Seit dem Dehnprogramm und dem Athletiktraining tut mir mein Knie weh. Es ist wohl auch die Temperatur, weil das im Alter eben so kommen kann, aber mein Knie ist auf jeden Fall durch das Training der letzten Tage müde. Heute ist, obwohl das Jahresende noch einen ganzen Tag hat, ehe es begossen wird, in Frankfurt der Silvesterlauf. Immer am letzten Sonntag im Jahr, immer top organisiert und mit den Jahren mit immer mehr Läufern.
Die Frankfurter sind schon ein sportliches Völkchen.
Heute läuft in unserer Familie nur der Zeugwart. Mein Knie schmerzt ja noch immer, außerdem war ich seit dem Frankfurt Marathon nicht laufen, habe dementsprechend auch nicht trainiert und dann bringt das ja sowieso nicht. Obwohl auf einem Schild in der Startaufstellung steht, dass sich Läufer, die über 1 Stunde unterwegs sein möchten und Walker ab hier aufstellen sollen. Das habe ich schon wieder vergessen.
Der Zeugwart meldet sich frühzeitig an und dann nach und nach trudeln die Mitläufer ein und wir schwätzen noch ein bisschen, ehe dann, wie bei so einem Lauf üblich, alles ganz zügig geht. Den Startschuss gibt Patrick Lange, und zwar für jede Startgruppe, und zack, sind alle Läufer auch schon im Wald.
Sehr zuschauerfreundlich wurde die Strecke heute geändert, so dass ich mich auch ein bisschen bewegen kann und kaum habe ich eine gute Kameraeinstellung gefunden, geht’s auch schon mit den ersten Läufern wieder los. Die rennen bei Km 7 an mir vorbei, als wäre Silvester doch schon heute und sie müssten noch zum Raclette pünktlich nach Hause kommen. Als Walter Mitty vorbei rennt, rufe ich ihm deshalb zu, dass wir zeitig essen wollen und ein anderer Zuschauer fragt mich, was ich denn serviere. Da ich nichts vorbereitet habe, stelle ich mich lieber woanders hin.
Traditionen gehören gepflegt
Als Karla Kolumna und Wonder Woman vorbei rennen, frage ich, ob man mir flott sagen könnte, wie die Mutter von Nikki Lauda heißt. Und meine Frage wird ignoriert. Unfassbar. Da ist das Wettkampfjahr kaum rum, vergisst Karla Kolumna die Tradition und antwortet nicht mehr. Ist das Trotz? Oder ist sie die Frage leid? Ich werde das später eruieren müssen. Jetzt habe ich dafür keine Zeit. Nachdem alle meine Läufer vorbeigeschossen sind, als würde es tatsächlich ab Km 7 ausschließlich Berg ab gehen, wie einer der Helfer es hier unermüdlich mitteilt, wechsle ich an die Zielgerade.
Die führt langsam aber stetig immer nur Berg an, das ist schon immer so und schon immer fies. Vor allem, wenn die 10km tatsächlich die längste Strecke sind, die man so läuft. Aber alle meine Läufer kommen durch. Und weil es mit 9°C doch geschwitzt ziemlich kühl ist, verschwinden wir anschließend ziemlich zügig ans Auto. Mir ist auch ganz schön kalt. Ob das für mein Knie heute gut war, weiß ich noch nicht. Es tut auf jeden Fall weiterhin weh, wie ätzend.