Nachdem Kirsten Hanser, die Horoskopverfasserin vom SAT 1 Frühstücksfernsehen, mir für das Wochenende und den heutigen Freitag vorausgesagt hat, dass es unglaublich sportlich werden wird, weil ich ansonsten unglücklich sei, kann ja praktisch alles passieren was will. Nichts kann schief gehen.  Und das, wo der Trainer heute einen Ruhetag auf meinen Trainingsplan geschrieben hat! Mit Kirsten hat er das wohl nicht abgesprochen. Der Trainer krönt sein Handeln mit absoluter Unabhängigkeit… er kümmert sich nicht ums Wetter und offenbar ignoriert er auch Horoskope.

Was für ein Rebell.

Sportlich gesehen tue ich heute tatsächlich nichts. Ich halte mich an die rebellischen Vorgaben des Trainers und kann nur hoffen, dass die Sterne mir das heute nicht übel nehmen. Vielleicht hilft ja ein Zusammentreffen mit verschiedenen Sportlern und ein gemeinsames Essen? Schließlich möchte man, egal ob man an die Sterne glaubt oder nicht, nicht unbedingt den Unmut des Universums auf sich ziehen, nur weil es mal unsportlich zugeht. Ich kann einfach nicht sicher sein, dass das Rebellentum des Trainers schützend über mir liegt. Wo für mich doch dringend Sportlichkeit angeraten ist.

Wir treffen uns heute Abend mit lauter Sportlern. Dabei sind viele von ihnen außer normale Sportler zu sein auch noch Trainer, Kampfrichter oder in anderer Art und Weise dem Sport intensiver verbunden, als ihn nur zu machen. Wobei sich das „nur machen“ mal mindestens auf dem Level einer Mitteldistanz im Triathlon bewegt, und ich finde, dass das „nur“ hier eigentlich total unangebracht ist. Aber wenn man zusätzlich eben noch einen Vollzeitjob und ein Ehrenamt ausübt kommt einem das Level des nur Sporttreibenden eben einfach geringer vor.

Der Grillmeister, der heute eingeladen hat, kümmert sich vorbildlich um seinen Grill und seine Gäste. Obwohl wir auch einen Grill haben, und der Zeugwart diesen in regelmäßiger Manier anzündet und Köstlichkeiten serviert, ist grillen trotzdem noch immer ausgesprochen lecker und etwas besonderes. Der Grillmeister serviert heute als Vorspeise Peperoni, gefüllte Champignons, gefüllte Tomaten und verschiedene Gemüse vom Grill mit einem leckerem Knoblauch-Yoghurt Dip. Tzatziki um genau zu sein. Ich könnte mich direkt auf die Platte setzen, so lecker ist das alles.

Der Hauptgang kommt selbstverständlich ebenfalls vom Grill und wird dann mit verschiedenen Salaten serviert.

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Zu meiner Überraschung schmeckt es überragend lecker, ganz ohne Grillsoßen. Das Fleisch wurde im Vorhinein stundenlang mariniert, was sich in besonders schmackhafter Art und Weise bemerkbar macht und zwar auf meiner Zunge. Echt lecker. Zum Nachtisch serviert der wahre Grillmeister von heute noch eine Ananas mit Gorgonzola und Preiselbeeren, ebenfalls vom Grill. Was ein Gedicht.

Falls jemand noch nicht ordentlich gesättigt ist, gibt es auch noch einen Kuchen, auf den ich aber wegen zunehmender Körperfülle verzichte. Ich möchte schließlich mit gut sitzender Hose heimfahren können und nicht mit geplatzter.

Die sportliche Truppe trennt sich am späten Abend, nachdem allerlei philosophische und weltpolitische Themen sowie brisante Details erläutert wurden. Manchmal bin ich außerordentlich erstaunt, wie Menschen so unglaublich viel gemeinsam haben können und doch so  verschiedener Meinung im Bezug auf andere Themen sind. Jeder Jeck ist eben anders.