Mein Schwimmtraining heute ist komplett durchgeplant. Klar, habe ich immer einen Trainingsplan am Start, aber der ist normalerweise einfach mit Technikübungen und Distanztraining gespickt. Fertig. Im Techniktraining mache ich dabei immer meine üblichen Übungen, einfach genau nach Plan. So einfach kann es sein, aber ist das auch effektiv? Jetzt aber habe ich ja die Videos von Effortless Swimming entdeckt und mir daraus meine Technikübungen für heute rausgesucht. Technikmäßig geht es dem Armzug heute also so richtig an den Kragen. Ich bin mir ganz sicher, dass ich heute diesbezüglich durchstarte. 

Und da der Kopf ja schon mal die halbe Miete ist, kann das heutige Training also schon mal kein Reinfall werden. Diese Erkenntnis ist ja schon mal ziemlich gut. Ich fahre also total positiv gestimmt zum Schwimmtraining und habe meine Utensilien, also den Sack mit den Hilfsmitteln, dabei. Gerade wenn es um Techniktraining geht, sind Hilfsmittel, wie ein PullBuoy oder Flossen total hilfreich um trotz der Konzentration auf einen winzigen Teilbereich der Schwimmbewegung stabil im Wasser zu liegen. Wenn ich nämlich während der Übung jämmerlich untergehe, dann ist die Sache eh für die Katz. 

Im Hallenbad ist heute erfreulich wenig Betrieb, weil die Menschen bei dem Wetter verständlicherweise eher im Freibad rumhängen. Allerdings ist da bei uns kaum an Schwimmen zu denken. Im Freibad steht man eher im Wasser oder muss sich vor Tritten und Bällen retten. Bahnen ziehen ist da selten angesagt. Am Besten kann man das machen, wenn es bewölkt ist und kühl. Das ist aber heute nicht der Fall: also Hallenbad. Hier ist wenig los und auf der Bahn haben wir uns schnell arrangiert. 

Nach dem Einschwimmen geht’s mit meinen Übungen aus dem YouTube Video los und ich arbeite mich Bahn für Bahn an den perfekten Armzug ran. Der ist tatsächlich nicht so leicht und doch sieht der in den Videos total einfach aus. Das ist ja oft so, dass etwas einfach aussieht und dann gar nicht so leicht umzusetzen ist. Ich mache also ganz schön rum, bis mein Ellbogen tatsächlich mal ansatzweise so gehalten ist, wie es die Beschreibung der Übung ansagt. Als wäre ich der erste Mensch, der Schwimmen lernt. So kompliziert stelle ich mich hier an. Unfassbar. Und je länger ich die Übung ausführe, desto müder werden meine Arme ja schließlich. 

Selbst die angesagten Pausen zwischen den Übungssequenzen reichen da kaum zur Erholung. Die sind eher dafür da mal wieder durchzuschnaufen. Wirklich erholen tue ich mich in 30 Sekunden oder 2 Minuten nicht. Also klar, ruhig atmen tue ich danach dann wieder, aber die Müdigkeit meiner Oberarme hört nach 30 Sekunden nichts auf. Die staut sich vielmehr an. Ich mache deshalb dann auch mal eine komplette Armpause und schwimme nur mit den Beinen. Obwohl auch das nur sehr beschränkt zur Erholung beiträgt. Mein Armzug wird über die Trainingszeit immer schwerfälliger. 

Vielleicht sollte ich mal etwas Krafttraining für meine Oberarme in den Trainingsplan einplanen? Ob das was nützen würde? Oder vielleicht gilt das Schwimmen mit meiner neuen Armzugtechnik ja auch schon als Krafttraining für die Oberarme? Eigentlich wäre das angebracht. Es sollten gleichzeitig zwei Trainingseinheiten abgehakt werden: Schwimmtraining und Krafttraining. Ob der Coach das so gelten lässt? Ich gehe nicht davon aus. Nach dem Training bin ich froh, dass ich mir noch die Haare waschen kann. Also Arme anheben geht gerade noch so. Wahrscheinlich aber nur noch gerade jetzt. Und morgen sieht die Welt dann schon wieder anders aus.