Heute früh haben wir die Morgengymnastik einstimmig abgewählt und beginnen den herrlich warmen und windstillen Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Im Trainingslager habe ich immer das Gefühl, dass ich gar nicht so viel essen kann, wie ich eigentlich essen wollen würde. Vollgefuttert verlagern wir unser Dasein dann gesammelt auf die Liegen am Pool und harren gelassen aus, bis die Teamchefin mitteilt, dass wir jetzt einen ziemlichen straffen Plan abzuarbeiten haben.

Man, man, man… die kann aber auch Ansagen machen.

Wir machen zu erst ein Teamfoto, also eigentlich macht es die Ausreißerin unter Anleitung von Sailor Moon. Leider kann die Ausreißerin nichts besonders gut, außer ausreißen, und deshalb machen wir einfach das Beste draus. Nach dem Teamfoto geht’s in den Hof und die Chefin teilt mit dass wir jetzt ein Lied anhören und bei jedem mal, wo es in dem Lied donnert, ein Burpee zu absolvieren ist. Na, so schlimm kann es ja nicht werden, denke ich mir. Viele Lieder über Donner gibt’s ja schließlich nicht. Weil ich mich einfach nicht auskenne. Oh man.

Aufwärmen – aber richtig

Die Chefin wählt Thunderstruck von AC/DC und ich schau ganz schön bedeppert aus der Wäsche. Das war doch ein Trick! Die Chefin ist also ganz schön gewitzt und bei jedem Thunder machen wir nun also einen Burpee. Die ist doch total irre. Unfassbar. Wir laufen also auf der Stelle und tatsächlich glänzen wir bei jedem Thunder mit purem Aktionismus und machen einen Burpee. Und weil wir Musik lieben, sagt die Chefin, dass wir im Anschluß noch was aufwärmetechnisches für die Arme tun um das Schwimmen für das Koppeln zu simulieren.

Mallorca 2018

Das nächste Lied dreht sich um eine gewisse Sally, die sich zwischen hoch und runter einfach nicht entscheiden kann. Und weil die Chefin es liebt uns zu quälen teilt sie schlichtweg mit, dass wir planken und wenn Sally nach oben geht, dann gehen wir in den Liegestütz. Und dann wieder runter zum Plank. In Anbetracht des anstehenden Koppeltrainings heute, glaube ich wirklich, die Chefin will uns zum Ende der Trainingslagerwoche noch mal so richtig klein kriegen. Ich bin vermeintlich ganz ok im planken, aber gegen den Physio und die Chefin kann ich gar nichts. Eine wahnsinnige Körperspannung haben die. Ich bin fassungslos. Im Anschluß, als wir alle so richtig schön durchgeschwitzt und müde sind, fahren wir mit den Rädern zum Koppelplatz. Nach der Einführungsrunde, bei der die Strecke erkundet wird, geht’s dann gesammelt mit Vollgas zu Sache. Wie in der letzten Woche absolvieren der Zeugwart und die Chefin einen Staffelwettkampf und ich fahre Rad und Gehe dann 3 Minuten bis zu meinem persönlichen Wendepunkt.

Die anderen Athleten rennen was das Zeug hält.

Ich bin begeistert, wie sehr wir auch nach dieser Woche zusammengewachsen sind und wie toll wir uns gegenseitig anfeuern und uns Dampf machen. Wir koppeln wie die Wilden, die Wechsel klappen prima und im Endeffekt verfluche ich das Aufwärmprogramm der Chefin jetzt auch gar nicht mehr.Ich glaube, sie hatte einen ganz guten Grund und wahrscheinlich wären wir alle auch nicht so super schnell gewesen. Ich habe fast 100m mehr in den 6 Minuten geschafft, als in der letzten Woche.

Und natürlich führe ich das ausschließlich auf die vom Donner gerührte Sally zurück.

Nachdem wir alle im Ziel sind, platzieren wir uns auf den Liegen am Pool und ich bemühe mich, mich möglichst wenig zu bewegen. Ganz schön anstrengend so ein Koppeltraining. Erfreulicherweise bekommen wir noch etwas Rookiebesuch und haben so eine ganz natürliche Ablenkung vom Muskelkater.