Vor meinem letzten Radunfall sind der Zeugwart und ich regelmäßig mit den Männern Rad gefahren. Das Rad Team Rhein-Main ist eine ganz coole Truppe und der harte Kern ist immer noch am Start. Wir aber nicht. In der Gruppe Rad fahren, vor allem zügig, wie es die Männer nun mal tun, ist nicht mehr mein Tanzbereich. Mit den Rennrädern über die Straßen zu fahren oder mit den Crossern durch den Wald zu schießen, das mache ich im Moment nicht, also sind wir ewig nicht gemeinsam unterwegs gewesen. Mit dem Gravelbike bei gemäßigter Geschwindigkeit fahren, das funktioniert aber im Moment prima. Also verabreden wir uns nach unfassbar langer Zeit wieder mit den Männern und fahren eine Runde um den Flughafen.

Den Frankfurter Flughafen haben wir in der Vergangenheit auch immer mal umrundet, allerdings kann ich mich an das letzte Mal nicht mehr ganz erinnern. Es könnte auch sein, dass wir zuletzt mit den Rennrädern drumrum gefahren sind, bei der Edelweiß RTF 2019. Danach hat mich der Flughafen nur noch als Reisende oder Insasse eines Flugzeugs wahrgenommen. Heute wird das anders. Wir graveln ab unseres Treffpunkts in Neu-Isenburg gemeinsam los und natürlich führt der Weg sofort von der Straße weg und in den Wald hinein. Gravelbikes, wie unsere und die schicken fahrbaren Untersätze des Ritters und von Wayne Schlegel, mögen jeden Untergrund. Waldwege, Schlamm, Sand und Schotter mögen sie aber am Liebsten.

Wir pirschen uns also durch den Wald hindurch an den Frankfurter Flughafen heran und finden einige tolle Strecken mit richtig guten Aussichten auf die Start- und Landebahnen. Natürlich machen wir hier einen Fotostop und schießen ein paar super Flugzeugbilder. Hier am Flughafen, zumindest an den Start- und Landebahnen, die wir umfahren, ist jede Menge Flugverkehr. Ich dachte ja, Corona hätte die Branche etwas schlafen gelegt, aber heute ist davon nicht viel zu merken. Die Flugzeuge kommen im Minutentakt auf die Landebahn.

Der Radweg, der jede Menge Gravelpotential bietet, führt praktisch rund rum um den Flughafen. Wir nutzen dabei die Routen des Regionalparks Rhein-main, die nicht nur gut ausgeschildert sind, sondern auch noch ein paar Besonderheiten ausschildern. Das Radwegenetz ist hier wirklich top. Allerdings braucht man wirklich ein Off-Road taugliches Gefährt. Die Rennradoptionen halten sich dagegen in Grenzen, wenn man abseits der Straße unterwegs sein möchte. Allerdings fahren Rennradler ja auch meistens auf der Straße, was ich nicht immer sympathisch finde.

Unseren Kaffeestop machen wir am Terminal 4. Ein wirklich schönes Einkehrlokal direkt auf der Strecke, dass es seit vielen Jahren gibt. Allseits beliebt ist die Einkehrmöglichkeit bei Stadionbesuchern oder bei Flugzeugtouristen, die am Aussichtspunkt an der A5 die Flugzeuge zählen. Und natürlich bei Radfahrern. An einem normalen Wochentag sind davon aber wirklich nur wenige unterwegs. Der Käsekuchen hier ist wirklich sehr lecker und so sind wir frisch gestärkt für die letzten 10km, die weiter durch den Wald führen. Die Strecke ist kurzweilig und wir drehen noch den ein oder anderen Schlenker durch den Wald, ehe wir von hinten wieder in Neu-Isenburg ankommen. Ich bin kräftig eingesaut und mein Fahrrad tut es mir gleich.

Die neuen Schnäppchenschuhe, die ich mir kürzlich erst in Frankfurt gekauft habe sind großartig. Was will man von einem Urlaubsfreitag noch mehr? Außer vielleicht, dass Corona vorbei wäre. Das fänd ich gut.