Das Rhein- Main Gebiet ist dieses Wochenende mit bestem Wetter gesegnet. Gestern hab ich das Wetter unsportlich genossen und habe dann den Nachmittag und frühen Abend mit Lotta und Schorsch vom Tri it Fit für ihren tollen Podcast verbracht. Der erste Teil von unserem langen Gespräch ist heute veröffentlicht worden. Wenn Ihr schon mal reinhören wollt, klickt gerne auf den Link. Heute nutzen der Zeugwart und ich das gute Wetter auf den Gravelbikes. Das Thermometer zeigt nicht allzu hohe Temperaturen an, aber mit einigen Schichten sollte das trotzdem gut draußen auszuhalten sein. Wir überlegen, wo denn vielleicht nicht allzu viel los sein könnte und beschließen in Richtung Rodgau und Dietzenbach zu fahren.

Bei dem schönen Wetter will schließlich jeder nach draußen, also zumindest nehmen wir das mal berechtigterweise an. Schönes Wetter ist ein Garant dafür, dass die Menschen nach draußen stürmen und alle wohngebiets-nahen Fleckchen Natur erobern. Bei uns ist dann vor allem das Mainufer bevölkert, als gäbe es keinen anderen Ort, um raus zu gehen. Wir wissen deshalb, dass wir das auf jeden Fall aussparen. Und wir wissen auch, wo uns heute Menschen erwarten. Immer da, wo die Natur nicht weit weg ist, wird es voll sein. Wir ziehen uns warm an und fahren los. Erst mal am Feld entlang und dann durch den Wald. Wir überqueren auch ein paar Schnellstraßen und die Autobahn.

Waldwege, Schotterstraßen und Feldwege

Auch heute drücke ich die Brückenauffahrten mit einer unfassbaren Leichtigkeit weg, die ich nicht erwartet habe. Das war schon letzte Woche so und ich bin richtig zufrieden, dass es offenbar nicht nur eine Eintagsfliege war. Unsere Gravelstrecke führt uns immer nur ganz kurze Etappen an den Wohngebieten vorbei und ansonsten sind wir dort unterwegs, wo wir uns mit den Gravelbikes tatsächlich am wohlsten fühlen. Verschlammte Feldwege, kleine Waldpfade und schotterige Etappen sind für die Massen an Spaziergängern ungeeignet. Die wählen lieber einen geteerten Weg in Parkplatznähe. Sich auf einem Sonntagspaziergang einzusauen, das muss nicht unbedingt sein.

Während wir zuerst auf dem Rodgau Rundweg unterwegs sind und der guten Beschilderung folgen, hört die irgendwann auf und wir haben eine T-Kreuzung im Wald vor uns. Wir fahren nach links, einfach, weil wir keine Ahnung haben, ob es rechts oder links weiter geht und der Weg sieht links etwas verwunschener aus. Wir fahren über Stock und Stein und das Gravelbike ist die ganze Zeit toll in seinem Element. Mehr zufällig, als geplant kommen wir nach Dietzenbach und dort zum Geschichtspfad. Es ist wirklich immer wieder spannend, was es im Rhein-Main-Gebiet so ganz nebenbei zu entdecken gibt. Der Geschichtspfad ist kurzweilig und zeigt mit Erklär – Tafeln und übersichtlichen Exponaten einen guten Einblick in die Geschichte der Stadt. Mithilfe von QR Codes kann man sich alles auch noch erklären lassen.

Ganz schön modern so ein Geschichtspfad.

Rundwege im Rhein-Main-Gebiet

Über die Dietzenbacher Rundroute geht’s für uns weiter auf einsamen Pfaden entlang. Hier begegnen uns auch nur ganz wenig Leute und die Wege werden oft schmale Singletrails. Manche unserer Strecken sehen von Weitem auch gar nicht nach durchgängig befahrbaren Wegen aus. Manchmal liegt ein Ast quer oder ein Baumstamm. Aber wir kommen immer weiter. Als Gravel Radler kann man sein Rad eben auch einfach mal kurz über einen Baumstamm heben. Das gehört einfach dazu, wenn man solche Wege fährt. Und ich glaube, das Gravelbike findet die vielen Wurzeln, die schlammigen Pfützen und den engen sandigen Pfad auch ganz prima. Es scheint in seinem Element zu sein.

Natürlich gibt’s hier nicht nur solche Wege. Viele Passagen sind ganz normale Waldwege, teilweise sogar geteert und damit gut zugänglich für Spaziergänger. Trotzdem finden wir immer wieder tolle Gravelstrecken, die der Natur der Räder absolut entgegenkommen. Und genau diese Etappen sind es, die auch im Rhein-Main-Gebiet ein Garant für absolute Einsamkeit und große Gravelfreude sind. Wir sind heute über 40 km im strahlenden Sonnenschein unterwegs und ich freue mich, dass ich dafür perfekt angezogen war. Mehrere Schichten übereinander haben mich heute prima beweglich und zusätzlich angenehm warm gehalten. Je öfter ich draußen unterwegs bin, desto besser kann ich die Temperaturen eben auch einschätzen.

Rad fahren kommt eben wirklich vom Rad fahren.

Bei Zwift trainiere ich sicherlich auch gut, draußen Rad fahren trainiert aber einfach etwas Anderes und beide Komponenten sind eben wichtig. Zumindest für mich. Gerade Radbeherrschung, also Wurzeln und sandige oder schlammige Wegbereiche sind eine prima Schulung. Ob ich das mal mit dem Rennrad brauche, das weiß ich nicht. Aber sicher ist, dass es auf gar keinen Fall schaden kann.

Informationen zur Gravelrunde

Die Strecke ist rund 40 km lang und hat 170 Höhenmeter. Sie führt abseits von viel befahrenen Straßen durch Obertshausen, Rodgau, Dietzenbach, Heusenstamm und Offenbach Bieber-Waldhof. Die Wegbeschaffenheit sind Feld- und Waldwege. Teilweise sehr schottrige  oder sandige Passagen. Wenig geteerte oder asphaltierte Bereiche. Für ein Rennrad ist die Strecke nichts. Wenn man mit dem Gravelbike oder Mountainbike unterwegs ist, dann bieten sich im Wald auch immer mal Singletrails, die man statt unserer Strecke parallel befahren kann. Die sind dann technisch noch etwas anspruchsvoller.