gerne. Bei mir ist das zumindest so.