Dieses Wochenende haben wir wettkampfrei. Das heißt, dass wir -erstaunlicherweise- keinen Athleten kennen, den wir heute bei einem Wettkampf anfeuern könnten und deshalb erfreulich lange schlafen können, um selbst eine Runde mit den Rädern zu fahren. Und weil der coolste Verein der Welt heute als Ausflugsziel die beste Eisdiele der Gegend auserkoren hat, schließen wir uns an. Mit dem Verein zu fahren, ist wesentlich stressfreier, als mit den Männern, der Verein fährt wesentlich langsamer und garantiert komme ich gut mit. Bei den Männern kann das auch mal ziemlich anstrengend werden.

Im Verein fahren wir auch mal nebeneinander auf den Fahrradwegen und tauschen die letzten Neuigkeiten aus. Wir erzählen viel, weil wir uns schon länger nicht gesehen haben und kommen gemütlich, bei ganz angenehmen Temperaturen voran. Während es im Osten ordentlich regnet, ist es hier noch angenehm trocken und es sieht auch nicht nach Regen aus, ich stecke meine Regenjacke trotzdem ein, weil es klar ist, dass wenn ich sie dabei habe, es wirklich nicht regnen wird. Wetterberichte liegen ja oft falsch, aber meine Regenjacke hab ich selten mitgeführt um sie dann tatsächlich anzuziehen. Sie scheint ein Garant für trockenes Wetter.

Wir sind überpünktlich am verabredeten Treffpunkt und nur wenige Minuten später treffen die Vereinskollegen ein. Nach einer kurzen Begrüßung geht’s auch schon weiter, denn es ist wirklich ordentlich warm und da wir ja alle zum Treffpunkt geradelt sind, fangen wir an zu schwitzen. Wir fahren ganz locker und ohne Hetze durch die kleinen Ortschaften, erleben zahlreiche nette und vorsichtige Autofahrer und auch eine total gestresste, unvorsichtige, gefährdende Situation. Einfach abbiegen und uns komplett ausbremsen, obwohl sie schon die ganze Zeit hinter uns hergefahren ist muß nicht sein und zeigt, wie total egal diesem Autofahrer die Gesundheit von Anderen ist. Hier wurde klar in Kauf genommen, dass die Radfahrer ggf. verletzt werden. Ich bin fassungslos und merke mir das Kennzeichen.

Über ordentlich Kopfsteinpflaster nähern wir uns dem lange ersehnten Ziel dieser Ausfahrt. Tatsächlich haben wir alle es bisher in diesem Jahr noch nicht zur Eisdiele geschafft. Also sicherlich haben wir Eis gegessen, aber eben noch nicht bei dieser Eisdiele. Die unangefochtene Beste der Gegend und weit über die Grenzen des kleinen Örtchens am Main bekannt. Und so machen wir eine ausgiebige Pause und schlecken uns durch das weitreichende Angebot. Hier gibt’s auch so außergewöhnliche Sorten wie Schokolade – Ingwer, obwohl ich das für Eis schon recht speziell finde.

Unser Timing ist hervorragend, denn jetzt legt eine Fähre an und schwemmt zahlreiche Ausflugsradler in Richtung Eisdiele. Aber unsere Bällchen sind bereits gesichert und auf einem guten Weg in unsere Sportlermägen. Wir quatschen ausgiebig, überlegen, wie es wohl am sinnvollsten zurück geht, damit es für alle eine angenehme Tour wird, und schwingen uns dann wieder auf die Räder. Für den Zeugwart und mich wird es heute eine ziemlich kurze Runde, denn unser Dorf liegt eben am nächsten an der Eisdiele dran. Ein wesentlicher Faktor, wenn man sich einen Wohnort sucht, übrigens. Eine gute Eisdiele in der Nähe zu haben, ist eine prima Sache.

Als wir die Gruppe verlassen, um in unsere Strasse abzubiegen, bin ich sicher, wir sollten viel öfter zusammen radeln. In dieser Gruppe ist es wirklich toll zu fahren… auch wenn wir beim nächsten Mal nicht unbedingt diese Eisdiele ansteuern, das weiß ich schon.