Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Mal mehr, mal weniger stark, aber eben immer Regen. Die Floridanesen und wir haben da aber den einzig richtigen Umgang mit gewählt und so sind wir in Begleitung von zahlreichen Einheimischen einkaufen gefahren. Die Malls, sind weitestgehend überdacht, weil es in Florida eben immer mal ordentlich schüttet, und das kam uns gestern sehr zu Gute. Wir haben tolle Schnäppchen gemacht und auch jede Menge Kram gefunden, den kein Mensch braucht, der aber sicherlich trotzdem ganz hübsch zu haben ist.

Und wie wir da so in den Laufschuhen, verrückten Weihnachtsdekorationen und Sportoutfitschnäppchen stöbern, gehe ich in die Hocke, um einen Preis besser ablesen zu können, und es kracht. So richtig laut. Es kracht in meinem rechten Knie, als wäre etwas durchgebrochen. Die Frau neben mir, ebenfalls auf Schnäppchen – Jagd in der Hocke, fragt mich, ob alles ok ist. Und ich kann es ihr ehrlich gesagt, nicht sagen. Es hat einfach nur gekracht und ich habe auch etwas in meinem Knie gemerkt. Weh getan hat es aber nicht und das tut es jetzt auch nicht. Das ist gut.

Ich stehe vorsichtig wieder auf und gehe nochmals in die Hocke.

Kein Geräusch, keine Schmerzen. Was das war, weiß ich natürlich deshalb jetzt nicht, aber immerhin weiß ich, dass es nichts Gravierendes gewesen sein kann. Das ist ja auch was wert. Wir shoppen also munter weiter, bestaunen extreme Weihnachtsdekorationen und fallen am Abend, trotz dem ganzen Regen, ziemlich müde ins Bett.

Zu viel Lob ist auch nichts

Unser Hotel ist auf mehreren Internetseiten hochgelobt und wird als absolut empfehlenswert gehandelt, allerdings muß ich sagen, dass es eben einfach ein Hotel direkt am Strand ist. Da muß man jetzt auch nicht so ein großes Ding draus machen. Es ist weder besonders schick, besonders sauber oder gut ausgestattet. Eine Empfehlung gibt’s von mir sicherlich nicht, es gibt unzählbare Hotels hier am Strand, die von außen ganz ähnlich aussehen.

Laufen am Strand

Als ich heute früh aufwache, habe ich die Zeitverschiebung schon fast vollständig verarbeitet, denn es ist bereits 7h und nicht 4h oder 5h wie die letzten Tage. Wir sind ja mittlerweile auch schon eine Woche hier und da kann man ja auch irgendwie erwarten, dass mein Körper die Zeitverschiebung hinkriegt. Als ich es dann aber aus dem Bett schaffe, ist es schon deutlich später. Trotzdem will ich an den Strand und laufen gehen. Und es sieht auch so aus, als sei der Regen weiter gezogen, perfekte Bedingungen also.

Auch hier ist der Strand mit lauter Muscheln gespickt und durch den gestrigen Regen an den meisten Stellen ziemlich fest gedrückt. Ich schaffe es deutlich länger am Stück zu laufen, als noch in Clearwater Beach, eben weil der Sand fester ist. Hier gibt’s auch deutlich mehr Vögel am Strand, dafür aber weniger Muschelmassen. Die Sonne scheint nach dem gestrigen Regentag aufholen zu wollen, auf jeden Fall ist es bereits jetzt ordentlich warm und es wird geschienen, was das Zeug hält.

Wasserumweg

Der Strand ist hier nicht ganz so schief, wie in Clearwater, ich kann also besser auftreten, trotzdem ist die Strandlauferei ziemlich anstrengend. Ich komme aber ganz gut voran, wenn auch viel viel langsamer, als auf Asphalt und als ich irgendwann durch die Dünen abbiege, finde ich einen vermeintlich guten Weg zurück zum Hotel. Vermeintlich deshalb, weil ich vor einem verschlossenen Tor stehe, das auch so hoch ist, dass ich nicht drüber klettern kann. Ich muß also entweder zurück an den Strand und noch einen ordentlichen Bogen laufen, oder kurz an der Straße entlang.

Obwohl die Straße sicherlich nicht verlockend klingt, entscheide ich mich dafür, weil es am Strand einige recht tiefe Pfützen vom gestrigen Regen gibt, die ich umlaufen müsste. Die Straße allerdings ist von dieser Seitenstraße auch mit einem See abgeschnitten. Und weil man auch in Amerika für alles ein Schild hat, steht hier eines, dass mitteilt, dass die Straße geflutet ist. Nur, falls man keine Augen im Kopf hat um die Wassermassen zu sehen, dann kann man wenigstens das Schild lesen.

Als ich dann endlich zurück am Hotel bin, setze ich mich noch ein bisschen vor das Zimmer auf einen der Plastikstühle um zu trocknen. Hier übersieht mich das sowieso schon nicht so tolle Housekeeping mehr als einmal, weil ich anscheinend auf dem Stuhl nicht erwartet werde, oder hier sowieso nie jemand sitzt. Irgendwie festigt das mein eh schon angekratztes Bild vom Beach Resort, um das im Internet so ein Aufheben gemacht wird.