Bei unserem Besuch bei Optimum Augenoptik in Bruchköbel, wo wir eine umfassende Sportbrillenberatung genossen haben, hat mehrere Sportbrillen zum Test hervorgebracht. Über das erste Modell, die Sportbrille Rudy Project Cutline (Herstellerdetail Bezeichnung White Gloss – ImpactX Photochromic 2 Laser Purple*) habe ich hier ja bereits ausführlich geschrieben. In diesem Beitrag soll es nun um zwei weitere Modelle gehen. Dabei handelt es sich um eine andere Ausführung der Rudy Project Cutline, nämlich die Carbonium – Impactx Photochromic 2 Red, und um das Modell dlite-x von Evil Eye. Die Marke lief früher mal unter der Flotte von Adidas, hat sich aber von dort gelöst und nennt sich nun nur noch Evil Eye. 

Modellvergleich

Rudy Project Cutline Carbonium

Die Cutline ist eine wirklich große Sportbrille. Unterschiedliche Scheibengrößen gibt es nicht, sodass Menschen, mit einem kleineren Gesicht, wie ich, einen wirklich großflächigen Schutz vor Wind und Sonne haben. Der Sitz dieser Ausführung ist natürlich genauso, wie der des weißen Modells. Die Bügel lassen sich gut an den Kopf anpassen und der Nasensteg ist bequem. Die Gummiumrandung lässt sich auch bei diesem Modell beliebig entfernen, sodass kein Rand im Weg ist, wenn man als Triathlet zum Beispiel in Aeroposition fahren möchte. 

Zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit kann man einen Clip in die Brille zwischen Auge und Scheibe befestigen. Ich bin jahrelang so gefahren. Das, was mich dann doch zu Kontaktlinsen hat wechseln lassen, war das Beschlagen der Scheiben bei Fahrten im Winter. Das passiert mit Kontaktlinsen natürlich nicht und war für mich ein deutlicher Sicherheitsaspekt. 

Zum Tragekomfort dieses Models würde ich mich nur wiederholen. Wer noch mal nachlesen möchte, schaut einfach hier vorbei, wo ich dazu bereits ausführlich etwas geschrieben habe. 

Carbon Optik Sportbrille

Tönung der Cutline Carbonium Sportbrille

Die Brille startet gefühlt heller als ihre weiße Schwester mit den Lila Gläsern. Die Tönung lässt die Umgebung wärmer erscheinen und dunkelt angenehm ab, wenn die Sonne ordentlich scheint. Ich mag die wärmeren Farbtöne mehr, als die Coolness der lila Gläser. Die Welt wirkt irgendwie freundlicher, mit dieser Tönung. Die Flexibilität des Glases von hell nach dunkel finde ich super. Mit dieser Tönung werden wirklich viele Lichtverhältnisse abgedeckt, die ich beim Radfahren erlebe.

Evil Eye dlite-x

Die Evil Eye Brille ist von der Scheibe her deutlich kleiner und sieht nicht ganz so nach Supersportler aus. Die verspiegelte Scheibe hat eine leicht bauchige Form und könnte auch gut zu einem Stadtbummel getragen werden. Mit flexiblen Brillenbügeln ist auch dieses Modell gut an meinen Kopf anpassbar und auch für den Zeugwart passend zu machen. Der Nasensteg ist bequem und die Glasform ist auch für die Nutzung in der Aeroposition perfekt. Die Evil Eye kauft man in der Lieblingszusammenstellung, das heißt, man kann die Farbe des Rahmens aussuchen. Soweit ich das herausgefunden habe, ist die Tönung der Scheibe immer gleichbleibend. 

Für den Fall, dass man eine optische Brille benötigt, kann man die dlite-x mit optischen Gläsern bekommen. Das geht erfahrungsgemäß aber immer nur bis zu einer gewissen Fehlsichtigkeit. Für mich zum Beispiel waren dann Kontaktlinsen die bessere Lösung und dazu eine Sportbrille ohne optische Gläser. Vor allem, wenn man öfter mal eine neue Korrektur braucht wird eine Sportbrille mit eingeschliffenen Gläsern schnell zum Kostenfaktor.

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Tönung der Evil Eye Brille

Alles wirkt gleich viel freundlicher und schöner durch die Evil Eye Scheibe. Sie ist voll verspiegelt und warm dunkel getönt. Das Testmodell hat keine Photo-chromatische Scheibe. Bei unseren Testfahrten war die Tönung allerdings nicht unangenehm dunkel oder zu hell. Auch nicht, wenn es vom Hellen, sonnenbeschienen, Feld in den dunkleren, schattigen, Wald hineinging. Wenn man die Brille natürlich von richtig hellem Wetter bis in die Dunkelheit hinein nutzen würde, das wäre zu viel des Guten. Vermutlich gibt’s schon in der Dämmerung ein Thema mit dem Durchschauen? 

Tragegefühl der Sportbrille

Die Brille trägt sich super. Total leicht auf meiner Nase und ein richtig fester Sitz. Die Bügel und der Nasensteg lassen sich prima einstellen. Die deutlich kleinere Scheibe, im Vergleich zur Cutline von Rudy Project, merke ich allerdings. Am Auge ist es zugig und das empfinde ich nicht als besonders angenehm. Die Brille schließt zwar gut mit meinem Helm ab, aber seitlich oder unter dem Auge bietet sie anscheinend genügend Platz für den Wind. 

Fazit

Beim Radfahren habe ich genau eine Brille dabei. Die muss bei mir alles können. Zwischendurch die Brille wechseln ist nicht mein Ding. Ich möchte nicht mehrere Brillen dabei haben und dann anhalten und sie vor der Einfahrt in einen Tunnel oder in den Wald hinein auswechseln. Ich brauche für meine Sportbrille also einen Kompromiss, das ist mir klar.

Was für Ansprüche ich an die neue Brille habe, hatte ich in diesem Beitrag ja schon zusammengefasst. Dieser umfangreiche Brillentest hat auf jeden Fall gut Modelle ausgeschlossen und meine Präferenzen verfestigt. Ich kann Euch also nur ans Herz legen, die Brillen, die infrage kommen auszuprobieren, ehe Ihr Euch festlegt. Das, was nämlich im Geschäft cool aussieht und sich gut anfühlt, dass kann im Praxiseinsatz auf dem Fahrrad dann schnell unpraktisch sein. Oder zum Beispiel Verwirbelungen ans Auge lassen, die unangenehm sind. 

Danke an Optimum Augenoptik für die Möglichkeit zum umfangreichen Praxistest. Mir hat das wirklich super geholfen!