Ich hatte eine schreckliche Nacht. Unser Hotelzimmer im Hotel Nicolay ist generell recht hellhörig, aber in den letzten Nächten, hatten die anderen Gäste und wir einen ähnlichen Rhythmus. In der gestrigen Nacht ist das anders gewesen. Der Gast im Hotelzimmer direkt neben uns telefonierte laut bis Mitternacht und hat sich auch durch Anklopfen nicht davon abbringen lassen. Ein Zimmertelefon gibt es im Hotel Nicolay nicht, so dass ein Anruf, statt zu klopfen, nicht zur Debatte stand. Ich wache auf jeden Fall nicht sehr munter auf. Da wir uns aber gestern für die frühe Frühstückszeit angemeldet haben, können wir auf Grund der Nacht gefühlt nicht flexibel sein. 

Das Wetter ist heute deutlich kühler, als gestern. Der Himmel ist bewölkt und es wurde, seitens der Vorhersage auch mit Regen und Gewittern gedroht. Da wir von den Wanderungen der letzten Tage sowieso etwas wandermüde sind und eine Pause bestimmt gut tut, machen wir was touristisches. Wir fahren ins nahegelegene Bernkastel – Kues und spazieren durch die Altstadt. Entgegen meiner Annahme, dass wir uns mit Massen an Touristen durch das kleine Örtchen drängeln werden, sind der Zeugwart und ich praktisch alleine unterwegs. Hier und da begegnet uns mal jemand, aber das ist überschaubar. 

Einsame Touristen

Der Ort ist auf jeden Fall auf deutliche Touristenmassen ausgerichtet, das merkt man an den Läden und auch an der Masse an Cafés. Heute ist hier allerdings nichts los und so können wir in Ruhe stöbern. Gegen Mittag steigen wir zum Schützenhaus auf, einem Restaurant mit Blick über die ganze Stadt und bis weit zur Hochmoselbrücke. Bemerkenswert, wie viele Höhenmeter man hier auf kurzen Distanzen überwindet. Auf dem Balkon von Bernkastel- Kues, wie sich das Schützenhaus ebenfalls nennt, sitzt es sich wirklich herrlich. Der Service ist super und der Ausblick natürlich malerisch. 

Nachdem wir zurück im Ort wieder am Auto gelandet sind, zieht es uns noch nach Traben Trabach. Irgendwie spricht man den beiden Moselörtchen ja immer einen ähnlichen Charme zu. Zumindest bekommt man sie oft im gleichen Atemzug genannt. Traben Trabach ist dabei allerdings der weniger schöne Ort, zumindest aus meiner Sicht. Es gibt ein Buddha Museum und man kann schön an der Mosel sitzen. Altstadtmäßig liegt Bernkastel – Kues aus meiner Sicht aber klar vorne. 

Essen außer Haus

Da wir uns nach dem gestrigen Abendessen bereits dazu entschieden hatten auf das heutige Hotelabendessen aus Zeitgründen zu verzichten, essen wir in Traben Trabach etwas. Per Zufall haben wir ein hervorragendes Restaurant gefunden. Der Service ist sehr nett, wir haben nach wenigen Minuten unsere Getränke und auch das Essen ist schnell serviert und richtig lecker. Unseren Abend lassen wir dann auf dem Hotelbalkon ausklingen, beobachten noch einen Feuerwehreinsatz in der Uferstrasse und irgendwann falle ich dann auch einfach nur ins Bett. Ein Gewitter hat es heute nicht gegeben.