Erfreulicherweise sind in Hessen noch Schulferien, was die Autobahnen, trotz Hauptverkehrszeit, besonders frei sein lässt. Ich belade mein Auto heute deshalb besonders früh. Beladen deshalb, weil ich nicht nur meine normale Lauftasche mit Duschzeug mitnehme, sondern auch gleich noch zwei weitere Sportklamottensätze mit, damit ich nicht jeden Tag die Tasche hin- und herschleppen muß. Zusätzlich findet im Auto auch noch der Kuchen für meinen Kollegen Platz und so ist der Minikofferraum gut gefüllt und ich mit ganz offensichtlich besonders großem Sporteifer unterwegs in die neue Woche.

Tascheninhalt

Mit den unterschiedlichen Sportklamotten im Gepäck, habe ich natürlich nun auch den Vorteil, dass ich das auswählen kann, was zur tagesaktuellen Witterung passt. Immerhin kann das ja am Nachmittag doch ganz anders aussehen, als ich es morgens angenommen habe. Meine Sporttasche ist mit einer dünnen Jacke, einer Laufweste und meiner Wind- bzw. Regenjacke aus dem Asics Outlet in Florida bestückt. Zusätzlich habe ich Stirnband, Bufftücher, eine Kappe, eine Mütze und Handschuhe dazugepackt. So kann wirklich nichts schief gehen.

Der Sporteifer ist tatsächlich bisher ungebrochen. Seit dem wir im letzten Jahr aus dem Urlaub zurück gekommen sind, habe ich wirklich viel gemacht. Besonders gefällt mir daran, dass der fiese Würfelmuskelkater mittlerweile auch abgehakt und verarbeitet ist. Das bedeute nämlich, dass meine Muskeln stärker geworden sind! Also zumindest interpretiere ich das jetzt einfach mal so. Schwächer werden sie ja hoffentlich nicht geworden sein.

Gründe gibt es immer

Heute suche ich Differenzen, und zwar in jeder verdammten Datei, die ich öffne. Es ist wirklich unglaublich, wie viel geballtes Unwissen sich offenbar in der Welt versammelt, nur, damit so ein Jahresabschluss auch besonders spektakulär erscheint. Zusätzlich gibt’s noch ein paar Rückfragen von Prüfern, meinem Chef oder es flattert eine ganz wunderbare Email rein. Dieser Montag bietet wirklich etwas zum Kopf schütteln. Und weil mein Sporteifer so perfekt dazu passt, beschließe ich, als die Differenz mit meiner gefunden Verbesserung größer, statt kleiner wird, dass ich genau jetzt eine Pause brauche.

Manchmal ist das ja ganz einfach.

Ich habe ein paar Vorgaben, obwohl ich auch auf die Dunkelheit vorbereitet bin und zur Sicherheit in meine Tasche auch eine Kopflampe und Reflektoren gepackt habe. Ich gehe laufen, auch wenn es nicht wirklich reinpasst. Weil es nämlich nie reinpasst und es immer etwas Wichtiges zu machen gäbe. Und ich gehe immer im Hellen, mit mindestens 1 Stunde Puffer zur Dämmerung. Und wann die ist, kann ich ja ganz prima auf meiner Uhr nachsehen. Jetzt, wo ich ja genau weiß wo, kann ich das ja auch immer mal benutzen.

So schaue ich in meinem Sporteifer eben mal die Helligkeit herbei, oder sichere mich gegen die Dämmerung ab. Diese Differenz bringt mich noch zur Weißglut, also stehe ich nun einfach auf, und gehe mich umziehen. So einfach ist das nämlich. Wenn ich es einfach mache, dann ist es für alle total selbstverständlich und es gibt keinerlei Fragen. Perfekt.

Ich ziehe mich um, starte meine Uhr und schau, dass ich meine Bauchtasche mit den Übungen für das Lauf ABC habe. Die habe ich mir ja mit der Chefin zusammen erarbeitet und zusammengestellt. Im Grunde sind es ganz normale Übungen, die es sicherlich in dieser, oder einer ähnlichen Zusammensetzung überall im Netz zu finden gibt. Ich habe sie auf meinem Zettel noch etwas besser beschrieben, weil ich mir schon in Zell am See, wo mir die Chefin die Übungen gezeigt und beschrieben hat, nicht alles in korrekter Ausführung merken konnte.

Nach knappen 1,3km komme ich auf dem Feld an einer guten Lauf ABC Stelle an und lege los. Ich hüpfe hin und her und während ich mich auf dem Hinweg gut auf die Übungen konzentrieren kann, überlege ich mir auf dem Rückweg, den ich zur Erholung ja zurückspaziert, wie unfassbar gut und locker ich ja die 1,3km zum Lauf ABC getrabt bin. Sicherlich nicht flott, aber getrabt und am Stück, ganz selbstverständlich, ohne großartig zu überlegen. Eine deutliche Entwicklung! Ich bin fasziniert, was Training bewirkt. Jedes Mal von Neuem, wenn ich sowas feststelle.

Mein Lauf ABC dauert rund 20 Minuten und dann trabe ich zurück zum Büro. Nachdem mich Walter Mitty und Dr. Pym noch kurz gefeiert haben, weil sie eben im Erdgeschoß sitzen und zusätzlich die besten Kollegen sind, die es eben so gibt, gehe ich duschen und stelle mich dann erneut dem Kampf gegen die Differenzen. Eine Lösung kann ich heute allerdings trotzdem nicht herbeiführen. Nun gut. Morgen ist auch noch ein Tag, und da geht’s dann bestimmt auch weiter mit dem #rwjanuarstreak.