In meinem Garmin Plan für heute stehen Steigerungsläufe. Sowas bringt immer Abwechslung in den Trainingsplan, das gefällt mir immer. Ich mache diese Abwechslungen, abseits des normalen Laufens, allerdings immer nur, wenn es tatsächlich im Plan steht. Ohne Plan gehe ich immer nur raus zum Laufen. Erstaunlich und auch irgendwie blöd, das weiß ich selbst, aber es ist ein Fakt. Obwohl ich weiß, dass Steigerungsläufe, Sprints, Fahrtspiel oder Lauf ABC total sinnvolle Ergänzungen zum Trainingsplan sind, laufe ich einfach rum. Und höchstwahrscheinlich auch immer in einem ähnlichen Tempo. 

Trainingstechnisch ist das totaler Mist. Aber für meinen Kopf ist es oft gut. Immerhin das. Und man kann selten mit einer Waffe alles schlagen, so ist das nun mal. Da ich derzeit aber den Trainingsplan von Garmin Coach Greg befolge, stehen heute also Steigerungsläufe auf dem Plan.  Coach Greg macht das natürlich virtuell nach den besten Vorgaben der Trainingslehre. Selbstverständlich nicht persönlich, der Garmin Trainingsplan ist kostenlos und folgt einfach nur einem Algorithmus. Alles andere wäre ja schlichtweg Irrsinn, so muss man das einfach sehen. Ein guter Trainer ist einfach nicht kostenfrei. 

Ich schaffe es heute früh irgendwie nicht mit dem Lauftraining, also schiebe ich die Steigerungsläufe den ganzen Tag vor mir her. Und was passiert dann üblicherweise, wen ich sowas mache? Entweder, ich lasse das Training dann ausfallen, weil ich vom Tag zu geschafft und müde bin, oder es beginnt zu regnen. Natürlich. Heute bin ich weiterhin top motiviert und fühle mich nach der Arbeit auch fit genug um die Steigerungsläufe durchzuführen… und was ist dann? Eben. Es regnet. Und zwar nicht nur so ein kleines bisschen. Nein. Keine paar Tropfen, es schüttet, wie aus Eimern. 

Aber ich bin an das Zeitfenster gebunden. So ist das nun mal. Ich kann jetzt nicht noch zwei Stunden warten und darauf hoffen, dass der Regen weiterzieht. Immerhin hab ich ja auch eine Regenjacke. Also ziehe ich es jetzt durch. Ich ziehe mich um und gehe laufen. Kalt ist es erfreulicherweise nicht und mit der Regenjacke passt es auch gut. Ich starte die Uhr und damit das Training des Garmin Coaches und laufe los. Erst mal wird sich eingelaufen. Das ist in jedem Garmin Trainingsplan so und glasklar ist, das mache ich auch nur, wenn ich so einen Trainingsplan befolge. Ansonsten laufe ich einfach los und fertig. Die Steigerungsläufe schließen sich an das Einlaufen an. Quasi nahtlos. Obwohl ich eine Taste betätigen muss. 

Das verstehe ich aber auch erst nach ein paar Schritten in denen ich auf mein Uhrendisplay starre und darauf warte, dass ich für das erste Intervall das Los bekomme. Na gut. Dann drücke ich doch den Knopf und schon geht’s auch los. Ich sprinte mit tollem Kniehub durch den Regen und spaziere dann wieder zurück. Bei den Steigerungsläufen sind heute 8 Wiederholungen angegeben und das ist auf jeden Fall deutlich mehr, als ich überhaupt jemals alleine machen würde. 

Zu sich selbst kann man ruhig ehrlich sein. 

Mit dem Letzten meiner Steigerungsläufe hört dann auch der Regen auf. Wie schön. Natürlich hätte der auch gut vorher beendet sein können, aber für die Geschichte und den Trainingseifer ist es auch ok, dass der Regen eben erst dann aufhört, als die Uhr mich zum aus- und damit heim- Laufen schickt. Ich trabe nach Hause und bin mit meiner heutigen sportlichen Betätigung mehr als zufrieden. Loslaufen bei Regen ist und bleibt einfach etwas, dass Athleten machen. Und so gehöre ich irgendwie dazu. Einfach toll.