Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, und wenn es Corona nicht geben würde, dann wären wir heute zum Trainingslager nach Mallorca geflogen. Sind wir aber nicht. Dieses Jahr gibt es kein Trainingslager auf der Finca, also bleiben wir daheim. Wir machen ein Trainingslager hier. Das geht sicherlich besser und ganz bestimmt auch einfacher, aber ich finde es im Moment einfach auch nicht sonderlich attraktiv mich in ein Flugzeug zu setzen. Die Pandemie ist für mich gefühlt noch in vollem Gange. In einem Hotel ein Trainingslager zu machen fand ich auf Teneriffa 2014 irgendwie nicht so cool, deshalb war das für uns dieses Jahr keine Option. 

Ein Trainingslager zu Hause zu machen, erfordert auch ein bisschen Vorbereitung. Allerdings muss ich natürlich keine Koffer packen und mich auch nicht für nur ein paar Sachen entscheiden. Daheim habe ich einfach alles, was eben da ist und kann mich so spontan für jede Wetterlage rüsten. Mein Trainingsplan ist auch bereits fertig. Der Coach hat sich einfach extrem viele und auch ziemlich ausführliche Trainingseinheiten einfallen lassen. Auf Mallorca sind die Trainingseinheiten einfach inklusive gewesen. Da gab es keinen extra Plan. Zumindest keinen, der mir bewusst gewesen wäre. Wir haben einfach jeden Tag eine Radausfahrt gemacht. 

Das Trainingslager daheim beginnt heute erst mal mit Ausschlafen, dann sind ein paar Besorgungen zu machen und dann fahren wir zu einer Hochzeit. Nachdem wir Wonder Woman und dem Tie Fighter für ihre gemeinsame Zukunft alles Gute gewünscht haben, fahren wir heim und ziehen uns fahrradtauglich um. Das Wetter ist herrlich und so trage ich heute kurz kurz. Also kurzes Radtrikot, kurze Radhose und auch noch kurze Radhandschuhe. Über meinem Trikot trage ich eine Windweste, weil es ordentlich windig ist. Aber die guten 20 °C nutze ich natürlich mit kurzer Radkleidung gerne aus. 

Wir starten das Trainingslager daheim gemach. Es ist ja auch nicht so, als hätte ich heute noch nichts gemacht. Da muss man einfach die Kirche im Dorf lassen. Die drei Tage auf der Arbeit waren anstrengend und ich bin einfach auch froh, dass ich ein bisschen Ruhe habe. Es ist deshalb auf keinen Fall eine krasse Tour, aber zum Einfahren denke ich ganz prima. Der Coach hat 2 Stunden und 15 Minuten in den Plan geschrieben und wir machen heute eine absolute Punktlandung. Allerdings nur, was die Stunden angeht, nicht bezüglich der Kilometer. Das liegt daran, dass wir abseits der Straße auf den Gravelbikes unterwegs sind. 

Einen kurzen Halt machen wir auf dem 50. Breitengrad, weil es im Regionalpark Rhein-Main eben immer so coole Dinge zu entdecken gibt. Von Waldacker aus geht’s dann erfreulich gravelig und ohne Straßenkontakt zurück nach Hause. Morgen soll meine neue GoPro kommen. Die 10er habe ich nämlich vor zwei Tagen an Grover zurückgeschickt, von wo ich sie gemietet hatte. Die schaltet sich immer mal ab, überhitzt oder geht nicht richtig an. Deshalb habe ich mir wieder die GoPro Hero 9 bestellt und die soll morgen kommen. Mit der 9er war ich ja sehr zufrieden, darauf hoffe ich jetzt wieder.