Nachdem wir gestern auf der Fastnachtsparty gefeiert haben, sind wir heute früh alle nicht ganz so zeitig wach. Allerdings reicht es auf jeden Fall noch, um vor der Heimfahrt ins Rhein-Main-Gebiet noch einen Lauf am dünnen Main zu absolvieren. Auf dem Trainingsplan vom Zeugwart steht heute Rolle fahren drauf, aber ich gehe gerne noch mal laufen. Vor allem, weil Lovis mir anbietet, dass sie mich auf dem Rad begleiten kann. Das ist doch purer Luxus: eine Radbegleitung beim laufen! Richtig cool. Ich vermute zwar, das Lovis umkippen wird, weil ich ja doch recht langsam unterwegs bin, aber sie behauptet, dass sei kein Problem.

Wir ziehen uns an und als wir rausgehen stelle ich fest, dass eine Kappe statt dem Stirnband sicherlich besser ist und dass ich über meine Laufjacke noch meine Regenjacke anziehen sollte. Einfach deshalb, weil es, statt so toll sonnig zu sein, wie gestern, heute regnet. Ich dachte eigentlich, es soll nicht regnen und dafür richtig warm werden. Allerdings scheint das entweder nicht hier, oder doch später der Fall zu sein. Hier regnet es im Moment und so trabe ich in Richtung Main. Und zwar mit meiner Regenjacke. Die Kapuze ziehe ich allerdings nicht auf. Meine Kappe hält den Regen nicht wirklich ab, aber da ich vorhabe viel zu laufen, passt das bestimmt. Lovis, als Radbegleitung, fährt perfekt neben mir her und erzählt mir was.

Wenn sie etwas entdeckt, bekomme ich es gesagt. Sonst hätte ich zum Beispiel den Fischreiher auf dem Feld nicht bemerkt. Und ich hätte auch nicht gewusst, dass der Main nun in den extra angelegten See überschwappt, der hier am 7 Flüsse Wanderweg liegt. Der Main ist hier durch das Hochwasser ziemlich breit geworden. Ich trabe durch die hübsche, aber sehr nasse, Gegend bis ich in den nächsten Ort komme. An der Wegkreuzung mache ich eine Gehpause. Lovis ist top fit, wie sie da mit dem Rad neben mir herfährt.

Ich dagegen bin durch die letzten beide Sporttage ziemlich müde und angestrengt. Da ich aber nächste Woche auf Geschäftsreise bin, möchte ich den Ausflug ins Frankenland so lange wie nur irgendwie möglich genießen. Und natürlich auch so intensiv, wie möglich. Ich trabe wieder an und wir verbringen gute 40 Minuten im Regen heute. Lovis, weil sie als Radbegleitung eben auch alle Tricks kennt, nimmt mir zwischendurch sogar meine Handschuhe ab, so dass ich die nicht tragen oder in einer Tasche verstauen muß. Der Räuberhauptmann, der ja im Moment für seinen ersten Marathon trainiert, hat diesen Luxus öfter. Der hat es richtig gut.

Mit dem heutigen Lauf bin ich wirklich sehr zufrieden. Ich bin diese Woche deutlich über 30km laufend unterwegs gewesen, was auf jeden Fall eine ordentlich Kilometermenge ist. In der nächsten Woche mache ich eine deutliche Ruhewoche. Kurze Läufe und sicherlich etwas Yoga auf dem Hotelzimmer. Das Ziel meiner Reise glänzt üblicherweise auch nicht mit schönem Wetter, so dass ich auf jeden Fall ein Regenalternativprogramm benötige.