Wirklich spannend, dass ich bislang immer noch nichts vom Gesundheitsamt gehört habe. Heute ist Tag 5 des direkten Kontaktes und in den 5 Tagen hätte ich wirklich jede Menge Menschen treffen können. Ob ich da jemand anstecken könnte weiß ich nicht. Ich bin kein Spezialist. Allerdings glaube ich, dass es klüger ist -mit dem Risiko das Virus im Körper zu haben- daheim zu bleiben, als unter Leute zu gehen. Solange, bis man eben negativ getestet ist. Um für mich und vor allem auch für den Zeugwart Sicherheit zu haben, habe ich mich zu einem privaten Test angemeldet.

Am Frankfurter Flughafen ist das möglich. Jeder kann sich dort testen lassen, wenn er die Gebühr in Höhe von 59,- EUR bezahlt. Sinnvollerweise registriert man sich vorher online und nutzt auch die online Bezahlfunktion. Mit zwei Barcodes auf meinem mobilen Endgerät fahre ich gleich heute früh zum Frankfurter Flughafen. Das Ergebnis des Rachenabstrichs hat man nach spätestens 12 Stunden, zumindest ist das in 99% aller genommenen Proben der Fall. Der Rachenabstrich bringt ich zum Würgen und dann ist die Sache auch schon durch. Es geht so schnell, dass ich tatsächlich nur 1,- EUR Parkgebühr im Flughafenparkhaus bezahle. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass das Parkhaus diese geringe Gebühr überhaupt berechnet. Meine Erwartungshaltung war für eine angebrochene Stunde deutlich höher.

Lauftraining

Auf der Arbeit habe ich heute so viel auf dem Tisch, dass die Zeit bis zur Mittagspause wie im Flug vergeht. Ich tanze auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig, telefoniere, als säße ich in einem Callcenter und löse viele Themen. Erfreulicherweise fühle ich mich auch weiterhin topfit und gesund. Nach Feierabend will ich deshalb mit meinem Trainingsplan von Garmin Coach Amy weitermachen. Für heute hat der Algorithmus mir wieder eine Schrittfrequenzübung rein geschrieben. Ich bin mal gespannt, ob ich die heute gut umsetzen kann. Oft ist es ja so, dass psychische Themen, wie für mich heute das Warten auf das Testergebnis, oder viele Themen auf der Arbeit, mein Leistungsvermögen direkt beeinflussen.

Als ich nach Feierabend in meine Laufklamotten springe, greife ich zum T-Shirt und zu einer winddichten Jacke. Es regnet ein bisschen und soll auch über den weiteren Abend hinweg nicht mehr aufhören. Es ist mir aber lieber im leichten Regen unterwegs zum sein, als im Dunklen, falls es später doch mal wieder aufhört mit dem Regenwetter. Außerdem gehört Regen zum Oktober ja auch wirklich dazu. Herbst ohne Regen wäre ja so, wie ein kalter Sommer oder ein warmer Winter… einfach nicht so, wie es sein soll. Die Jacke, die ich auswähle ist nicht explizit eine Regenjacke. Sie ist schon über 10 Jahre alt, als die Hersteller noch winddicht ohne wasserdichte Regeneigenschaften zusammengeschustert haben. Aber ich trage sie wirklich ganz gerne. Und für die paar Tropfen wird das schon passen.

Negativ ist positiv

Kurz ehe ich auf die Straße trete kommt die Mitteilung, dass ich negativ getestet wurde. Das ist prima und ein befreiendes Gefühl! Jetzt müsste die Schrittfrequenzübung ja wirklich locker von der Hand gehen. Tut sie allerdings nicht. Nach 800m einlaufen, was wirklich gut und mittlerweile richtig routiniert klappt, folgt eine Meile in der ich auf meine Schrittfrequenz achten soll. Und irgendwie klappt das nicht so, wie ich es dachte. Dadurch, dass ich eine Meile überwinden soll, kann ich keine wirklichen Skippings machen. Sonst komme ich ja nicht von der Stelle. Und wenn ich von der Stelle komme, dann klappt es nicht so mit der Schrittfrequenz. Na gut. Es kann halt nicht alles gut klappen.

Vielleicht ist das heutige Highlight auch einfach schon, dass ich negativ getestet wurde? Meine Trainingseinheit ist es auf jeden Fall nicht, da bin ich sicher. In meiner Garmin Coach Übersicht steht als Bewertung allerdings wieder „Ausgezeichnet“ für die Umsetzung. Na, dann kann meine Rumhüpferei ja nicht so schlecht gewesen sein. Eigenbild und Fremdbild gehen da wohl mal wieder richtig auseinander.