In einem Triathlon-Trainingslager, egal, wo es stattfindet, geht es meistens um lange Trainingseinheiten. Weil man eben sonst nichts macht. Ein Trainingslager dreht sich um Training, Essen und Ausruhen bzw. Schlafen. Und weil es eben um sonst nichts geht, kann das Training ziemlich lang sein. Lange Radeinheiten sind da auf jeden Fall angesagt. Und zwar mehrere. Auf Mallorca sind wir im Grunde auch jeden Tag geradelt, außer am Ruhetag. Oder natürlich, wenn das Wetter extrem schlecht war. Das ist allerdings in all unseren Mallorca Trainingslagern nur ein einziges Mal passiert. Kühl war es oft, aber richtig fieses Wetter gab es nur einmal. 

Heute ist auch so ein Tag, mit fiesem Wetter. Bei uns schüttet es, als ich aufstehe, dann scheint kurz die Sonne und dann regnet es einfach den ganzen Tag. Im Gegensatz zum Trainingslager auf Mallorca, wo ich bei so einem Wetter ans Nichtstun gebunden wäre und einfach lesen würde, kann ich hier zu Hause etwas tun. Erst putze ich alle Fenster, dann die komplette Wohnung in drei Etappen. Staub wischen, Staub saugen und Böden wischen. Leider ist mein Training damit aber nicht gemacht. Das steht noch an. 

Der Coach hat gestern meinen Trainingsplan ein bisschen umgestellt. Dafür haben wir kurz telefoniert und ich habe ein paar Mitschriften gemacht. Heute steht also, dank des Regenwetters, 90 Minuten Rollentraining auf dem Plan und im Anschluss ein Koppellauf. Der soll 30 – 40 Minuten lang sein. Ich habe keinen guten Tag heute. Obwohl geputzte Fenster und eine saubere Bude eigentlich ganz schön super sind, habe ich nicht das Gefühl, als wäre Triathlon überhaupt etwas für mich. Ich weiß auch gerade nicht, ob das Trainingslager, der Halbmarathon oder auch die olympische Distanz im Juni überhaupt machbar sind. 

Zweifel sind heute überall präsent.

Das Rollentraining ist anstrengend. Ich trete zwar ordentlich in die Pedale und das mit der Ernährung klappt auch ganz gut, aber so angestrengt war ich schon lange nicht mehr. Ziemlich verrückt, wie mich das heute schlaucht. Da bin ich ja mal auf den Koppellauf im Anschluss gespannt. Komplett nass geschwitzt steige ich nach 90 Minuten vom Rollentrainer und ziehe mich zum Koppellauf um. Eigentlich könnte ich natürlich direkt so loslaufen und müsste nur die Schuhe wechseln. Aber das Wetter heute ist nicht sehr angenehm warm und so föhne ich mich erst mal ein bisschen trocken und ziehe mir dann noch was über den Triathlon Einteiler. 

Wie üblich nehme ich noch meine Laufweste mit und auch die LaufMaus und bin dann schon unterwegs. Gefühlt muss ich ganz schön ackern, um auf die vom Coach gewünschten Pulswerte zu kommen. Die tatsächliche Geschwindigkeit ist aber natürlich überschaubar. Nach rund einem Kilometer habe ich einen guten Tritt und bin in einem guten Lauftakt. Weiterhin nicht super flott, aber ich laufe rund und das passt prima. Der Koppellauf ist trotzdem, oder gerade deshalb super anstrengend.