Mein Freitag diese Woche, der für alle Anderen ja der Donnerstag ist, wird mehr als sehnsüchtig erwartet. Verrückt, wo ich doch nur drei Tage im Büro war diese Woche! Allerdings waren es anstrengende drei Tage. Der erste Tag nach dem Urlaub ist ja immer anstrengend. Ich habe allerdings stark daran gearbeitet, dass ich mir die gerade erst erarbeitete Erholung nicht gleich wieder nehmen lasse. Und dann folgten eben noch zwei ähnliche heftige Arbeitstage. Das kann ja in der Arbeitswelt richtig flott gehen mit dem „zurück zur Routine“. Und ohne Rücksicht auf meine erste Arbeitswoche nach dem Urlaub hat Coach Amy mir für heute auch noch einen lockeren Lauf in den Trainingsplan geschrieben. Ich soll 3,22km am Stück unterwegs sein.

Und ich weiß gar nicht, wohin ich da jetzt laufen soll! 3,22km ist eine komische Strecke. Die ist nicht so weit, dass sich meine mittlerweile längeren Runden lohnen. Aber sie ist auch zu weit, für die normale kurze Runde. Wahrscheinlich, weil Coach Amy in Meilen rechnet und ich meine Runden halt in Kilometern ablaufe? Das wird’s sein. Wären wir nicht im metrischen System, hätte ich ganz sicher jede Menge passende Strecken an der Hand. So aber komme ich ins Grübeln. Ich spaziere erst mal los, und starte die Uhr erst mitten auf dem Feld. Es gibt ja kein Einlaufen mehr, wenn man für 10km trainiert, aber ich mag einlaufen. Und ich weiß, dass einige Sportfreunde das genau so sehen, wie ich.

Macht das Sinn? Ich könnte ja auch einfach die ersten paar Hundert Meter der Trainingseinheit langsam laufen und die Beine wach machen. Und dann könnte ich normal laufen und dann eben noch ein bisschen auslaufen. Das Auslaufen steht ja auch nicht im Trainingsplan. Allerdings ist das dann ja wiederum keine Lauferei von 3,22km. Coach Amy möchte ja haben, dass ich kontinuierlich trabe auf dieser Strecke. Dabei wird sie sich ja garantiert etwas gedacht haben, oder etwa nicht? Also natürlich nicht aktuell, aber zumindest, als sie den Algorithmus gefüttert hat, auf den dieses Garmin Coaching Programm bei meinem Trainingsplan zurückgreift.

Das Wetter ist heute großartig zum laufen. Es ist bewölkt, aber trotz allem noch über 20°C warm. Einfach toll zum Laufen. Ich ziehe mich also um, und starte das Training im Feld. Ich komme zwar kaum vom Fleck, aber ich trabe die ganze Zeit. Dabei habe ich genügend Puste und kann prima auf die Umgebung achten. Dieser Trainingslauf ist wirklich unfassbar langsam. Interessant. Ich weiß gar nicht, warum bei diesem 10km Training die Geschwindigkeit bei mir so gedrosselt ist?

Vielleicht bin ich auch einfach deutlich fertiger von der Woche, als ich es wahr haben wollte? Die 3,22km vergehen langsam, aber sie vergehen. Wenn man nach den Garmin Plänen läuft, geht es um die Bewältigung von Distanz, was die Sache nicht besser macht. Ginge es nämlich um den Zeitfaktor, dann wäre es nicht so wild, wenn ich langsam laufe. Da die Distanz entscheidend ist, dauert es eben eine gefühlte Ewigkeit, bis ich zurück zu Hause bin. Aber dann bin ich froh, dass ich laufen war.

Obwohl meine Uhr in der Auswertung mitteilt, dass ich den Trainingsplan ausgezeichnet umgesetzt habe, zeigt sie auf der nächsten Ansicht, dass mein VO2 max Wert sinkt. Ob das Sinn macht? Keine Ahnung. Allerdings ist es mir auch wurscht. Ich kann mich ja jetzt nicht mit meinem Glück nach irgendwelchen Zahlen richten, wenn ich die anderen Zahlen vollumfänglich erfüllt habe. Wenn die Uhr unlogisch ist, kann ich da ja nichts dafür. So einfach ist das.