Mit Coach Amy starte ich heute gleich wieder in die neue Woche. Im Grunde sind es nur noch zwei Wochen bis zum 10km Lauf, den ich am 1. November laufen möchte. Für Coach Amy bin ich in Woche 10 von insgesamt 16 Wochen. Das eingestellte Ziel ist der Abschluss eines 10km Laufes am 5. Dezember. Dass der virtuelle New York Liberty Run schon am 1.11. statt findet, dafür kann die Garmin App ja nichts. Der mögliche Wettkampf zum Abschluss des Trainingsplans wird automatisch vorgeschlagen und legt die vorher eingegebenen Parameter zu Grunde. Heute erscheint zum Wochenstart in meinem Plan wieder ein Schrittfrequenztraining. Die Vorgabe lautet zwischen 170 und 190 Schritten pro Minute zu laufen, über 2,4km. Na, das ist eine ordentliche Distanz dafür.

Ich unterbreche meine Arbeit heute am späten Nachmittag und ziehe mich zum Laufen um. Es ist mir lieber bei Helligkeit zu laufen, so lange es noch möglich ist. Und für die knappen 5km mit Schrittfrequenztraining werde ich ja erfreulicherweise nicht ewig brauchen. Schon cool, dass das mittlerweile so ist. Ich habe heute den ganzen Tag am Schreibtisch gefroren und ziehe mich deshalb zum Lauftraining ordentlich warm an. Die lange Laufhose hatte ja schon letzte Woche Premiere für diese Herbst-Winter-Saison. Heute ziehe ich auch wieder ein langes Oberteil an und dann noch eine Windjacke drüber. Letztere hält zwar nicht wirklich warm, aber wenn der Wind schon mal nicht durchzieht, ist das schon viel wert finde ich.

Loslaufen geht heute ganz einfach. Das Schrittfrequenztraining hat Coach Amy immer mit Ein- und Auslaufen im Plan stehen, also trabe ich erst mal locker los. Aus dem Wohngebiet raus bis zum Feld mache ich ein bisschen Slalomlaufen um spielende Kinder, Hunde und ältere Herrschaften herum. Unsere Bürgersteige reichen in der Breite heute nur bedingt aus. Zumal wir ja auch zum Abstand halten aufgefordert sind, weil die Coronainfektionen hier im Rhein-Main Gebiet großflächig explodieren. Erfreulicherweise habe ich ja erst vor kurzem am eigenen Leib erlebt, dass selbst der direkte Kontakt mit einem infizierten Kollegen nicht zwingend zu einer Ansteckung führt. Ob das allerdings Glück war, oder eben die Regel, das weiß ich nicht. Ich bin lieber vorsichtig, als dann doch infiziert daheim zu hocken um keinen Anderen anzustecken.

Nach den 1,2km Einlaufen geht’s los mit den Schrittfrequenzübungen. Über 2,4km soll ich meine Schrittfrequenz stetig steigern. Dabei soll ich flach auftreten und die Knie entsprechend anheben. Meine Schritte werden mit gesteigerter Schrittfrequenz automatisch kleiner und logischerweise schneller. Über die Distanz hinweg ist das ganz schön anstrengend. Wenn ich die Schrittfrequenz unter den gewünschten Wert kommen lasse, piepst meine Uhr warnend. Solange ich im angesagten Bereich rumspringe, ist die Uhr ruhig und zeigt über den Tacho-Bildschirm lediglich an, wie flott ich eben bin. Oder auch nicht.

Die Übungseinheit kommt mir heute gar nicht so lange vor, wie es auf dem Plan steht. Das sind die Momente in meinem Sportlerleben, die mich so richtig glücklich machen. Klar ist es auch cool, wenn ich eben 5km oder auch 8km am Stück schaffe. Dass ich allerdings regelmäßiges Lauftraining schaffe, das ist das eigentlich Tolle. Dass der Sport im Leben wieder ein normales Level erreicht hat, ohne dass ich es mir schön reden muß. Das gefällt mir richtig gut. Der berühmte Trainingseffekt ist also da. Und ich freue mich einfach darüber.

Meine Trainingseinheit heute habe ich übrigens weitgehend in die Sonne gelegt. Das war mehr Zufall als Beabsichtigt, aber prima ist es trotzdem. Die Herbstsonne hat noch ordentlich Kraft und lässt auch die Welt einfach deutlich hübscher aussehen als der Regen, der mich sonst die letzten Male oft beim Laufen begleitet hat. Zurück zu Hause bin ich hoch zufrieden mit meinem Training heute. Solche Tage sind mir ja am Liebsten.