In Rüsselsheim findet jährlich der Rüsselcross, ein Crossduathlon statt. Im letzten Jahr waren wir zum anfeuern da, weil unser Fremdvereinsfan gestartet ist, dieses Jahr kommen wir wieder her. Der Rüsselcross ist immer ein schöner Wettkampf zum zusehen und ich habe noch eine Anfeuerschuld, die es heute zu tilgen gilt. Das wird sich sicherlich einrichten lassen. Anfeuern ist eine tolle Disziplin.
Kaum in Rüsselsheim angekommen sehen wir auch bereits drei bekannte Wettkämpfer. Allesamt Arbeitskollegen von mir, die es heute lautstark anzufeuern gilt. Und wie es sich für ordentliche Wettkämpfer gehört, machen sie sich warm. Vielleicht sollte ich das beim nächsten Antritt auch mal versuchen?
Gestartet wird der Wettkampf mit einem 5km Lauf bei dem wir zwei unserer insgesamt vier Mitmacher schon mal verpassen. Na bravo. Das beginnt ja prima.
Wir wechseln den Standort und hoffen, dass sich das Feld nach den ersten 2,5km schon ein bisschen auseinander gezogen hat. Und glücklicherweise ist es dann auch so. Als erstes kommt der Junge an… riesige Schritte, lange Flugphasen, ein Lächeln auf den Lippen und sauschnell. Unfassbar, was der für eine Energie auf den Waldboden bringt. Kurz danach biegt der Chef um die Ecke. Verletzt. Die Wade hat nicht gehalten. Was ein Mist.
Wir bemitleiden ausgiebig und selbstverständlich gibt es von mir auch noch ein paar gute Ratschläge. Die habe ich sowieso immer parat und gerade wenn es um Sport geht, mit Beschwerden, bin ich fast nicht in der Lage etwas umkommentiert zu lassen. Der Chef geht deshalb auch flott nassgeschwitzt duschen. Bei einer Aufgabe auf den ersten 5km hat man wenigstens noch Platz unter der Dusche.
Kaum ist der Chef in Richtung Dusche unterwegs, kommt die Gutgelaunte an und freut sich sichtlich uns zu sehen. Da gibt es sogar noch eine Fotogrimasse für den Zeugwart und die große Kamera und schon ist sie an uns vorbei. Mehr oder weniger dicht gefolgt von unserem sportlichen Büroplattensammler. Der reagiert auf meinen Ratschlag, ab sofort doch mal Gas zu geben, nicht ganz so motiviert und macht sich auf in die Wechselzone.
Den Jungen haben wir natürlich bereits verpaßt, der ist schon lange auf dem Weg in den Wald mit seinem Rad. Aber Die Gutgelaunte und den Büroplattensammler, die erwischen wir ganz locker. Und der Büroplattensammler hat die Gutgelaunte tatsächlich in der Wechselzone überholt. Das bekommen wir natürlich sofort mitgeteilt. Herrlich, dieser Wettkampf, mit den kleinen und großen Positionskämpfen.
Wir schnappen im Wald ein bisschen frische Luft, während der Wettkampf im vollen Gange ist. Wir haben einen guten Überblick und ich lerne jede Menge zur Blickführung und anbremsen. Man kann mit einem Crosser tatsächlich heftige Bremsaktionen machen, unfallfrei. Ist wie Fahrradschule hier für mich.
Unsere Athleten schreien wir noch herrlich an im Wald und auf einmal ist das ganze Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Alle Athleten sind im Ziel und der Junge ist sogar schon geduscht und mit dem Rad auf dem Heimweg, als wir aufbrechen. Ob ich damals, als ich jung war auch so Feuer gehabt hätte, wenn ich sportlich gewesen wäre?
Es gibt 2 Kommentare
Ach ich liebe Crossduathlon. Allerdings nur die, wo man mit dem MTB antritt :-)
Ich hoffe, der Wade vom Chef geht es besser. Und ich hoffe, der Zeugwart kann auch bald wieder ins Wasser.
Liebe Grüße
Helge
Hallo Helge!
Da sind auch viele Mountainbikes mitgefahren… und sogar ein Trekkingfahrrad. Wäre also ein Wettkampf für Dich!
Viele Grüße,
Claudi
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