Nachdem wir unsere Nacht mental hellwach, satt und mit bester Gesellschaft zum großen Teil beim Flitzer und der Fotografin auf der Couch verbracht haben um dem Ironman World Championship auf Hawai zu verfolgen und natürlich mitzufiebern, müssen wir heute trotzdem relativ früh raus. Kein Vergleich zu sonstigen Sonntagen, bei denen wir weitaus früher aus den Federn springen um Rad zu fahren, aber im Verhältnis zur zu Bett geh Zeit, eben doch noch früh.
Laufen
Nachdem ich gestern beim Schwimmen meine Beine geschont habe, weil ich mit der Gesamtkoordination sowieso überfordert war, ist mein Knie heute früh trotzdem noch verspannt, dick, heiß und nicht bereit den Weg zum Wikinger vollumfänglich zu gehen. Was ein Ärger. Ich bin wirklich traurig. Nicht nur, weil das Team nun ohne mich starten muß, sondern auch, weil ich so fein trainiert habe und wirklich der Meinung bin, der Rest des Körpers käme ganz gut über die 13km.
Ich glaube jetzt ist es soweit und ich werde tatsächlich die berühmte bittere Pille schlucken müssen. Ich habe es übertrieben und mein Knie zickt rum. Dabei lief es ja Wochen- sogar eigentlich Monatelang super. Ich habe für das kommende Jahr bereits große Pläne geschmiedet und für dieses Jahr noch zwei Wettkämpfe in den Kalender geschrieben… alles war toll. Aber wahrscheinlich läßt man dann die Vorsicht außer acht und macht einfach weiter, als wäre nichts gewesen? Und dabei war doch etwas. Gerade mal knappe zwei Jahre ist mein Unfall erst her und leider kann ich wohl derzeit doch noch nicht sagen, wenn’s läuft, dann läuft’s.
Da ich ja mittlerweile praktisch zu jedem Training meine Kontaktlinsen anziehe, war ich auf der Suche nach einer praktischen Aufbewahrung, um die wichtigsten Utensilien mitzuführen. Anders, als wenn ich mit meiner Brille unterwegs bin, die ich zwischendurch auch mal absetzen kann, kann ich Kontaktlinsen ja nicht mal eben rausnehmen. Zumindest nicht, wenn ich nichts dabei habe um die Linsen zumindest aufzubewahren oder zu reinigen. Was also machen, wenn mir was ins Auge fliegt und die Linse doch mal raus muß?
In der Hoffnung, dass ich heute vor dem Frühstück meine Laufrunde drehen kann, stelle ich mir den Wecker früh auf 6:40h. Ich bin geschockt, als ich wach werde und feststelle, dass es da noch gar nicht hell ist. Also mit Stirnlampe wollte ich jetzt eigentlich noch nicht laufen, zumindest nicht Samstags. Also noch mal umdrehen und den Wecker eine halbe Stunde weiterdrehen.
Um 7:15h ist es dann auch endlich heller und weil ich versuche blitzschnell alle Klamotten anzulegen, bin ich dann um kurz vor halb auch schon auf der Strecke. Das nenne ich mal flott. Und obwohl ich komplett auf Frühstück verzichtet habe, bin ich auch gut unterwegs. Heute hat der Trainer 15 Minuten ein- und 15 Minuten auslaufen auf den Plan geschrieben und dazwischen soll ich 15 Minuten beschleunigen. 15 Minuten? Also manchmal weiß ich nicht, was der Trainer sich so denkt? Das ist doch volle Kanne anstrengend und ob ich überhaupt 15 Minuten so Gas geben kann, weiß ich auch nicht. Sehr fragwürdiges Trainingsprogramm.
Ich soll gestern laufen gehen, aber das schaffe ich nicht. Ich komme heim, als es bereits dunkel ist und dann ist die Erinnerung an das Frieren auf dem Rad noch zu frisch, als dass ich gleich wieder raus wollte. Also gehe ich heute laufen, heute habe ich nämlich Ruhetag. Also einfach mal flott vertauscht, Ruhe gegen Laufen und gestern einfach umgekehrt. Das wird ok sein, denke ich. Der Trainer rechnet wahrscheinlich sowieso nicht mit der 100% igen Durchführung des Wochenpensums, dass er aufschreibt. Hoffe ich. Ansonsten würde ich ihn ja immer mal wieder entäuschen, das möchte ich natürlich auch nicht. Aber es bleibt höchstwahrscheinlich sowieso nicht aus.
Kaum ist so ein Urlaub vorbei, geht’s auch schon wieder mit dem üblichen Training los. Der Trainer kennt da keine langsame Wiedereingewöhnung, ähnlich wie auf der Arbeit wird auch bei ihm sofort wieder von 0 auf 100 durchgestartet. Wobei ich im Urlaub definitiv mehr sportlich war, als zu arbeiten. Der Trainer muß also nicht von 0 auf 100… da habe ich einen kleinen Vorsprung. Aber natürlich wirklich nur einen kleinen.
Man kann hier wirklich alles ausprobieren, auch wenn man keine Vorkenntnisse hat. Das steht überall und schon beim Tennis haben wir gemerkt, dass Club Med hier tatsächlich keinen Mist hinschreibt….