Nachdem draußen sein und sich bewegen bei diesen Witterungsverhältnissen und der aktuellen Covid-19 Infektionslage in meiner Welt die einzig vernünftige Möglichkeit ist, Freunde zu treffen, machen wir das auch heute wieder. Diesmal erkunden wir die kleine Stadt Laubach im Landkreis Gießen im Vogelsbergkreis. Mittelhessen ist zum Wandern wirklich toll, das haben wir jetzt schon ein paar Mal festgestellt. Es ist außerdem immer ein krasser Gegensatz zum hektischen, vollgepackten, Rhein-Main Gebiet. Entflieht man der dicht besiedelten Metropolregion, wird es schnell ländlich im schönen Hessen. Es bieten sich für die abgasgeplagten Städter eine Vielzahl an Wochenenddomizilen um richtig runter zu kommen. Der Lebensretter und seine liebenswerte Ehefrau haben das so gemacht, also haben wir eine tolle Ausgangsbasis für eine Herbstwanderung.

Wir parken am Caravanpark in Laubach, einfach, weil wir dort direkt in der Natur sind. Die Natur hier in die schönsten Herbstfarben getaucht und die Sonne gibt sich zusätzlich richtig Mühe alles perfekt anzustrahlen. Mit 15°C sind wir mit leichten Wanderklamotten für heute auch perfekt angezogen.

Unser Weg führt uns durch den dick mit Blättern gepolsterten Wald, immer auf der Strecke des roten Milan entlang. Den roten Milan haben wir auch bei unserer Wanderung zum Zacken schon als guten Wanderweg ausgemacht. Ich bin mir nicht sicher, ob der Weg kontinuierlich ist, oder ob das Symbol einfach in mehreren Region zur Anwendung kommt, ohne eine Verbindung zu haben. Schließlich gibt es ja auch nicht unendlich viele Symbole, die man für Wanderwegs nutzen kann. Dass allerdings gerade ein roter Milan so einzigartig sein soll, kann ich mir jetzt auch nicht vorstellen. Wie auch immer, ist das Schild mit dem Wanderwegsymbol übersichtlich angebracht und im Herbstwald auch leicht zu entdecken.

Der Caravanpark ist nicht weit entfernt von dem malerischen Ortskern. Wir spazieren erst durch den Schlosspark und bestaunen die malerische Kulisse. Hessen hat wirklich sehr schöne Fleckchen. Wir sind ja erst durch Corona drauf gekommen uns mal die Gegend in der wir wohnen mal genauer anzusehen. Da Reisen in ferne Länder nun mal nicht so populär sind im Moment. Ich bin da auch ehrlich, mich reizt nichts an einer Flugreise mit Maske. Und gerade im Moment finde ich auch eine Reise in z.B. die USA wenig attraktiv. Da schau ich mir lieber mal Laubach an und bestaune das Schloß im Herbstpanorama.

Wir entdecken noch einen Sequoia im Schlosspark und flanieren am Ententeich vorbei. Das Schloß strahlt ganz wunderbar in der Herbstsonne und als wäre das nicht schon genügend zum Anschauen, kommt auch noch ein Brautpaar zum Fotos machen angefahren. Mit viel Glitzer steigt die Braut aus dem Auto aus und wird vom Fotografen entsprechend platziert.

Wir schlendern durch den Ort, vorbei an unzähligen Fachwerkhäusern. Teilweise dem Verfall nahe, teilweise toll zurecht gemacht mit Glaseinbauten, Wintergärten und modernen Balkonen aufgehübscht. Unsere Runde bringt uns in perfekter nachmittäglicher Beleuchtung zurück zum Caravanpark, wo unser Auto steht. Ich glaube, hier kann man wirklich prima die Hetze und den Streß der Großstadt hinter sich lassen. Und abschalten zu können gehört ja maßgeblich zum Erholungswunsch dazu. Den Alltag hinter sich lassen. Ob das jetzt in fernen Ländern ist, oder -fast- direkt vor der Haustür ist für das Gemüt nicht so entscheidend. Zumindest nicht für meins.