Nach dem tollen Sportwochenende im schönen Luxemburg hat uns der Alltag schneller wieder, als ursprünglich gedacht und ich bin im Büro auch gut eingespannt. Zwei Tage frei scheinen manchmal schlimmer zu sein, als zwei Wochen. Es kommt einfach auf die Jahreszeit an, denke ich mir. Ich komme also heute spät aus dem Büro, und würde es zwar noch zum schwimmen schaffen, schließe mich aber mit Madita und Lisabet kurz und wir beschließen, dass das Schwimmen heute durch Alternativsportarten ersetzt wird. Das spart mir über eine Stunde Fahrzeit und ist mir lange recht.

Welche Alternativsportart ich auswähle, ist für mich heute keine lange Überlegung. Der Zeugwart und ich haben ein Rudergerät angeschafft. Erst mal nur zur Probe, also nicht gekauft, aber auch das Probegerät will seine Daseinsberechtigung haben. Rudern stelle ich mir einfach vor… immerhin hab ich das schon mal im Fitnessstudio gemacht und bin sogar als Jugendliche mal einen Sommer lang im Verein gerudert.

Kann also kein Hexenwerk sein… oder?

Aber ich sage es mal so, es ist komplexer, als ursprünglich angenommen. Vielleicht liegt einem Jugendlichen die Sache mehr? Oder man macht automatisch alles richtig, weil man noch nicht Schreibtischdegeneriert ist? Weil man nicht 90% seiner Lebenszeit im Sitzen verbringt? Der Zeugwart und ich stellten bei der kurzen Erstbenutzung gestern, um zu prüfen, ob alles richtig montiert ist, schnell fest, dass es sinnvoll ist sich mit YouTube Videos erst mal mit der Technik vertraut zu machen.

Rudern ist ganz schön kompliziert. Wow. Erfreulicherweise finden sich im Internet zahlreiche pädagogisch wertvolle Videos, die ich mir anschauen kann, um die Technik zu üben und die zu belastenden Muskeln zu sortieren und anzuwenden. Der Ablauf ist eigentlich ganz einfach. Außer ich soll ihn machen, dann wird’s auf einmal schwer. Und dabei sind es nur drei Bewegungsmuster für den Zug und weitere drei für die Entspannung… und trotzdem komme ich oft durcheinander. Ich brauche zusätzlich unheimlich viele Pausen, weil Rudern schweißtreibender ist, als ich dachte.

Ich fühle mich total unsportlich, ich schwitze, als wäre es heute die letzte Gelegenheit dafür und ich bin auch dermaßen außer. Atem, dass ich kaum glauben kann, dass ich ansonsten auch schon ab und zu etwas Sport treibe. Da bin ich ja mal gespannt, wie lange ich dafür brauche mit unserem Rudergerät warm zu werden und tatsächlich auch mal voran zu kommen. Sicherlich wird es Monate dauern, bis ich so galant, wie die YouTuber durchs Zimmer gleite.