Weil ich mittlerweile zu den Menschen im Rhein-Main-Gebiet gehöre, die den Verkehr wirklich gut vorhersagen können, habe ich heute Laufklamotten mit im Büro. Geistesgegenwärtig könnte man es natürlich auch nennen. Es bringt einfach wenig, bis gar kein, Vergnügen sich auf der A3, der A5 oder der A66 hinten an eine Autoschlange anzustellen. Das Duschzeug ist tatsächlich dauerhaft im Büro stationiert, und auch ein „Satz“ Laufzeug inklusive Schuhen. Was ich heute mitnehme, ist mehr eine Wetteranpassung. Wie in den letzten Tagen auch bereits, regnet es heute wieder. Nicht kräftig über den Tag hinweg, aber irgendwie immer, wenn ich rausschaue. Und warm ist es auch.

Der Frühling kommt

Gute 13°C sind es heute, als ich losfahre und es soll über den Tag hinweg noch wärmer werden. Eine kurze Hose tut es daher. Im Büro bin ich klamottentechnisch noch auf deutlich kühlere Temperaturen eingestellt. Bei Wind und Regen vielleicht nicht gänzlich verkehrt, aber irgendwie will dem Frühling heute auch eine Chance geben. Immerhin gesellt er sich mit den wärmeren Temperaturen ja vor allem zu meinem Vergnügen in die Welt. Die sprießenden Knospen überall, die blühenden Bäume und Sträucher, das frische Gras und die Felder geben wirklich alles, um sich von ihrer frühlingshaftesten Seite zu zeigen.

Über den Tag hinweg nimmt der Verkehr auf den Autobahnen deutlich zu, meine Laufmotivation dagegen, extrem ab. Ich will ja eigentlich auch das FulGaz Fahrradprogramm absolvieren. Immerhin muß ich ja noch prüfen, ob es das Programm war, oder ein Bedienfehler, der mich beim letzten Mal so frustriert hat. Allerdings ist FulGaz und meine Rolle eben zu Hause und ich werde -dank des Verkehrs- heute nicht ganz so früh heimkommen, wie das nötig wäre. Ich kann mich natürlich auch jetzt hinten anstellen, aber zwei Stunden meine Zeit auf der Autobahn zu verschwenden ist absolut nicht mein Ding.

Gemeinsam trainieren

Da Walter Mitty heute auch laufen gehen muß, denn die Chefin hat ihm das in den Plan geschrieben, schließe ich mich an. Natürlich nicht an sein Training! Das wäre töricht und würde ihm und mir überhaupt kein Vergnügen bereiten. Aber ich überwinde deshalb meinen Schweinehund, der sich den Mittag über ganz schön breit gemacht hat, und ziehe mich gegen 17h doch zum Laufen um. Der Verkehr ist immer noch lächerlich dicht und ehe ich um 20:30h zu Hause keine Lust oder Kraft mehr habe, mich auf’s Rad zu schwingen, mache ich meinen Sport lieber jetzt.

Das Knie wird es mir garantiert danken, denn durch die zwei Tage in der IHK Montag und Dienstag, hatte es schon so gut wie keine Bewegung. Lernen erschöpft mich deutlich. Und gerade wenn es um gezielte Bewegung geht, ist eine korrekte Ausführung meiner Übungen oder eben ein kontrollierter Fußaufsatz beim Laufen, ein fester Tritt und eine richtig eingesetzte Muskulatur unumgänglich.

Niesel und Schweinehund

Ich kann mir auf gar keinen Fall erlauben müde und erschöpft einen Bewegungsfehler zu machen und meinem Knie damit eine falsche Bewegung zuzumuten. Das ist einfach nicht drin, wo es gerade so überragend gut läuft, radelt und alle Anderen Übungen mitmacht. Dass ich den Schweinehund heute aber mit Hilfe der Motivation von Walter Mitty und dem Trainingsplan der Chefin, überwunden habe, ist großartig. Ich bin zwar geschafft von der Arbeit, aber deutlich weniger, als von den IHK Lerntagen! Und so ziehe ich mich also um und schlüpfe in meine Regenjacke.

Es nieselt. Also nicht wirklich, es ist mehr so ein Sprühregen, weshalb Walter Mitty auch beschließt, dass er erst später loslaufen wird. Er gibt einen Richtwert von 20 Minuten an, nach denen der Regenradar eine deutliche Wetterbesserung auf dem Programm haben soll. Na gut. Ich warte jetzt nicht. Laufen im Regen ist für mich ja ein Vergnügen, was ich öfter habe, einfach deshalb, weil es oft regnet, wenn ich laufe. Da muß man es ja zum Vergnügen machen, alles Andere würde mich deprimieren. Und zusätzlich ist meine Schnäppchen Regenjacke ja auch ganz besonders hübsch.

Das läuft heute wirklich ganz prima. Ich bin mit Gegenwind und Rückenwind gleichermaßen gesegnet, laufe mit gutem Tritt und ohne Schmerzen. Ich denke über die Arbeit nach und finde kurz vor einer großen Pfütze auch eine Lösung, die ich später noch einarbeiten werde. Die Pfütze ist so tief, dass ich den Rest des Weges mit nassen Socken unterwegs bin. Weil es selten eine Firma schafft, einen Trailschuh mit wasserdichtem Obermaterial auszustatten. Zumindest nicht so, dass ich den laufen könnte. Ich jogge den Fuß einfach trocken und bin nach etwas über 4 Kilometern wieder zurück im Büro.

Was bin ich froh, dass ich den Schweinehund besiegt habe heute. Der Lauf war großartig. Obwohl ich die ganze Zeit im Regen gelaufen bin.