Ich mache täglich meine Armübungen und stemme das unfassbare Gewicht von knappen 600gr. Ich lege es weit über meinem Kopf ab und wundere mich täglich mehrfach, wie unbeweglich so ein Arm tatsächlich ist, nur weil man ihn mal eine Weile nicht benutzt hat. Kein Wunder, dass alte Menschen so rapide abbauen, wenn sie mal länger liegen müssen. Und ich musste noch nicht mal länger liegen. Aber der Arm durfte über 11 Wochen keine großartig nennenswerten Bewegungen machen und ganz offenbar reicht das schon aus, um viel Kraft und Beweglichkeit einzubüßen. Diese Physiotherapie nimmt im Tagesablauf mittlerweile einen festen Platz ein. Morgens, ehe ich zur Arbeit fahre, Mittags im Büro und Abends vor dem Fernseher wird der Arm und seine Mobilität trainiert. Es wäre ja gelacht, wenn ich die Beweglichkeit nicht mehr vollumfassend hinbekommen würde!

Unermüdlich

Ich kann einen gewissen Ehrgeiz feststellen, wenn ich daran denke, wie unbeweglich der Arm noch vor kurzem gewesen ist und was ich mit Training tatsächlich erreichen kann. Bis der Arm zum schwimmen zugelassen wird, dauert es wohl noch eine Weile, aber es ist ja jetzt auch nicht so, als wäre ich von berufswegen her Fisch oder müsste Angst haben, dass mein Schwimmtalent einrostet. Es gibt kein Schwimmtalent und so  kann ich auch ganz ruhig und gelassen abwarten, wann der Aktive schwimmen als sinnvolle Armbeschäftigung ausruft. Insgeheim hoffe ich natürlich, dass er meiner Schwimmfaulheit noch weitere Wochen der Erholung verschafft. Aber beim Aktiven weiß man nie!

Sonntagssport

Normalerweise gehen der Zeugwart und ich am Sonntag ja immer eine Runde radeln mit den Männern. Die sind auch tatsächlich unermüdlich und fahren heute wieder Rad. Eine CTF steht auf dem Plan, im Norden von Frankfurt. Meine Teilnahme fällt per se schon mal raus. Ich habe keinen Helm, mein Rad war noch nicht bei der Inspektion und wenn ich wieder aufsteige um draußen rumzufahren, dann sicherlich nicht gleich bei einer CTF wo 50 andere Fahrer um mich rum sind. Ich muß mich vielleicht erst mal selbst heilen und schauen, wie weit ich so komme. Und dann kann ich mich in Gruppen fortbewegen oder mich den Männern aufhalsen.

Da der Zeugwart noch eine Grippe auskuriert und sich bei mir seit gestern Halsschmerzen und Schnupfennase bemerkbar machen, ist an Sport sowieso nicht zu denken. Schon als unerfahrener Athlet weiß man, dass bei einer Erkältung nicht trainiert wird. Und als unerfahren würde ich weder den Zeugwart noch mich beschreiben. Trotzdem ist frische Luft schnappen nicht schlecht. Da ich mittlerweile ja automäßig wieder mobil bin, gehe ich viel zu selten raus zum spazieren und meine Lunge wird ausschließlich mit dem Lungentrainer flott gemacht. Im Büro mache ich zwar meine Armübungen, aber ich kann ja schlecht mal draußen eine Runde drehen. Das paßt irgendwie nie richtig rein. Also ist heute ein Spaziergang fällig.

Die Temperatur ist schwer einzuschätzen, weil wir uns zwar bewegen, aber nicht so viel und weil es mit 9°C zwar kühl ist, aber trotzdem noch kein Winter. Ich bin mir sicher, wenn ich heim komme, bin ich durchgeschwitzt und muß mich umziehen. Das ist aber kein Problem. Klamotten gibt es wahrlich genügend. Wir spazieren 1,5 Stunden durch den Wald, entdecken bislang unbekannte Wege und finden dabei tolle Ausblicke. Manchmal muß man einfach über den Tellerrand hinausschauen. Da hier auch manchmal meine Laufstrecke langgeht, kenne ich jetzt ein paar weitere Möglichkeiten um sie abwechslungsreicher zu gestalten oder mal ein paar Berg auf / Berg ab Passagen einzubauen. Wenn ich bald wieder laufen darf, wird mir das nützlich sein.