Nicht frisch ausgeschlafen, aber trotzdem ganz gut erholt wache ich heute früh ein paar Minuten vor dem Wecker auf und frühstücke. Für heute hat der Coach einen Lauf in den Trainingsplan geschrieben. Und weil ich heute Abend keine Zeit habe, mache ich den Lauf gleich heute früh. Im vorgegebenen Pulsbereich soll ich heute eine Stunde unterwegs sein. Da bietet sich die Morgenstimmung doch ganz hervorragend an. Allerdings ist es heute mal wieder richtig eiskalt. Ähnlich, wie schon beim gestrigen Lauftraining ziehe ich mich heute warm an und laufe los. 

Die Läufe im Grundlagenausdauerbereich sind bei mir wirklich extrem langsam und wenn es dann so kalt ist und zusätzlich Wind geht, dann friere ich leicht. Eine Erkältung will ich natürlich auf keinen Fall riskieren. Also ziehe ich lieber eine Lage mehr an. Als Kommentar steht in meinem Trainingsplan heute, dass ich einen hügeligen Lauf machen soll. Das ist jetzt ehrlich gesagt gar nicht so leicht, wie man sich das vielleicht denkt. Hügel gibt’s hier bei uns nicht. Ich trabe also zu einer Brücke über die S-Bahn und laufe die hoch und runter. Nicht ständig, aber immerhin zweimal hoch und zweimal runter. 

Ist das denn genügend, um es für den Coach als hügelig durchgehen zu lassen? Wahrscheinlich nicht, oder? Aber ich kann mir ja auch keinen Hügel backen jetzt. Die Brücke ist das, was vorhanden ist und so nutze ich also die Möglichkeiten, die es gibt und laufe mehr oder weniger hügelig. Meinen Puls im gewünschten Bereich zu halten, während ich die Brücke hochlaufe, ist eh schon ziemlich schwer. Nicht auszudenken, wie es wäre, wenn ich wirklich zahlreiche Hügel zu bewältigen hätte. Noch langsamer laufen wäre kaum möglich. Ich müsste dann gehen. Aber das wäre auch ok. 

Der Sonnenaufgang, der die Frankfurter Skyline in ein wunderbares Stimmungslicht taucht, sieht toll aus. Kaum zu glauben, wie friedlich die Welt sein kann, oder eben auch nicht. Keine 1.000 Kilometer entfernt wurde der Sonnenaufgang ja sicherlich ganz anders erlebt. Wie viele Jahre war genau das in Europa schlichtweg unvorstellbar. Aber daran merkt man mal wieder, wie verrückt die Welt ist. Unvorstellbare Geschehnisse passieren manchmal so extrem, dass sie sogar für Filme ungeeignet wären, weil sie übertrieben extrem erscheinen würden. Einen unrealistischen Film will man schließlich auch nicht anschauen. 

Ich trabe nach dem Brückenhügel wieder locker flockig nach Hause. Der Puls stabilisiert sich wieder blitzschnell und auf dieser Strecke gen zu Hause stelle ich fest, dass ich hier mal wieder sauber machen könnte. Hier liegt wieder ganz schön viel Müll rum. Mal sehen, wann ich das unter bekomme, die Tage. Jetzt komme ich erst mal wieder daheim an, dusche und starte in den Arbeitstag. Nach dem schönen Sonnenaufgang mit perfekter Morgenstimmung hoffe ich auf einen angenehmen Arbeitstag. Mal sehen, ob das der Fall sein wird.