Karla Kolumna hatte eine wunderbare Feiertagsidee und so tritt die Tri-Gang heute an, um ein naturnahes Alternativtraining zu absolvieren. Wir verabreden uns zum wandern und das geht natürlich am Allerbesten in der Natur. Und die gibt’s da, wo Karla Kolumna zu Hause ist, geballt. Wir rücken also alle an, jeder gut ausgestattet mit Rucksack und Proviant, als wollten wir tagelang, abseits der Zivilisation verbringen und natürlich mit ordentlichem Schuhwerk. Wonder Woman hat sich sogar neue Wanderschuhe zugelegt.

Zwar eigentlich für die Alpen, aber wir fangen mal locker an, sie in der Wetterau zu testen. Es bringt auch nichts, wenn man von 0 gleich auf 100 geht und dann mit Blasen an den Füßen unterwegs ist. Also heißt es austesten und heute die neuen Socken auch gleich mit ausprobieren. Das Wetter zeigt sich durchwachsen und so beginnen wir mit dem Vernichten eines Teils des Picknicks noch vor Beginn der eigentlichen Tour. So warten wir den Regen ab und fahren dann alle zusammen zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung.

Am Forsthaus angekommen parken wir und nehmen die Rucksäcke. Es ist überhaupt nichts los, was mich wirklich sehr wundert, weil ich wirklich dachte, dass eine Wanderung am Vatertag doch ganz bestimmt nur mit umfassender Gesellschaft durchzuführen ist. Aber hier ist wirklich kaum etwas los. Wir prüfen die Karte und die Schilder und dann erbarmt sich der Starke nach dem Weg zu fragen. Und das, obwohl Karla Kolumna den Weg bereits durch ihren Spürsinn richtig vermutet hatte.

Die beiden älteren Herrschaften, die der Starke fragt, sagen ganz locker, dass es da, wo wir hingehen möchte, ziemlich hoch geht und dass sie uns einfach kurz hinbringen. Anscheinend haben sie in unsere waidmännischen Fähigkeiten kein großes Vertrauen? Den Weg finden wir dann aber tatsächlich und lassen die Wegbeschreiber an ihrem Auto zurück. Es geht tatsächlich ausschließlich hoch, was aber keine wirkliche Überraschung ist. Schließlich wollen wir den Hausberg besteigen. Wahrscheinlich hat jede hessische Region mindestens einen Hausberg, und wir nehmen eben heute diesen hier.

Zusammen vergeht die Zeit, wie im Flug. Wir sind überrascht, dass hier oben, gefühlt abgeschnitten von jeglicher Zivilisation tatsächlich noch Wohnhäuser stehen und lernen einiges über die Kelten. Der letzte Aufstieg geht zu einem Plateau und öffnet den Blick auf einen tollen Aussichtsturm,

den wir selbstverständlich besteigen und den wunderbaren Ausblick genießen. Oben ist es ziemlich windig und frisch, aber die Luft ist klar und viele der umliegenden Berge sind toll zu erkennen.

Der Abstieg vergeht rasant. Wir erzählen über Zukunftspläne, malen uns aus, wie der Frankfurt Marathon in diesem Jahr ein großes Jahreshighlight für Karla Kolumna und Wonder Woman werden wird, und ich erzähle noch von meinem Mentaltraining mit Eva, die mir Rückenwind angepustet hat. Wir hatten einen wirklich sehr schönen Tag im Wald, eigentlich ganz ohne Sport. Obwohl wandern ja doch irgendwie sportlich klingt.

Und nachdem wir noch einen Absacken im Biergarten getrunken haben, geht’s für den Zeugwart und mich zum nächsten sportlichen Programmpunkt des Tages. Heute Abend beginnt nämlich endlich die Freiwassersaison am Langener Waldsee.