Die Kälte von unserem Fotoausflug durch Frankfurt zieht heute noch mehr durch Mark und Bein, als ich mich auf den Weg zur Physiotherapie mache. Es sind -5°C unter Null und der Winter zeigt sich von seiner besten Seite. Klirrende Kälte, überall Eis und Reif und jeder der draußen atmet ist sein eigenes Kraftwerk und macht Wolken. Nachdem bei der Physiotherapie zahlreiche administrative Themen mehr oder weniger geklärt sind und ich feststelle, dass die beste Krankheit nichts taugt, weil man sich niemals ganz von Administration, Buchhaltung und dem Hinterhersein befreien kann, geht’s auch gleich beim Odenwälder los. Der fackelt nicht lange und so rückt er der Schulter und den Rippen unnachgiebig näher.
Bei mir ist eine Rippe blockiert. Bei den zahlreichen Knochenbrüchen, die erst frisch zusammengewachsen sind, hätte ich tatsächlich erwartet, dass mehr als eine blockiert ist. Aber der Odenwälder ist von einer überzeugt und wirfst sich in gekonnter Manier -zumindest hoffe ich das- auf mich, während ich auf der Liege liege. Die Rippe und ich haben nur wenig verbleibende Möglichkeiten über die ich blitzschnell, quasi noch in seiner gefühlten Flugphase, nachdenken kann. Brechen, oder Augen zu – Nerven zusammenhalten und durch. Natürlich ist brechen keine Option. Immerhin hatten wir das ja gerade erst.
Der Odenwälder rückt die Rippe also zurecht und macht sich ansonsten an meiner Schulter zu schaffen. Heute tut mal wieder alles weh, was er macht. Und wie immer zeigt er weder Reue noch Mitleid. Es ist einfach müssig stets darauf zu hoffen, dass Physiotherapie nicht weh tut. Ich muß mir das einfach abgewöhnen.
Heute schmerzt es den ganzen restlichen Tag. Die Schulter und meine Seite pocht und ich stelle ganz oft fest, wie sehr man zum alltäglichen Leben den Oberkörper braucht. Und wie unfassbar alt ich bin, dass mir diese Einheiten so nachschwingen. Der Muskelkater morgen wird kein Vergnügen, das weiß ich jetzt schon.