Heute fahre ich Rad in Begleitung. Sorteira und der Zeugwart sind dabei. Oder ich begleite sie, wie man es eben so sieht. Zu dritt sind wir auf jeden Fall heute unterwegs und genießen das gute Wetter auf den Rädern. Der Zeugwart und ich fahren gemeinsam zum Treffpunkt und dann geht’s am Main entlang in Richtung Süden. Wir sind noch früh genug, sodass selbst in Siedlungsnähe noch relativ wenig los ist. Das ist für meine Mitfahrer prima, die haben nämlich einen Triathlonauflieger und können so prima ungestört unterwegs sein. Auflieger fahren ist immer sicherer, wenn man abseits von Verkehr oder Störfaktoren unterwegs ist. 

Und Störfaktoren nenne ich in dem Fall alles, auf das man sich abseits einer freien Strecke konzentrieren muss. Für das Auflieger fahren ist also guter Asphalt toll, wenig oder am besten gar kein Betrieb auf der Strecke ist hilfreich und kein Autoverkehr. Wenn die Strecke dann noch gut einsehbar ist, kann man sich prima auf das Rad und die Sitzposition konzentrieren. So fahren wir also am Main entlang. Ich bin auf meinem Rennrad unterwegs und nutze auch immer mal wieder den Unterlenker. Allerdings längst nicht in dem Ausmaß, wie man sich auf einem Auflieger niederlässt. 

Als wir das Mainufer verlassen und den Main queren, klappt der Brückenanstieg bei mir hervorragend. Ich drücke die Brücke einfach weg und muss noch nicht mal schalten. Was ein großartiger Trainingserfolg! Ich feier das innerlich. Wir nutzen gut ausgebaute Radwege, wenn sie denn existieren, und wechseln auf die Straße, wenn es auf freigegebenen Fußgängerwegen zu unwegsam wird. Wenn auf einem Bürgersteig viele Autoeinfahrten sind oder es ständig abgesenkt ist, dann fahre selbst ich deutlich lieber auf der Straße. Und die Autofahrer, die so früh unterwegs sind, haben dafür ganz offensichtlich Verständnis. 

Wir werden so vorbildlich überholt, dass es richtig Spaß macht. Und an Engstellen bleiben die Autos einfach hinter uns und scheren dann mit viel Abstand aus. Schön. Genau, wie es sein soll, aber dennoch besonders, weil es eben auch immer mal wieder Irre gibt, die hinterm Steuer anders agieren. Und leider merke ich mir gefährliche, unangenehme Situationen eben deutlich besser, als gute. So ist das eben. Heute biegen wir nach ein paar Kilometer im Autoverkehr auf eine Straße ab, die am Wochenende für Autos gesperrt ist. Die bietet wieder eine ganz hervorragende Möglichkeit, um auf dem Auflieger zu fahren. Und zack, geben meine Mitfahrer Gas. 

Allerdings kann ich gut dran bleiben, was mir auch wieder einen kleinen Höhenflug beschert. Wir landen am Zauberbrunnen und machen ein kurzes Päuschen. Immerhin geht es hier kurz darum, ob wir hoch auf den hohlen Buckel fahren wollen, oder ob wir wieder heim fahren. Mir ist das heute tatsächlich egal, was einfach prima ist. Ich bin fit und habe die Anfahrt kaum gemerkt. Ob wir also hochfahren, oder es bleiben lassen, ist mir gleich. Das war, glaube ich, noch niemals vorher der Fall. 

Die Rückfahrt gestaltet sich ähnlich angenehm, wie die Hinfahrt und wir bringen Sorteira auf einer leicht anderen Route zurück zu unserem Treffpunkt. Das war eine herrliche Ausfahrt. Wir hatten tolles Wetter, es war nicht zu warm oder zu kalt und die Strecke war prima. Vor allem auch, weil alle Abschnitte, die wir im Verkehr gefahren sind, von rücksichtsvollen Autofahrern begleitet wurden. Oder besser ausgedrückt, von Autofahrern, die die Verkehrsregeln kennen und Radfahrer als Verkehrsteilnehmer respektierten. Hat Spaß gemacht. Und zwar in jeder Hinsicht!