Obwohl ich keinen Trainingsplan habe, gehe ich regelmäßig laufen und auch Fahrrad fahren. Es ist jetzt nicht so, als würde die Aneinanderreihung einen tieferen Sinn ergeben, wenn ich das nach Lust und Laune mache. Aber einen Trainingsplan zu verfolgen tut für mich jetzt bauchgefühlsmäßig noch keine Not. Ich glaube, wenn die Pandemie im Griff ist und ich einen Wettkampf vor Augen habe, dann ändert sich diese Meinung vielleicht. Einen Wettkampf ohne Trainingsplan kann ich mir kaum vorstellen. Heute ist auf jeden Fall ein Lauftag bei mir. Da ich Mittwochs einen Ruhetag mache und Dienstags und Freitags zum Rad fahren verabredet bin, ist irgendwie klar, dass Donnerstags gelaufen wird.
Das Wetter ist durchwachsen angekündigt, aber es hat den ganzen Tag noch nicht geregnet. Wahrscheinlich passiert das, wenn ich draußen bin? Ist doch immer so! Aber ich will auch keine lange Runde drehen, deshalb checke ich weder den Regenradar noch ziehe ich meine Regenjacke an. Ich laufe einfach los. Und bin trotzdem viel zu warm angezogen. Tatsächlich ist der Himmel zwar richtig bewölkt und es sieht nach Regen aus, aber die Temperatur ist hoch zweistellig. Wie komme ich nur dazu ein langes Laufoberteil* und eine Jacke* anzuziehen? Wie ein Laufanfänger trabe ich hier rum.
Viel zu warm angezogen und schon nach wenigen Minuten lache ich über mich selbst. Zu warm angezogen sind wirklich oft Laufanfänger. Allerdings passiert das eben auch den erfahreneren Hasen, ganz offensichtlich. Am Montag war es noch frisch und einstellig auf dem Thermometer. Und heute? 17°C. Wer hat das denn bitte erwartet? Also ich offensichtlich nicht. Das ist Lauf-Tshirt Wetter. Gut, dass ich wenigstens eine Dreiviertel lange Hose anhabe. Nicht, dass das großartig hilft um mich obenrum kühl zu halten. Aber es macht schon einen kleinen Unterschied.
Ich laufe heute mein zweites paar neue Schuhe. Wenn schon neue Laufschuhe, dann einfach gleich richtig ranklotzen. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit diese Laufschuhe wirklich dauerhaft zur Begleitung werden können. Denn in denen laufe ich nur auf dem Vorfuß. Das ist natürlich ziemlich anstrengend für meine Waden. Aber gut. Eine andere Belastung ist nicht per se schlecht, sondern sogar oft wünschenswert. So trabe ich heute also eine kurze Runde um dem laufenden Donnerstag gerecht zu werden und noch vor dem schlechten Wetter und der Dunkelheit wieder daheim zu sein. Und tatsächlich klappt das ganz gut. Zumindest werde ich nicht nass. Und das Dehnen auf unserer Treppe tut meinen Waden erstaunlich gut.
