Der Zeugwart und ich sind gestern prima durch gefühlte 500 Baustellen auf dem Weg nach Norden gekommen. Wir hatten einen schönen Abend mit unseren Freunden und haben auch sehr gut geschlafen. In einem großen Haus, mit Kindern und Hund, direkt am Feld, ohne Geräusche. Es ist im hohen Norden, hier in der ländlichen Gegend rund um Osnabrück einfach still und abends extrem dunkel. Hier gibt es keine Flugzeuge und keine Lichtverschmutzung. Nach dem Frühstück im Familienkreis und der Tagesplanung, ziehen wir uns an und gehen laufen. Das Ziel ist die Teutoschleifen.
Natürlich können wir nicht gemeinsam laufen. Der Zeugwart ist schneller unterwegs als ich, braucht keine Gehpausen und hat von seinem Trainer eine klare Vorgabe bekommen. Ich dagegen habe keine Vorgabe. Ich laufe einfach. Nicht schnell, aber dafür heute mal wieder eine längere Strecke möglichst am Stück. Ich möchte ja die Kilometer langsam aufbauen. Schnell werde ich in meinem Leben sicherlich nur noch mit extrem viel Training. Wofür muß ich auch schnell werden?
Ziel vor Augen
Für mich wäre es schön, wenn ich am Stück unterwegs sein könnte. Immer. Einfach eine Laufrunde drehen. Nicht nur zwei Kilometer, sondern eben 5km oder auch gerne 10km. Laufend unterwegs sein, mit Sprungbewegung. Ich laufe also mit dem Zeugwart gemeinsam los und schnell dividieren wir uns etwas auseinander. Allerdings sind die Wege hier im Tecklenburger Land schön gerade und so sehe ich den Zeugwart lange vor mir laufen. Er entfernt sich langsam, aber sicher.
Die Strecke ist wellig und ich laufe die ganze Zeit. Meine Uhr teilt mir nach noch nicht mal einem Kilometer mit, dass ich die Teutoschleifen gut erholt in Angriff nehme. Besser kann es ja nicht starten. Nach 3km dreht der Zeugwart um, weil die Laufstrecke durch ein nicht ganz so hübsches Dorf führt. Wir laufen dann ein Stück gemeinsam, weil ich vorher umdrehe und der Zeugwart und ich dann zusammen auf die Teutoschleifen abbiegen. Wir laufen den gut ausgeschilderten Weg durch den Wald und kommen direkt zu den Sloopsteenen.
Der Wald ist gut durchnässt, die Luft wirkt wie frisch gewaschen und als wir die Teutoschleifen wieder verlassen um zurück zum Familienhaus zu laufen, nimmt der Zeugwart den direkten Weg und ich drehe noch die Hunderunde mit, weil mir das nach fast 5km am Stück eine Gehpause verschafft. Ehe ich anfange zu frieren, jogge ich dann aber den letzten Kilometer nach Hause und schaffe den aufrecht und ziemlich flott.
Einen Wochenendetrip als Laufausflug zu nutzen, ist wirklich cool. Neue Wege entdecken, ganz nebenbei, weil man eben irgendwo lang muß, ist einfach großartig. Mal sehen, wo ich morgen entlanglaufe. Ich habe nämlich für zwei Tage Laufklamotten eingepackt. Morgen ist immerhin dann Tag 26 des #rwjanuarstreak. Und da wir wieder heim fahren, sitzen wir auch wieder einige Stunden im Auto. Da tut etwas Bewegung am Morgen sicherlich gut. Und schaden wird es garantiert eh nichts.