Nachdem ich mein Training gestern einfach ausfallen habe lassen, weil ich mich nicht gut gefühlt habe, fühle ich mich heute gleich besser. Was Schlafen und Essen doch so bewirken, einfach hervorragend. Ausgeschlafen und nach einem leckeren Frühstück schaue ich in meinen Trainingsplan und sehe, dass für heute ein Koppeltraining auf dem Plan steht. Der Zeugwart hat die Idee, dass ich mit meinem Triathlonrad fahren könnte. Immerhin habe ich ja eines und obwohl es eigentlich bereits aussortiert ist und zum Verkauf steht, kann ich selbstverständlich weiterhin damit fahren. Da hat er recht. 

Das Triathlonrad ist ein bisschen nackig, aber da ich es heute auch nur eine Stunde mal antesten möchte, passt das schon. Mein Garmin Navigationsgerät stecke ich mir in die Trikottasche, denn der Halter ist schon abmontiert. Bevor wir losfahren, montiert der Zeugwart mir noch meine Platten an die neuen Radschuhe, die diese Woche angekommen sind und dann kann es auch schon losgehen. Ich fühle mich etwas wackelig auf dem Rad. Obwohl ich jetzt schon wieder einige Kilometer auf dem Rennrad unterwegs war, ist das Triathlonrad doch noch mal ein anderes Gefühl. Und eine andere Position

Einfahren

Wir bewegen uns erst mal abseits des Straßenverkehrs, damit ich ein bisschen Sicherheit gewinnen kann. Wenn man noch rumwackelt und sich erst mal wieder an eine Sitzposition und an ein anderes Rad gewöhnt, dann ist es hilfreich, möglichst wenig andere Ablenkung zu haben. Und abseits vom Verkehr ist es eben einfacher, alles erst mal einzurichten. So kann ich mich gut zurück an mein Triathlonrad gewöhnen. Wir fahren eine gut asphaltierte Strecke und ich kann so auch die Aeroposition, also das Fahren auf dem Auflieger, gut üben. So kann ich einfach schauen, wie sich alles anfühlt und ob das vor allem auch für meine Lunge funktioniert. 

Nicht atmen zu können, oder nur flach, ist natürlich keine Option. Weder im Alltag noch im Sport. Oder besser ausgedrückt: schon gar nicht im Sport. Gerade, wenn es anstrengend wird, ist Sauerstoff ja noch wichtiger, als sonst. Ohne geht es eben nicht. Mein Gefühl wird von Minute zu Minute besser. Es ist nicht so, dass ich mich sofort zu Hause fühle, aber es ist auf keinen Fall unangenehm. Und das ist schon viel wert. Ich kann ohne Probleme zwischen den Sitzpositionen wechseln und fühle mich wohl, wenn ich auf dem Auflieger bin. Auf der Strecke heute muss kaum geschaltet werden, also bleibe ich weitgehend bei „Kette rechts“, was sicherlich nicht schlecht ist. 

Für heute steht nur eine Stunde Rad fahren im Plan und im Anschluss wird noch gelaufen. Der Coach hat also ein weiteres Koppeltraining aufgerufen. Beim letzten Ampelstopp knalle ich mir mein Pedal gegen den rechten Knöchel, weil das Einklicken nicht wie gewünscht klappt. Na super. Das scheppert ordentlich und ich glaube, der Knöchel wird auf jeden Fall blau. Wie nervig! Die restlichen Kilometer bis nach Hause tut mein Knöchel weh. Zu Hause prüfe ich die Sachlage erst mal, ehe ich in die Laufschuhe* schlüpfe. 

Koppellauf

Der blaue Fleck tut bei Berührung weh, aber ich kann alles prima bewegen und deshalb laufe ich los. Super schnell im Gefühl und bocke langsam auf der Uhr. Aber egal. Ich habe einen Podcast auf den Ohren und finde mich ganz sportlich. Allerdings merke ich den blauen Knöchel natürlich. Wäre ja auch zu schön gewesen. Zu Hause, nachdem ich mein Dehnprogramm durchgeführt habe, kühle ich den Knöchel ausgiebig. Und das ist dann auch ganz angenehm.