Weil ich diese Woche Urlaub habe, steht in der Verfügbarkeit für den Trainingsplan diese Woche, dass ich mehr Zeit habe, als sonst. Natürlich habe ich das so eingetragen, weil im Urlaub mal locker 9 Stunden arbeiten am Tag weg fallen. Wenn wir allerdings Urlaub haben, und nicht weg fahren, dann steht meistens doch ganz schön viel an. Wir nutzen die Zeit zum Beispiel zum Einkaufen gehen oder wir besuchen Freunde. Es steht also doch recht viel an, obwohl Urlaub ist. Und weil das heute eben auch so ist, muss ich für mein Training früh los.
Ich stelle mir den Wecker deshalb so, als müsste ich heute früh zur Arbeit fahren, und frühstücke zeitig. Dann ziehe ich mich um und bereite alles für das Lauftraining vor. Die Einheit ist bereits auf die Uhr überspielt, ich muss mich nur warm genug einpacken und mich zur Sicherheit beleuchten. Erstens natürlich, damit ich auf den mehr als schlecht beleuchteten Straßen und Wegen etwas sehen kann, aber selbstverständlich auch, damit man mich nicht umfährt. Gerade morgens sind die Autofahrer nicht unbedingt auf Läufer eingestellt. Und da leuchte ich lieber ein bisschen mehr, als umgefahren zu werden.
Auch heute höre ich wieder mein Hörbuch, was ich gestern angefangen habe. Es ist immer noch sehr interessant und packend. So trabe ich hier also langsam durch das dunkle Dorf, orientiere mich an dem Tacho auf meiner Garmin Uhr und komme prima zurecht. Das morgendliche Laufen liegt mir einfach so viel mehr, als ein Lauf am Abend, wirklich verrückt. Durch das Hörbuch bin ich wieder gut abgelenkt und so vergeht die Zeit im Dunklen, wie im Flug. Autotechnisch ist hier die Woche zwischen den Jahren deutlich weniger los. Dreck und Müll liegen auch auf dieser Waldrandrunde wieder viel zu viel rum.
Mir ist das ja gestern schon aufgefallen. Heute schaffe ich allerdings keine Müllsammlung mehr, der Tag ist einfach so voll geplant. Sonst würde ich ja auch nicht zu so früher Stunde hier entlang traben. Allerdings muss hier unbedingt etwas passieren. Es ist jetzt ja nicht nur so, als würde mich der Müll auf meiner Laufrunde nerven. Für die Tiere, die hier im Wald wohnen, ist das doch auch eine Zumutung! Aber daran denken die Menschen offensichtlich nicht, wenn sie ihre Taschentücher, Becher, Umverpackungen, Zeitungen, Dosen und Flaschen einfach fallen lassen.
Wahrscheinlich, weil es heutzutage eh uncool ist an andere zu denken? Das wäre hier die passende Erklärung.
Die Sonne geht langsam aber sicher auf und die Szenerie ändert sich fast schlagartig. Von Dämmerung war wirklich kaum etwas zu merken. Mit dem letzten Kilometer beginnt im Hörbuch das nächste Kapitel und ich beglückwünsche mich wirklich dazu, dass ich es ausgesucht habe. So schön kurzweilig! Ich schalte alle meine Lampen aus und trabe durch den Matsch im Wald nach Hause. Vor dem Dehnprogramm, was sich mittlerweile an jeden meiner Läufe schon automatisch anschließt, geht’s aber noch mal auf die Matte*. Im Trainingsplan hat der Coach nämlich auch noch Athletiktraining eingetragen. Und das absolviere ich, ehe das umfangreiche Tagesprogramm startet.