Der Trainer hat für die derzeit laufende Ruhewoche wirklich außerordentlich wenig Sport verordnet. Und dabei bin ich ja wirklich gut in Form. Aber da ich einen Trainer habe und darauf vertraue, dass er Ahnung hat, mache ich nur soviel Sport, wie er aufschreibt. Er wird schon wissen wieso, weshalb und warum. Also plane ich meine Woche entsprechend voraus und, wie es im Plan steht, für heute einen kurzen 30Minuten Lauf ein.

Laufwerk

Vorher fahren wir allerdings nach Gelnhausen zum Laufwerk. Einem Laufladen, den wir bereits öfter bei Triathlons als Sponsor bemerkt haben. Der Zeugwart möchte neue Laufschuhe haben und da es bei einem Zeugwart, außer auf gute Beratung, auch immer auf die Auswahl ankommt, kommt nur ein großes Geschäft in Frage. Oder das Internet. Für eine Laufschuhberatung ist das Internet aber wertlos, wenn überhaupt kann man Schuhe online bestellen, wenn man genau weiß, was man läuft. Damit würden wir allerdings immer beim gleichen Schuh bleiben und auch darüber scheiden sich ja die Geister, ob das klug oder unklug ist.

In Gelnhausen bekommt der Zeugwart eine ziemlich gute Beratung und die Möglichkeit zahlreiche Schuhe auszuprobieren. Per fast schon üblicher Videoanalyse werden die Favoriten ausgesiebt und schon landen wir, nach überraschend kurzer Beratungsphase bei einem Asicsschuh. Hier beim Laufwerk hatten wir nicht das Gefühl, dass 10 Leute den gleichen Schuh angedreht bekommen sollen, weil er heute auf der Verkaufshitliste steht, und es wurde fachmännisch beraten. Überragend ist hier beim Laufwerk zusätzlich, dass die Auswahl an Sport BH’s ziemlich groß ist. Außer auf einer Messe habe ich so viele verschiedene Modelle von Moving Comfort noch nie gesehen. Zusätzlich gibt’s zahlreiche Shock Absorber und ich finde selbstverständlich zwei passende Modelle. Der Besuch hier ist also ein Erfolg auf der ganzen Linie, wie passend.

Regenlauf

Zurück zu Hause machen wir kurz Pause, schnüren die neuen Schuhe und ziehen uns an. Wie fast schon üblich regnet es, denn der Zeugwart und ich haben ja beschlossen gemeinsam laufen zu gehen. Armer Zeugwart. Es ist wirklich immer so, dass es regnet, wenn wir Zeit haben gemeinsam zu laufen. Unglaublich, aber wahr. Heute haben wir also erneut die Gelegenheit unsere Regenjacken auszuführen. Wäre ja sonst auch sinnfrei, der Besitz einer Regenjacke. Bei uns aber nicht. Wer mit mir laufen gehen möchte, hat auf jeden Fall Gelegenheit seine Regenjacke auszuprobieren. Ich könnte eine Teststrecke einrichten. So fühlt es sich zumindest an.

Regen

Wir laufen also im Regen los und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich erst mal ein paar Meter brauche um rund zu laufen. Bis ich warm geworden bin dauert es gute 10 Minuten. Ganz schön lange, wo wir ja nur maximal 30 Minuten unterwegs sein sollen. Aber, wie der Trainer gestern schon festgestellt hat, ich bin einfach für Ausdauer gemacht und da passt ein 30 Minuten Lauf halt einfach nicht so wirklich ins Bild. Trotzdem flitzen wir heute durch die Pfützen, wie nix. Für mich fühlt es sich schleppend an, der Zeugwart dagegen hat ein gutes Gefühl für Geschwindigkeit und schätzt unsere korrekt ein.

Blitzermarathon

Gut, dass die Polizei Blitzermarathons frühzeitig ankündigt. Wenn ich so ein Geschwindigkeitsgefühl wie beim laufen auch beim Auto fahren an den Tag legen würde, hätte der kleine Mini bereits zahlreiche Polizeiselfies. Das wäre wenig erstrebenswert. Und beim Auto fahren habe ich ja glücklicherweise auch einen Tacho. Beim Laufen, so sagte die Hübsche auf Mallorca, soll ich mir doch einfach mal angewöhnen nach Körpergefühl zu laufen. Offenbar war das total einprägsam und ich habe das als guten Ratschlag aufgesaugt. Heute laufe ich also mit Uhr, aber ich stelle eine Einstellung ein, die unverfänglich ist. Puls oder Geschwindigkeit würden mich nur bremsen oder ein komisches Kopfgefühl verursachen. Wenn die Zeit runter- bzw. hochläuft ist es egal. Wir laufen sowieso eine festgelegte Strecke von 4,7km.

Pfützensprint

Die ganzen Pfützen im Wald lassen mich öfter mal unrund laufen. Ist aber nicht schlimm, meine Geschwindigkeit bleibt gleich. Wunderbar, wenn man einmal so im Trott ist. Jetzt fällt mein Groschen und ich kann verstehen, warum meine Gehpausen von früher für viele erfahrene Läufer unverständlich waren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, jetzt eine Gehpause zu machen. Brauche ich auch gar nicht. Es läuft einfach. Wir machen schöne Pfützensprints, meine Goretex Trailrunning Schuhe sind wasserdicht und als wir aus dem Wald wieder rausrennen, regnet es noch immer. Vielleicht sogar etwas mehr als zum Start unseres Laufes. Das ist auch üblich, wenn man mit mir laufen geht. Ab der Hälfte fängt es entweder an, oder der Regen wird stärker als zu Beginn.

Heute sind wir nach 25 Minuten wieder daheim. Das hätte glatt für eine Radarmessung gereicht, wenn man es genau betrachtet.