Ich kann mich kaum bewegen. Mein Hüftbeuger tut mir ordentlich weh und ich glaube, die Euphorie auf dem Triathlonrad gestern wird mit diesem Effekt heute etwas gedämpft. Obwohl es wirklich super toll war, wieder auf dem Auflieger fahren zu können. Ich habe das nicht erwartet. Immerhin hatte ich mein Rennrad gleichermaßen flott gemacht, um sofort wechseln zu können, falls es auf dem Triathlonrad nicht funktioniert. Aber das musste dann ja nicht sein. Heute zahlt mir der Hüftbeuger also heim, dass ich eine veränderte Radfahrposition eingenommen habe. Denn, wie wahrscheinlich sehr viele Athleten auch, der Hüftbeuger ist bei mir eine Schwachstelle. 

In meiner präventiven Physiotherapie ist er deshalb öfter ein Thema und in jedem Dehnprogramm lege ich auf die Hüftbeuger einen Fokus. Gestern, nach der Radausfahrt, aber offensichtlich nicht genügend. Dehnen macht man ja oft einfach halbherzig. Und ich denke schon, dass ich wirklich ausgiebig dehne. 

Trotzdem nicht genug. 

Ich wache also mit einem schmerzenden Hüftbeuger auf und versuche den über den Vormittag zu entspannen und zu dehnen. Der hat einfach viel zu viel Spannung. So richtig gut klappt es nicht, aber ein bisschen besser wird die Sache gegen Mittag. Nachdem ich den IRONMAN 70.3 Kraichgau bis zum Zieleinlauf der wichtigsten Starter verfolgt habe, schnappen wir uns deshalb die Gravelbikes und fahren los. Sehr überzeugen tut mich die Aktion allerdings nicht. Zwar ist die Position auf dem Gravelbike eine andere, aber ums Radeln geht es natürlich trotzdem. Und ich kann auch nicht nur 6 km/h fahren. Wir wollen ja auch vorankommen. So fahren wir also und jedes Anhalten schmerzt. Wenn wir aber radeln, dann geht’s dem Hüftbeuger ok. Schmerzfrei bin ich nicht. 

Der erste geplante Stopp ist beim Coronatest. Ich fliege nämlich morgen nach Barcelona und will da mal lieber sicherstellen, dass ich das Virus nicht im Gepäck habe. Und dann beschließen wir, die Radausfahrt stark zu kürzen. Wir drehen noch einen Schlenker um die Eisdiele, der Zeugwart flickt dort auch gleich noch einen Platten, und dann gondeln wir schön zurück nach Hause. Als Trainingseinheit wird diese Radlerei wohl kaum dienen, aber ok. Bewegung war es immerhin, das ist ja auch etwas wert. 

Wieder zurück daheim tue ich alles für den Hüftbeuger, was mir so einfällt. Zaubern kann keine Übung und auch die Massagepistole wird es sicherlich nicht innerhalb von Minuten richten können. Aber vielleicht schaffe ich es ja über den Nachmittag hinweg, dass sich der Muskel doch noch entspannt? Das wäre meiner nächsten Woche auf jeden Fall sehr zuträglich. Die verbringe ich nämlich weitgehend nicht zu Hause und kann deshalb nur begrenzt auf Hilfsmittel zur Muskellockerung zugreifen.