An Feiertagen sind alle Leute draußen unterwegs und vor allem an Vatertag geht’s hier im Umkreis total ab. Alle stürmen ihre Keller und sind mit den Rädern unterwegs. Der Zeugwart und ich wollen dem natürlich in nichts nachstehen, obwohl wir beide keine Väter sind. Wir schnappen uns also unsere Räder und füllen die Flaschen. Wahrscheinlich machen wir das mit anderem Stoff, als die meisten Väter, aber Wasser ist uns eben einfach lieber. Voller Wetteroptimismus treten wir auf die Straße und fahren los. Nur um nach 2 Kilometern umzudrehen und wieder zurück nach Hause zu fahren.

Kurz kurz ist zu kalt. Es windet ordentlich und der Wind ist nicht warm. Beim Umdrehen kommt uns eine Gruppe junger Männer auf ihren Rädern entgegen. Zu Hause angekommen, legen wir Armlinge und Windwesten an. Dann geht’s wieder los. Gleiche Strecke. Die jungen Männer haben es bis zur ersten Bank geschafft und machen eine Bierpause. Wahrscheinlich waren sie auch schon ein gutes Stück unterwegs und haben sich das redlich verdient! Wir fahren vorbei und begeben uns auf unsere geplante Runde. Wir wollen heute als Zielpunkt zum Eselgehege im Wald in Babenhausen fahren. 

Das finden wir meistens eher zufällig und wenn wir von der anderen Seite kommen. Heute peilen wir es andersherum an und fahren so ein paar Wege, die wir so bisher noch nicht gefahren sind. Wenn man auf einmal Strecken von der anderen Seite sieht, dann ist die Orientierung etwas schwieriger. Einfach deshalb, weil die markanten Wegpunkte anders aussehen, als man es eben aus der anderen Richtung gewöhnt ist. Da ich sowieso keine unfassbar große Orientierung habe, ist bei mir da eh nicht viel zu holen. Allerdings habe ich heute wirklich viele Wegpunkte, die ich -auch aus der anderen Richtung- wiedererkenne. Vielleicht steigert sich die Fähigkeit sich zu orientieren auch im Alter? Also je älter man wird, desto besser kann man sich orientieren? 

Wir machen heute eine ganz hervorragende Tour im perfekten Pulsbereich und haben praktisch keine unschönen Erlebnisse. Autofahrer verhalten sich vorbildlich, wir treffen keine Bollerwagengruppe und nur pausierende Radfahrergruppen, die ihre Fahrerei bereits hinter sich gelassen haben. Durch den schönen Wald treffen wir auf das Gehege, wo wir die Esel sehen wollen. Allerdings sind heute nur Schafe und Ziegen zu sehen. Und ein Reh. Das ist ein bisschen verwirrt, dass wir hier so angefahren kommen. Es hat sich wahrscheinlich gedacht, dass es im Gehege ganz hervorragend unkompliziert an Futter ran kommt? 

Esel treffen wir keine. Die sind wahrscheinlich tiefer im Wald und nicht hier vorne am Weg. Das Gras ist woanders ja immer grüner. Wir umrunden das Opel Testgelände bei Babenhausen und fahren mit einer kleinen Schleife, die sich wegen der hübschen Strecke einfach anbietet, wieder zurück nach Hause. Meine Trainingsvorgaben habe ich gut erfüllt. Heute fahren wir dann noch zur Swimnight an den Langener Waldsee und für morgen steht ein Lauf auf dem Trainingsplan. Da bin ich gespannt. Morgen muss ich nämlich auch ins Büro fahren und abends bekommen wir Besuch von Walter Mitty und Elastigirl. Wie der Lauf da so reinpasst ins Leben, das muss ich schauen.