Im Trainingsplan steht für heute Laufen drin. Jetzt ist es aber so, dass ich erst recht spät heim komme und dann auch vor Hunger fast sterbe. Also muß ich erst mal etwas essen, das ist aber dann eine schlechte Voraussetzung für einen Lauf. Und dann, als ich für den Lauf quasi bereit wäre, da ist es auch schlecht, weil es dann nämlich kurz vor dem heutigen Sonnenuntergang ist und ich dann ja jetzt im dunklen unterwegs wäre. Nicht, dass das nicht ginge, aber ich glaube, unsere Lampen sind derzeit gar nicht aufgeladen und ganz ohne Beleuchtung ist es sicherlich in der Dunkelheit nicht empfehlenswert.

Ich brauche also eine Alternative, die ich auch in der Dunkelheit durchführen kann, und was wäre dazu besser geeignet, als Rudern. Dafür muß ich nicht noch mal raus und kann auch gleich loslegen. Also ziehe ich nich flott um und lege los. Das Rudergerät ist blitzschnell hingestellt und ich stelle mir auch gleich etwas zu trinken bereit und lege ein Handtuch hin. Gleichwohl welche Temperatur es draußen ist, rudern ist für mich so extrem anstrengend, dass ich genau weiß, dass es ohne Handtuch und Trinken nicht funktionieren wird.

Irgendwann steht in dieser Woche mal Rudern auf dem Plan und beim aufklicken hab ich gelesen, dass da 5.000 Meter stehen. Also schiebe ich das Training einfach. Ist sicherlich nicht im Sinne der Chefin, aber das wird schon passen. Diese Woche, bei der Jahrhunderthitze und meinem Arbeitsvolumen, kann ich einfach nicht anders. Und immerhin mache ich ja überhaupt etwas Sport, das ist doch schon mal was.

Die ersten 1.000 Meter kümmere ich mich um’s warm werden und um die richtige Technik. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich komplett von vorne beginnen muß, aber so ein bisschen mehr drauf achten, schadet nicht. Außerdem gibt mir das etwas mehr Sicherheit, wenn ich gleich richtig loslege. Der Ablauf beim rudern ist klar und eigentlich auch einfach, aber manchmal so in totaler Hin- und Her- Konzentration, kann schon mal was un-sinnvoll durcheinander kommen. Also lieber noch mal die Technik langsam und bedächtig abrudern.

Nach meiner Trinkpause lege ich los mit dem eigentlich Training. Und kümmere mich hauptsächlich um das kraftvolle Abstoßen und das Ranziehen. Ich komme so richtig ins Schwitzen. So viel kann ich gefühlt gar nicht Nachtrinken, wie es nötig wäre. Immerhin lohnt sich das Handtuch so richtig. Das liegt hier nicht nur so zum Spaß. Ich absolviere die von der Chefin geforderte Meteranzahl und steige ziemlich geschafft vom Gerät. Ob sie eigentlich weiß, wie anstrengend das so für mich ist? Mir scheint, sie überschätzt meine Leistungsfähigkeit.