Was ein ereignisreicher Tag! Gleich heute früh fahre ich, weil ich ein Earlybird bin, in die Stadt und treffe mich mit Henning vom Triathlon Querbeet Podcast. Seine Mitpodcaster und er werden mich auf meiner Road to Duisburg begleiten. Sie möchten mit mir zusammen die langwierige, ausdauernde, manchmal mühsame und immer zuversichtlich Geschichte ihren Podcast Hörern erzählen. Wir treffen uns heute früh kurz persönlich, weil es sich einfach anbietet. Mein Lauftraining, was der Coach mir für heute in den Trainingsplan geschrieben hat, habe ich für heute Nachmittag eingeplant. 

Henning mag ich. Ich habe schon ein paar mal mit ihm telefoniert und natürlich höre ich ihn wöchentlich, wenn es im Triathlon Querbeet Podcast um die verschiedensten Themen geht. Deshalb ist es heute früh auch gleich so, als würde ich ihn schon länger kennen. Wir unterhalten uns über alles Mögliche und dann bekomme ich auch noch eine LaufMaus geschenkt! Also das ist doch mega cool! Über die LaufMaus habe ich schon viel gehört und gelesen, aber bisher war ich einfach immer viel zu geizig mir eine zu kaufen. Immerhin kostet die LaufMaus 79,-EUR. Ich finde, das ist schon eine ordentliche Hausnummer. 

Meinen Arbeitstag unterbreche ich heute am Nachmittag für meinen Lauf. Wer weiß nämlich, ob ich sonst nicht wieder erst in vollkommener Dunkelheit Feierabend machen kann. Da ist mir die Unterbrechung schon deutlich sicherer. Mich später noch mal an den Schreibtisch setzen, ist immer eine Option und da wir Licht haben, ist es dann auch egal, ob es draußen dunkel ist, oder hell. Für mein Lauftraining ist das aber absolut nicht egal. Wenn ich morgens im Dunklen loslaufe und es dann hell wird, ist das etwas vollkommen anderes, als wenn ich im Hellen loslaufe und es dann dunkel wird. Oder womöglich gleich in der Dunkelheit los? Nein. Das ist keine Option. 

LaufMaus Lauftest

Ich ziehe mich also am Nachmittag um und der Sonnenschein verleitet mich regelrecht dazu, ohne Jacke los zu gehen. Die LaufMaus habe ich mit dabei, immerhin wäre es doch verrückt, sie nicht gleich auszuprobieren. Erst muss ich mich ein bisschen an die LaufMaus gewöhnen, dann aber klappt es gut, mit der Maus und mir. Oft erwische ich mich dabei, dass ich mit geballten Fäusten unterwegs bin, das passiert mit der LaufMaus logischerweise nicht mehr. Sie passt meiner Hand perfekt und ich kann die pistolenförmige Haltung, die ich in der Anleitung gelesen habe, gut abbilden. Mein Training ist heute sehr vielfältig. Ich bin deshalb froh, dass ich mich mit der LaufMaus gar nicht wirklich beschäftigen muss. 

Sie liegt einfach in meinen Händen und ich laufe. Fertig. Viel mehr tut sie nicht. Zumindest auf den ersten Blick nicht. Ich bin erst in Begleitung des Zeugwarts unterwegs, der langsam wieder ins Training einsteigt. Dazu passt mein lockeres Einlaufen ganz perfekt. Beim Lauf ABC verkrümelt er sich dann flott, weil das noch nie sein Ding gewesen ist. Vielleicht wäre es aber mal ganz geschickt? Weiß man immer nicht. Ich laufe nach dem Lauf ABC vier Steigerungsläufe und merke, wie die untergehende Sonne es langsam kühler werden lässt. Der Wind ist auch nicht gerade angenehm. 

400 Meter Täuschung

Gut, dass der Coach in meinen Trainingsplan 400 Meter lange schnelle Etappen eingeplant hat. Als ich die gelesen habe, dachte ich, dass die Kindergeburtstag sind. Allerdings ist das nicht der Fall. 400 Meter sind ziemlich lange und ich soll auch einen recht hohen Puls erreichen. Das heißt also, dass ich ganz schön rennen muss und mir dabei bestimmt warm wird.. Dabei bin ich doch mehr so die langsame Schleichmaschine. Nach Sprinterin sehe ich doch auch gar nicht aus! Das ist dem Coach aber anscheinend egal, oder er hat es verdrängt. Und ich habe eben auch gar keine Ahnung. Das muss auf jeden Fall so sein, weil ich eben durch diese 400 Meter langen GA2 Passagen ganz schön überrumpelt bin. 

Ich weiß auch ehrlicherweise gar nicht, wo ich in der Geschwindigkeit hinrennen soll! Wie so ein gejagter Hase renne ich durch Feld, Wald und Wiese. 400 Meter sind krass lange. Ich muss immer noch rennen und da vorne kommt eine Straße. Ich biege also einfach ab und renne auf dem Bürgersteig weiter und dann gleich wieder rechts. So umrunde ich, wie von der Tarantel gestochen, mit den LaufMäusen in den Händen den Häuserblock, bis die 400 Meter rum sind und ich auf 200 Meter Trab mal überlegen kann, wo es denn jetzt so ganz gut entlangzusprinten wäre. Ich bin auch vorher schon mal 400 Meter gelaufen, klar. Aber offensichtlich nicht so schnell. Und nicht so orientierungslos. 

Der Wind in den 200 Meter Trabpausen ist ziemlich kalt und jetzt, wo die Sonne richtig tief untergegangen ist, wird es generell frisch. Eine Jacke wäre jetzt gut. Denn ich laufe ja noch mehrfach diese 400 Meter in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit. Handschuhe wäre auch eine prima Sache gewesen. Die LaufMaus halte ich nämlich in den Händen, und ohne Handschuhe sind die mittlerweile eiskalt. Diese frühlingshaften Temperaturen tagsüber, die viele Sonne und die winterlichen Temperaturen nachts, sind einfach schwierig zu handhaben. Also für mich. Es könnte gut sein, dass es da draußen Spezialisten gibt, für die das überhaupt kein Thema ist. 

Zu denen gehöre ich aber eben nicht.

Mit eiskalten Händen, total geschafft von den 400 Meter Sprints und richtig ordentlich durchgeschwitzt komme ich zu Hause an und trinke erst mal ordentlich. Das war ja vielleicht was. Ich bin fix und fertig. Nicht auszudenken, wenn ich das Training noch später absolviert hätte! Neugierig auf mein Empfinden, wenn ich es morgens gemacht hätte, bin ich allerdings schon. Die Laufmaus hänge ich zu meiner Laufweste. Am Sonntag habe ich das nächste Lauftraining im Plan, ehe ich mit den Triathlon Querbeet Herren zur Podcast Aufnahme verabredet bin. Da wird sie ganz bestimmt wieder mitlaufen.